Schon letztes Jahr hatte mir an dem Bloggertreffen gefallen, dass ich Garne ausprobieren konnte, die ich mir niemals nicht gekauft hätte. Auf jeden Fall ist das eine Horizonterweiterung, auch wenn das Garn nicht den Sprung in die Gruppe der „Lieblingsgarne“ schafft.

Dieses Jahr habe ich u.a. ein Merinogarn von Schulana mitgenommen. Es soll eine Mütze werden zum 90. der Schwiegermutter.

Ich habe schon oft in Blogs gelesen, dass StrickerInnen Merino nur „Gummimerino“ nennen. Ich habe das nie wirklich verstanden, meine hauptsächliche Erfahrung mit Merino war immer das Koigu-Garn KPPPM und das verhält sich nicht wie Gummi, was natürlich auch an der von mir so geliebten straffen Verzwirnung liegt. Und sonst habe ich gern Merino-Sockengarn verstrickt, was ja einen gewissen Polyanteil hat. Aber hier dieses Schulana-Garn – das könnte der Pate für Gummigarn sein! Die Beschriftung auf der Banderole empfiehlt, das Garn mit Nadelstärke 3,5-4 zu stricken. Also wenn man dieses Garn damit strickt, erzeugt man unförmige Lappen – das wird ja dann dermaßen labberig…. Ich stricke es jetzt mit 3 und es geht grade so. Bei der gleichen Lauflänge stricke ich das KPPPM ohne Probleme mit 3,25.

Das Besondere an diesem Garn ist der Verzicht auf eine Behandlung mit Chlor bei der maschinenfesten Ausrüstung der Wolle, kann man hier nachlesen.

Ich werde natürlich diese Mütze fertig stellen, bin dann gespannt, wie sie die Wäsche (und das Tragen) übersteht – dieses gummihafte Verhalten beim Stricken werd ich für eine Mütze schon aushalten.

Und dann hab ich es geschafft – am Wochenende sind meiner Strickjacke zwei Ärmel gewachsen. Nun muss ich nur noch die Taschenbeutel stricken und eine Quadrillion Fäden verstechen und Knöpfe annähen….

Diese unbeschreibliche Farbe – MAUVE? – ist bei mir eine Liebe auf den zweiten Blick. So langsam freue ich mich richtig auf die Jacke und finde auch die Farbe toll.

(Mal sehen, wann ich anfange, BEEESCH zu tragen)