Für die gestrickten Objekte, die ich nah am Hals/Dekollté trage, brauche ich ganz, ganz weiches Zeug und bin totaler Fan von Kaschmir und Possum usw. Zum Stricken mag ich aber definitiv die etwas robusteren, griffigeren Garne. Wenn ich mit Shetlandwolle stricke, habe ich einfach ein tolles Griffgefühl. Das fühlt sich irgendwie so ursprünglich an.
Momentan habe ich ja die Papageien-Strickjacke in Arbeit für die Tochter mit Schwieger vorne – die ist aus der tollen Shetlandwolle von Kauni.
Ich habe mir ja davon neulich noch ein bisschen Auswahl für meine Farbpalette gekauft und mir damit meine Jahres-Wollbilanz verdorben…
Aber da ich auf jeden Fall mal irgendwann noch etwas Aufwändiges mit Fair Isle stricken will, ist es nie verkehrt, genügend Farbtöne im Haus zu haben.
Zur Aufbesserung meiner Wollbilanz habe ich mal ein ewiges Ufo wieder hervorgeholt – einen Bettvorleger für unser Gästezimmer. Der wird aus dicker Filzwolle von Horstia gestrickt mit nadeln Nr. 6 und lag deshalb weit über ein Jahr komplett auf Eis wegen meinen Schulterproblemen. Letztes Jahr über Weihnachten hat das Töchterchen etwas daran weiter gestrickt und ich hab ihn nun beendet – mit 945g ist das echt ein Vorratsabbau vom Feinsten. Nun muss ich nur eine Quadrillion Fäden verstechen und dann kommt das Abenteuer Filzen dieses Ungetüms. Vielleicht lasse ich das aber sogar sein und mache nur latexnoppen unten drunter, damit er nicht so rutscht. Aber ein gefilzter Vorleger ist einfach mal robuster, verzieht sich nicht. etc.
Hat jemand Erfahrung beim Filzen so großer Strickstücke in der Waschmaschine? Ich bin halt echt am Überlegen, wie ich das hinkriege. Naja, erst mal Fäden verstechen und dann weiter sehen.
Ach so, und damit meine „Wollbilanz“ hier nicht total geheimnisvoll bleibt…. ich habe bislang im Jahre 2020 fast genau 9kg verstrickt, dazu noch 2,6 kg verschenkt oder getauscht…. dazu gekommen sind nur 9,3 kg. Da ist sogar schon eine Wollbestellung von gestern eingerechnet, die ein Auftragswerk für meine Schwester wird (ok, das sind nur 100g). Es geht jedenfalls ganz schön viel Wolle hier so durch meine Hände. Ich rechne bei „verbraucht“ übrigens immer nur das, wenn ich etwas fertig stelle – damit habe ich in meiner Statistik kein Problem mit „jahresübergreifenden“ Projekten. Ja, man könnte das genauer berechnen, aber ist mir ziemlich egal, ich finde es so für mich passend. Und natürlich habe ich hierfür auch eine prima Tabelle (wie für das Plätzchenbacken).
„etwas daran weiter gestrickt “
gefuehlt waren das mehrere hundert Meter 😉
Wie groß ist denn der Vorleger jetzt ungefilzt?