Also ich muss ja sagen, dass dieses Kissen gerade die richtige Größe hatte, um nicht den Spaß an den kleinen gepolsterten Sechsecken zu verlieren. Die 55 Stück waren relativ schnell gestrickt. Auch das Ausstopfen und Zusammennähen war noch erträglich.
Natürlich sehen die Fotos auf Instagram schöner aus, wo die Menschen die Fäden verstochen haben. Aber wir reden hier über 110 Fäden, die einfach mal aus optischen Gründen vernäht werden sollten (nur für ein paar Likes mehr)?! Ich bin dann doch eher auf der praktischen Seite und nutze die Fäden gleich zum Zusammennähen – immerhin sind die Fäden dann ja schon an einer Seite fest.
Es ist erstaunlich, wie die minimalen Unterschiede bei Sockenwolle dann schon ein unterschiedlich großes Sechseck ergeben. Das gleicht sich aber in der Masse aus. Bedenken hatte ich zunächst, ob es mir gelingt, die Dingelchen gleichmäßig genug auszustopfen. Aber auch hier gilt – Unterschiede gleichen sich dann im Gesamtbild aus.
Folgende Tipps habe ich für Leute, die sich auch an so ein Projekt begeben wollen:
- Unbedingt mit Judy’s Magic Cast on beginnen, damit es sauber aussieh. Sucht euch dazu ein Video- ich empfehle das von Cat Bordhi.
- Ich habe mit 10 Maschen begonnen, immer 2 Reihen ohne Zunahmen gestrickt, dann wieder beidseits zugenommen. Beim Erreichen von 20 Maschen habe ich 3 Reihen gestrickt, bevor ich dann wieder die Maschenzahl reduziert habe.
- Das Zusammennähen im Maschenstich statt dem Abketten gibt den Hexipuffs dann insgesamt ein gutes Erscheinungsbild.
- Schneidet die Fäden (vom Maschenanschlag und nach dem Vernähen) nicht ab – die sind perfekt für das Zusammennähen der Hexipuffs.
- Man sollte jedes Hexipuff kräftig in Form ziehen vor dem Zusammennähen.
Legt man die Hexis schön aus vor dem Zusammennähen, dann sieht man schon, dass man keine zusätzlichen Fäden braucht zum Zusammennähen.
Nach dem Verbinden der Ecken – jeweils 3 Teile verbindet man – habe ich den Faden wild über die ganze Breite der Hexipuffs verstochen, damit auch wirklich keine Fadenenden herauskommen .
Da ist mein gemütlicher Zusammen-Näh-Platz…. Als ich fertig war, kam das böse Erwachen. Das Kissen war zu klein.
Also habe ich 6 weitere Hexipuffs gestrickt, angenäht und die Fäden verstochen. Das hat mich natürlich ein paar Tage zurückgeworfen mit der Fertigstellung. Nun kann ich aber endlich ein Bild der Sitzauflage auf meiner Truhe zeigen.
Die Truhe steht in einer Ecke im Bad, in ihr lagern Handtücher und das wertvolle Klopapier. Zum Sitzen ist wirklich dieses Kissen aus den kleinen ausgestopften Teilchen perfekt. Als Decke kann ich es mir nicht so gut vorstellen, weil es dafür einfach zu schwer und zu wenige anschmiegsam ist. Aber als Sitzauflage für Gartenmöbel oder auch als Baby-Krabbel-Decke scheint mir diese Variante der Wollrest-Verarbeitung perfekt geeignet.
Ich habe zu ca. 75% Koigu-KPPM verwendet. Und dabei war ich teilweise so brutal, dass ich für die letzten 3 Reihen einfach einen weiteren Faden angeknotet habe. Ich habe wirklich winzigste Reste verbraucht. Es ist faszinierend zu sehen, wie das Sockengarn mit so wenigen Maschen mustert. Die Koigu-Wolle gibt faszinierende Farbspiele, da kann man in der Betrachtung jedes einzelnen winzigen Kissens versinken.
Traut sich überhaupt jemand, sich darauf zu setzen? Das ist doch Kunst!
sieht absolut toll aus…..