Es ist wie immer …. wenn man über ein Thema anfängt länger und ausführlicher nachzudenken, fällt einem auch immer mehr dazu ein.
Neulich habe ich begonnen, über Strickschriften zu philosophieren.
Einen Vergleich mehrerer Varianten inkl. der Stitch-Maps findet man – allerdings auf Englisch – hier: klick
Eine Mischung aus Text-Beschreibung und normaler Strickschrift nennt sich „action charts“. Auf den ersten Blick erschien es mir eigenwillig, aber je länger ich drüber nachdenke…. diese Art vermeidet Nachteile von Strickschriften mit vielen gleichen Maschenwiederholungen. Wie oft habe ich in Strickschriften schon gezählt, ob es nun 6 oder 8 rechte Maschen sind….
Bei dieser Art von Strickschrift wird ins Kästchen einfach die Anzahl der rechten (oder linken) Maschen geschrieben. Ziemlich pfiffig und spart Zählen. Genau erläutert sind diese Strickschriften hier (Englische Webseite).
Grundsätzlich finde ich, dass es sehr unterschiedliche Varianten gibt, die auch sehr unterschiedlich klar sind. Bei manchen sieht man das fertige Muster sofort – bei anderen erkennt man das aus der Strickschrift nicht gleich.
Schaut mal hier, das ist eines meiner Kissenmuster, das ich so lange suchte (Quelle):
Die Darstellung der Zöpfe nur mit diesen schwarzen Dreiecken ist nicht sehr glücklich gelungen. Ich finde es auch sehr schwer, dieser Darstellung zu folgen.
Bei dieser Darstellung hier, sieht man doch förmlich den Zopf schon vor dem gesitigen Auge (Quelle):
Noch klarer ist ja diese Darstellung meiner Meinung nach (Quelle):
Für mich ist so ein bisschen ein Maß für Verständlichkeit und Klarheit, ob ich die Legende überhaupt lesen muss. Verstehe ich das Chart sofort ohne Legende, dann fühle ich mich wohl damit. Beispiel dafür (Quelle)
Als typisch russische Strickschrift erkenne ich immer diese mit den Kästchen (Quelle)
Auf jeden Fall ist diese Vielfalt wirklich verblüffend – und für ungeübte StrickerInnen sicher auch mal verwirrend. Noch eine für mich bislang unbekannte Variante (Quelle):
Aber es gibt auch noch einen ganz anderen Aspekt zu beachten bei Strickschriften – den der Anordnung. Darüber hat sich Åsa Tricosa in einem ihrer letzten Newsletter ausführliche Gedanken gemacht. Ein Besuch auf Åsa’s Seite lohnt sich sowieso – sie hat tolle Stricktipps.
Das folgende Bild zeigt 5 verschiedene Varianten ein und desselben Blattmusters – nur völlig anders „komponiert“.
Åsa selbst schreibt dazu folgendes im Newsletter:
A shows (pretty much) which stitches are used for the stitches above them; stacked stitches in columns show what is repeated from row to row (or from odd row to odd row and even to even). B is more of a visual representation of what the finished fabric will actually look like – maybe in the way an embroidery chart would? (I’m not an embroiderer – yet). C just rattles off the stitches from beginning to end without paying heed to either what becomes of a stitch nor what the fabric might look like. And so does D, but at least it highlights the leafy parts (green) and the 4-stitch lace ladders (blue). E is similar to my (possibly misconceived) original charts for one part of the Semele edging. Then there is the matter of how to parse a repeat. And how to present this in a way that identifies it both as a repeat and, ideally, how the stitches flow from the end of one repeat to the beginning of the next. Sometimes one has to be sacrificed for the other. See? Many choices. |
Sorry, fürs Englisch (es gibt da ja so online-Übersetzer….).
Ich bin auf jeden Fall eine „Strickschrift-Person“ , weil ich da den Strick-Fortschritt viel besser verfolgen kann als in einer Textversion. Und so kann ich eben auch problemlos japanische Strickbücher benutzen.Apropos Strickfortschritt…. meine Weste aus dem Yak-Garn nach der Anleitung von Heidi Kirrmaier sollte heute ein fertiges Vorderteil haben bevor ich mich zur Ruhe begebe. Ich bin dann mal stricken.
Sehr interessant! So hatte ich das noch nie gesehen. Vielen Dank !