…. ist immer sehr eigenartig. So ein bisschen wie beim Indianer, der nach dem Flug im Fluzeug erst mal noch auf seine Seele wartet…. Man ist noch damit beschäftigt, die Eindrücke des Urlaubs zu verarbeiten, aber ein riesiger Berg an liegengebliebenen (Pseudo-) Wichtigkeiten überfällt einen. Gestern morgen waren auf dem Feld vor unserem Haus 2 Störche – ob die uns wohl nachgeflogen sind?!
Ich habe eine aktive Übung in „Konsumverzicht“ erfolgreich absoloviert im Urlaub: Ich liebe Straußenleder-Produkte. Als wir vor 4 Jahren in Namibia waren, bin ich schon immer um die Handtaschen herum geschlichen. Nun waren wir in einem großen Geschäft, wo es Straußenprodukte jeder Art gab: Taschen, Schuhe, Hüte, Möbel (Hocker mit Leder bezogen) usw. Und es gab SIE – eine Traumhandtasche. Außerdem noch in der Ecke mit den preisgesenkten Produkten…. perfekte Handtasche in Farbe Form und zu einem unglaublichen Preis.
Und ich habe sie nicht gekauft.
Obwohl der Gatte noch zu riet.
Aber hey, ich brauche nicht wirklich eine weitere Handtasche und ich besitze zumindest eine Fake-Straußentasche (Lammleder auf Strauß gemacht)
Ich habe mir dann als Trost in dem Laden einen Schlüsselanhänger gekauft.
Wir sind im Urlaub fast nur mit Weißen ins Gespräch gekommen (Einwanderern in 1. bis 5. Generation), was ich ziemlich schade fand. Aber das ist eines der Merkwürdigkeiten des Landes: die einzelnen ethnischen Gruppen leben komplett getrennt nebeneinander her. Es gibt da quasi keine Berührungspunkte, als ob es mehrere Parallelgesellschaften sind. Die weißen Einwanderer haben meistens noch starke Beziehungen zum Land ihrer Väter – auch nach mehreren Generationen. Das fand ich sehr interessant, denn in den USA ist das irgendwie anders. Da spricht ja die 2. oder 3. Generation von Einwanderern meistens die Herkunftssprache schon gar nicht mehr.
Im Straßenverkehr ist auffallend, dass es absolut keine Mopeds gibt. Es fahren einige Schwarze mit dem Fahrrad (also zu Transportzwecken) und natürlich viele Weiße aus eher sportlichen Gründen. Aber Mopeds sieht man nicht. Das Massentransportmittel schlechthin sind „Mini-Busse“. In so einen Caravan passen locker zweistellige Personenzahlen…. Sehr verbreitet ist auch Trampen – wird von Schwarzen jeder Altersgruppe gemacht. Oftmals stehen die am Straßenrand mit einem Geldschein in der Hand. Insgesamt ist die Infrastruktur sehr modern. Da hat sich im Zuge der WM anno 2010 viel getan. Es gibt riesige Shoppingmalls und viele kleinere, die dann auch wieder „hautfarbenorientiert“ sind. Die Straßen sind in Ordnung, Wasser kann man überall aus dem Hahn trinken. Bettler haben wir wenige gesehen, da waren dann aber sogar einige Weiße dabei. Was ich sehr angenehm fand – man wird als Tourist von fliegenden Händlern in Ruhe gelassen. Wenn an Parkplätzen mal ein paar Stände mit Souvenirs sind, dann kann man da wirklich mal unverbindlich gucken, der Verkäufer liegt oftmals dahinter im Gras und schläft. Auch das Handeln und Feilschen um Preise ist nicht üblich.
Landschaftlich ist das Land unglaublich vielfältig. Es gibt Gegenden, da sieht es wie im Thüringer Wald aus. Und dann wiederum die endlosen Weiten der Karoo. Oder die Drakensberge. Oder die Küsten – mal mit Felsen, mal mit feinsten Sandstränden. Die Landschaft wechselt auch manchmal innerhalb kürzester Zeit komplett. Man sieht aber auch über weite Strecken, wie sehr der Mensch das Bild der Landschaft prägt – riesige Monokulturen von Zuckerrohr oder Eukalyptusbäumen – das sieht dann ziemlich langweilig aus, wenn es kilometerlang so weit das Auge reicht nix anderes gibt. Klimatishc gibt es auch diverse Sachen, so dass Südafrika wirklich eine extrem große Vielfalt an Produkten anbauen kann. Allerdings ist es momentan wohl so, dass Südafrika es nicht mehr schafft, sich selbst ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Hat man früher viel exportiert, so muss man heute Nahrung importieren.
Soweit für heute, noch schnell ein Foto: Gestern hatten wir eine Giraffe, heute dann mal die Elefanten.
Danke fuer deinen Urlaubsbericht aus meiner alten Heimat!
LG
Connie
Schön dass Du wieder da bist
und danke für den Bericht und die schönen Fotos.
Ich mag Giraffen und Elefanten sehr gern!
Liebe Grüße,
Henriette
So ein tolles Foto, und eine angenehme Reisebeschreibung.
Ich war zu der Zeit im kalten Norden 🙂
Aber echte freilebende afrikanische Elefanten sehen steht auch noch auf meiner Wunschliste. Toll!
VG Mneme