Mein heutiger Sonntagsausflug führte mich nach New haven, wo die Universität Yale ist. Auf dem Weg dahin wollte ich in 2 Wolleläden….einer hatte Sonntags zu und einer hatte noch Sommerpause. Direkt neben der Uni war dann auch noch einer, aber der hatte Sonntags zu und der hätte mir bestimmt auch nicht gefallen, der war eher so schicki-micki mäßig.
In New Haven selbst war heute Parade der Puertoricaner. Warum die das immer machen, wenn ich da bin, keine Ahnung (war ja im August schon so in NY). Und wenn ich in den USA bin, sterben Promis (Michael Jackson, Patrick Swayze…). Den Anlass der parade habe ich nicht rausgefunden, es war nur extrem laut, wimmelte überall von puertoricanischen Fahnen in allen Formen: als Wimpel, Fahnen, Kleidungsstück, Hüte,…
Die Uni Yale hat mir irgendwie nicht gefallen. Vor fast genau einem Jahr waren wir ja in Harvard – das war irgendwie anders. Da herrschte eine andere Atmosphäre. Ich kann das schwer beschreiben, aber Yale war mehr wie Las Vegas. Die meisten Gebäude sind unter 100 Jahren alt, aber dennoch auf Mittelalter getrimmt. Man hat sogar beim Bauen Fensterscheiben zerbrochen und dann gleich geflickt (damit man die Reparaturen sieht). Die Ziegel wurden „vorgealtert“ indem man sie unter Erde in Wasser vergraben hat. man hat extra unterschiedliche Steine genommen, damit das Gebäude „geflickt“ aussieht… alles sehr merkwürdig. Man merkt, wie sehr es wie Cambridge (UK) oder Oxford aussehen soll…. aber da kommt es einfach nicht heran.
Der Architekt, der für diese gefakten Altbauten zuständig ist, wollte auch unbedingt eine Kathedrale bauen. Die Uni brauchte aber keine. Da hat er eine Kathedrale des Wissens = Bibliothek gebaut. Von außem vollkommen wie ein Sakralbau – auch innen, aber mit der Funktion einer Bibliothek. Die Beichstühle sind Telefonzellen usw.
Sehr merkwürdig das alles. Merkwürdigerweise wirkte das alles aber kleiner und enger als in Cambridge – wobei ja der Amerikaner eigentlich eher zur Gigantomanie neigt… In Yale gibt es wohl z-B. die zweitgrößte Sporthalle der Welt (die größte stehe in Sibirien). An einem der College, das in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut wurde, gibt es keine Fassadenverzierungen, weil man geplant hatt, die Gebäude komplett mit Efeu beranken zu laeen. Nur dummerweise ist der ph-Wert der Wand zu sauer, so dass kein Efeu wächst. So sieht das nackte Gebäude aus, das übrigens ohne rechte Winkel auskommt (was mir nicht ganz richtig erscheint, wenn ich mir die Fenster anschaue)
Die Führung an sich war sehr angenehm, gehalten von einer begeisterten Studentin und Sportlerin, die an Krücken ging (wegen eines Sportunfalls natürlich). Bei der kostenlosen Führung in Harvard letztes Jahr erwartete man am Ende dann aber schon eine Spende von mindestens 20 $ pro Person – das war in Yale anders, da war es wirklich kostenlos.
Insgesamt war es ein feiner Sonntagsausflug – wunderbares Weter, herrliche Landschaft…. was will frau mehr?!Einen richtig schönen amerikanischen Farmers market habe ich auch noch besucht.
eine „kathedrale des wissens“ mit telefonen in beichtstühlen – hihihihi, das ist ja sowas von amerikanisch! 🙂 *kicher*
also ich finde ja den kopierer im bogengewölbe richtig klasse. telefonzellen in beichstühlen sind aber auch kaum zu toppen. und das in einer kathedrale des wissens – man könnte also sagen, dies sei ein telefonjoker oder so.