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Angekommen

Aus gegebenem Anlass werde ich diese Ecke hier also mal wieder entrümpeln und mit neuem Glanz versehen. Da ich ziemlich müde bin, kommen wir aber gleich zur Sache: Daniel und ich sind am Donnerstag Abend gut in Cambridge angekommen, Flug- & Bahnreise waren angenehm unaufgeregt, mein Schlafvirus war kurz nach Abhub des Flugzeugs auch zuverlässig zur Stelle und schwupps wachte ich auf der anderen Seite des Kanals auf. Das Bed&Breakfast, das ich zwei Tage vorher noch flugs gebucht hatte, war schnell gefunden und für wohnlich befunden – das typisch englische Frühstück mit Spiegelei, Sausages, Hash Brownies, Bohnen und Bacon (ja, alles für eine Person) tat am nächsten Morgen sein übriges. Auf dem Weg in die Stadt nahmen wir am einzigen Abzweig standesgemäß zunächst den falschen Weg, besannen uns aber rasch und fanden uns schließlich mitten im pittoresken Postkarten-Cambridge wieder. Irgendwie hatte ich die ganzen Gebäude nicht so zahlreich und beeindruckend in Erinnerung, aber es gibt wirklich unzählig viele kleine und große Gassen, in denen Kirchen und mittelalterliche Colleges en masse stehen. Die Fotos können das aber besser vermitteln als ich – am besten aber wäre, ihr kämt mich einfach besuchen, ein Wochenende reicht völlig, denn so hübsch Cambridge ist, so klein ist es auch. Da wir schnell als Touristen identifiziert worden waren, konnten wir uns am ersten Tag einer Punting-Tour nicht entziehen. Punting bedeutet sowas wie "durch Gestochere ein Boot bewegen". An anderen Orten rudert man einfach, hier überlässt man das den Oxfordern und kultiviert eine eigene Antriebsart, die außerdem noch zu den ein oder anderen lustigen Touri-Fluss-Reinfällen führt. Irgendwie musste ich dabei immer an den Ursprung des Namens der "Stockente" denken (den ich nicht kenne).

Am nächsten Tag wollten wir dann natürlich nach den ersten zaghafte Cambridge-Schritten gleich in die Vollen gehen, deswegen stand zunächst ein Spaziergang durch die Fens an – das sind die Sumpflandschaften, von denen Cambridge in Ermangelung von Hügeln oder gar Bergen umgeben und durchzogen ist. Anschließend gab’s einen Schuss Kultur mit einem Lunch Time Concert in einer mittelalterlichen Kirche – auf dem Programm standen Händel, Telemann und Bach, wobei die Händel-Sonate ruhig noch mal hätte geübt werden können. Auf dem Weg zum nächsten Bildungsgut fiel uns ein Schild "Fencing – This way" auf, dem wir spontan in die Tiefen irgendeines Colleges folgten, um prompt im Varsity Match der Fechtmannschaften von Cambridge und Oxford zu landen. Das war wirklich eine spannende Sache, nicht unbedingt wegen des Ergebnisses (43 zu 8 für Cambridge in einer Fechtart), aber einfach weil es mal so ein ganz anderes Erlebnis war. Besonders faszinierend war die Schiedsrichterin, deren Gesten und Erklärungen wirklich filmreif waren. Nach diesem kurzen Vergnügen für die weniger intellektuelle Seite, machten wir uns also auf ins Museum für Archäologie & Anthropologie, das sich durch eine beeindruckende Vielzahl an aufgeklebten und beschrifteten Steinfragmenten auszeichnet, die anscheinend alle mal irgendwie vor 10000en Jahren Werkzeuge waren oder der Herstellung von Werkzeugen dienten – gut, dass das immer dabei stand, ich hätt sonst gedacht, es seien Steinsplitter! Eine Erklärung zu Stonehenge gab’s natürlich auch, aber dafür müsst ihr selbst da rein gehen.

Am Sonntag machten wir uns dann auf die lange Reise nach Ely (gesprochen iiliiih), das mit dem Zug (3,17 Pfund pro Fahrt) in 15 Minuten, mit dem Bus (5 Pfund für eine komplette Tageskarte inkl. Cambridge) in 50 Minuten zu erreichen ist. "Ealiee" besteht vor allem aus einer pomfortionösen Kathedrale, die ein buntes Potpurri aus Baustilen bietet – im Vergleich zum Erfurter Dom nicht wahnsinnig atemberaubend, aber durchaus beeindruckend, schon allein der irren Tatsache wegen, dass sie mitten in einer Sumpflandschaft gebaut wurde als noch gar keine Menschen außer ein paar Mönchen dort wohnten. Daher bleibt für mich auch der EIndruck einer Beschäftigungstherapiekathedrale, an der die Mönche halt immer mal nach Feierabend oder vor dem Aufstehen rumgewerkelt haben (Achtung! DIes war keine historisch über wikipedia abgesicherte Aussage!  Außerdem schmälert das die beeindruckende Bauleistung keineswegs!) Da die Busse sonntags im 4-Stunden-Takt verkehrten, begingen wir den Fehler, ein englisches Mittagessen zu uns zu nehmen (Beefburger für Daniel, Chicken-Mushroom-Pie mit Kartoffelbrei, Erbsen und Möhren für mich, wobei das Gemüse komplett ungesalzen war – wahrscheinlich war das gar nicht zum Essen gedacht!). Nun ja, manche Fehler macht man nur einmal, ich hab es mir jedenfalls fest vorgenommen.

Die Nacht vom Sonntag zum Montag verbrachten wir als Couchsurfer – war eine sehr nette Begegnung, wenn auch eine kurze Nacht.

So, jetzt ist mein Tee leer und die Uhr zeigt schon ganz schön viel Zeit an. Morgen gehts weiter im Labor – den ersten Tag hab ich heute schon ganz gut hinter mich gebracht, auch wenn mir dabei leider Daniel abhanden kam, der sich auf den Heimflug machte. Ich grüß euch alle und wünsch euch noch viel Spaß beim Lesen – mal schauen, wie oft ich dazu komme, hier was zu schreiben.

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23. Februar 2009 angela

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