In letzter Zeit brauche ich immer zwei (oder mehr) Anläufe für ein Strickstück. Keine Ahnung warum, vermutlich denke ich einfach zu viel drüber nach vorher. Ich hatte mir doch neulich aus Frankreich einen fehlenden Strang für eine Tunika schicken lassen. Diese Tunika sollte es werden. Weil aber die Anleitung vorsah, von unten zu stricken, habe ich versucht, das umzurechnen auf eine „von-oben-Variante“. Die Tunika ist aber nicht im klassischen Raglan-Stil gestrickt sondern eine Mischung aus eingesetzten Ärmeln und Raglan. Lange Rede kurzer Sinn, nachdem ich den Ausschnitt schon ziemlich weit gestrickt hatte, habe ich mir eingestanden, dass das nix wird.
Das Garn ist toll, es strickt sich schön und die Farbe „Wine“ gefällt mir auch ausgesprochen gut. Ich musste also nur noch ein neues Muster finden. Und dabei fiel mir dann eine meiner eigenen Anleitungen wieder ein…. diese hier.
Ich finde diese Tunika grudnsätzlich sehr schön. Aber das Garn, aus dem ich sie beim ersten Mal gestrickt habe, passt einfach nicht dazu, das Garn ist zu leicht, die Tunika hat keinen schönen Fall. Ich ziehe sie deshalb auch selten bis nie an. Die TreeWool, mit der ich jetzt stricke, passt irgendwie besser dazu. Ich weiß nur noch nicht, ob ich lange Ärmel stricke. Aber bis dahin habe ich noch eine Weile Zeit, das zu entscheiden.
Waere das nicht ein schoener Anlass, die urspruengliche Tunika wieder aufzutrennen und die blaue Wolle umzuwidmen… 0:-)
Je mehr Erfahrung man hat, desto früher merkt man, ob das Garn zur Anleitung oder zu den eigenen Vorlieben passt. Anfangs produziert man viele Schrankleichen, dann ribbelt man nach der Hälfte und irgendwann weiß man es schon beim Aussuchen.
Ich habe gerade die zweite Schalversion mit einer Wolle angeschlagen, werde sie aber wieder auftrennen und mir doch lieber Beinstulpen draus stricken. Manchmal dauert es halt auch, bis das Garn spricht, was es werden will.
Liebe Grüße,
Henriette