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Der Wert von Handarbeit

Jaja, das ist immer mal wieder ein Thema, aber mich hat es grade mal wieder zum Nachdenken gebracht.

Zum einen die kleinen Dino-Schuhe von letzter Woche, an denen ich vor Fummelei ziemlich genervt herumgewerkelt habe gegen Ende und dann das hier.

krumpel

Dieser Haufen Gekrumpel will eine Jacke werden, x Mal habe ich getrennt und nun muss ich noch ein paar Stündchen Nähen investieren….

Mein Fazit ist jedenfalls wie immer: gestrickte Dinge kann man nicht verkaufen, so dass man auch nur in die Nähe des gesetzlichen Mindestlohnes kommt. Wenn ich mal Socken verkauft habe, dann habe ich immer die Formel Materialpreis + 6€ fürs Stricken genommen (ok, ich habe Material für 100g genommen, auch wenn die Socken nur 75g wogen). Das ist ja schon ganz schön reichlich, wenn man einen Strang handgefärbtes irgendwas nimmt, womöglich ganz und gar was Eingeflogenes aus USA, aber 6€ fürs Stricken sind ja nun definitiv nicht mal ganz ein müder Euro pro Stunde. Und da sind wir schon beim Problem, wenn man mal bei Dawanda herumstöbert, dann findet man eine extreme Bandbreite der Preise für Selbstgestricktes: da sind hier Socken, die auch immer noch keinen Mindestlohn garantieren fürs Stricken, aber schon ziemlich teuer sind,  oder aber das andere Ende, wo man sozusagen schon fast unter Materialwert ist.

Zum Nachdenken hat mich dann aber final dieser Artikel hier gebracht – da geht es mir nicht vordergründig um die “perfekt gestylte Mutter, Hausfrau und Karriere-Lady” sondern um diesen Aspekt, dass Frauen doch so prima daheim im Keller was basteln und dann verkaufen können übers Internet. Ich meine, Hausarbeit oder modern “home office” kann für Mütter mit Kindern eine geniale Alternative sein – ich habe mich auch so ausgebeutet, als die Süßen noch kleiner waren…. aber ich hatte da einen Arbeitgeber in der Hinterhand, dem es mehr oder weniger einfach egal war, wann und wo ich arbeite, wenn nur alle Termine gehalten werden etc. Dazu gehört aber eine enorme Disziplin und der Verzicht auf eigene Freizeit & Hobbies (weil man dann doch meistens abends an seiner Arbeit sitzt)

Aber dass man als Frau wirklich ein Einkommen über Dawanda oder ähnliche Plattformen generieren kann, halte ich wirklich für eine gefährliche Idee. Denn denken wir das mal etwas konsequent weiter… möchte man mehr als 18.500€ Umsatz im Jahr machen (was ja grade mal 1.500€ pro Monat sind), dann muss man noch Mehrwertsteuer abführen und 19% der Einnahmen gehen an Väterchen Staat.

Hier, das erscheint mir evtl. in der Nähe des Mindestlohnes zu liegen, bei entsprechender Strickroutine (angenommen mal 8h Arbeitszeit für das entzückende Teilchen) – aber ob das oft gekauft wird? Ich meine, ich zucke da auch zusammen, wenn ich den Preis sehe, aber wenn man drüber nachdenkt, ist es wirklich nicht teuer. Aber noch mal, selbst wenn sie es schafft, jeden Tag so eine Jacke zu verkaufen, dann sind das grade mal 20 x 75€ = 1500€ im Monat, wovon man dann Material (Garn, Knöpfe, Verpackungsmaterial), Krankenversicherung etc. bezahlen muss (Miete? Strom? Essen? Internetzugang?)

All das führt mich immer wieder dazu, dass ich Stricksachen nur an die Leute verschenke, wo ich mir sicher bin, dass sie auch geschätzt werden. Beim Verkaufen fühlt der Käufer, er habe viel zu teuer eingekauft, und ich als Verkäufer weiß, dass ich immer unter Wert verkaufe.

Egal, trotzdem ist es toll, dass es solche Plattformen wie Dawanda gibt. Und ich habe da auch schon Storys gehört, wo jemand ein Paar Socken heimlich dort gekauft hat und als eigenes Werk verschenkt hat… und last but not least…. ich werde immer schwach bei Sockenwolle auf Dawanda… vor allem jetzt, wo es da grade eine 15%-Rabatt-Aktion gibt! Schimpft nicht mit mir, wenn ihr schwach werdet! Ich verliere mich oft in der Filzschmuck-Rubrik…. und denke dann, dass ich die im Keller bastelnden Mütter unterstützen sollte 😉

 

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18. September 2014 angela

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2 thoughts on “Der Wert von Handarbeit”

  1. susanne sagt:
    19. September 2014 um 10:58 Uhr

    böser link!
    ganz böser link…
    Grüße Susanne

    Antworten
  2. http://allaboutgoodlife.com/2018/01/17/travel-tips-by-paulo-coelho/ sagt:
    24. April 2020 um 13:20 Uhr

    I support your statements. Not everyone can appreciate the manual work, but many want to have it for free. When buying things in the store we pay the indicated price and this does not make us regret the purchase.

    Antworten

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