Ich stricke shcon noch, aber ich kann wenig zeigen davon. an dem Falkenberg-Shirt geht es sehr langsam vorwärts. Sehr. Diese Woche musste ich erst mal zwei Modelle für eine Veröffentlichung beenden, also stricken und Anleitung aufschreiben.
Mehr kann ich leider noch nicht zeigen, erscheint im September in einem Anna-Spezial-Heft. Aber da geht halt meine Zeit hin. Ja, es wird was für kleine Mädchen (Mütze und Rock).
Gestern musste ich einige der normalen Täigkeiten des Gatten übernehmen. Leider ist der Gute krank und so muss dann die Mutti ran (mit dem Söhnchen): Reifenwechseln und Einkaufen und sowas. Das Einkaufen war ein echtes Erlebnis. Unser etwas schmuddeliges, direkt nach der Wende erbautes Kaufland wurde in einen modernen Konsumtempel umgebaut. Man erkennt es wirklich kaum wieder. Auf dem Parkplatz begrüßten mich zunächst hypermoderne Einkaufswagen, in die 3 verschiedene Münzen passen. Was für eine einfache Idee, die aber definitiv das Leben vereinfacht, denn in den wenigen Fällen, wo ich mal ein Geschäft betreten will, habe ich nach Murphy NIEMALSNICHT einen Euro parat. Jedenfalls haben diese neuen Einkaufswagen also jetzt die Möglichkeit für 3 verschiedene Münzen, fernerhin haben sie so komische neue Schiebegriffe (wie diese Hörnchenlenker an Fahrrädern) und es gibt eine Klemme, wo man den Einkaufszettel gut sichtbar befestigen kann. Da dachte ich nur so bei mir, dass ich ja eher einen Steckplatz für mein Handy gut fände, denn papierene Einkaufszettel sind bei uns schon lange nicht mehr in Gebrauch. So ein kleines Solarpanel am Einkaufswagen oder ein Dynamo, der die Schiebe-Energie ausnutzt und gleich ein angedocktes Handy auflädt… das wäre doch mal was! Aber ich fürchte, dass so ein echtes Display am Einkaufswagen dann doch wieder eher für Werbung missbraucht würde, also Werbung, die mir durch den Supermarkt eingeblendet wird. Ich hab grad mal etwas gegoogelt… an meinen Ideen wird sogar schon gearbeitet!
Im Einkaufsparadies angekommen habe ich sehr schnell wieder begriffen, warum ich mit unserer privaten Rollenverteilung sehr zufrieden bin und ich eigentlich nie einkaufen gehe…. früher gab es im o.g. Laden vielleicht 20 Sorten Joghurt. Jetzt gibt es 47 oder vielleicht auch 63, jedenfalls viel mehr. Das führt bei mir aber nur dazu, dass ich ganz schnell am Regal vorbei will und mir weißen Joghurt suche (den ich dann daheim selbst „würze“). Die Gratwanderung zwischen „vielfältigem Angebot“ und „erdrückendem Überfluss“ gelingt offenbar nur selten. Ich hab auch keine Idee, wie man diese „Explosion der Vielfalt“ eindämmen könnte. Aber mir geht definitiv der Einkaufsspaß dabei verloren. Vermutlich soll mich der 13. Joghurt einer Firma dazu verführen, den doch mal zu probieren und damit Umsatz sowohl für den Supermarkt als auch für den Hersteller zu generieren. Aber grade bei Joghurt sind mir die neuen Geschmackskreationen einfach zu weit hergeholt und ich spüre förmlich, dass das nur mithilfe von leckeren Fruchtsäure-Estern und anderen wunderbaren chemischen Verbindungen hergestellt sein kann. Tja, zu DDR-Zeiten gab es hier in meiner Region typischerweise zwei Sorten Joghurt: weißen und roten (wir streiten uns jetzt mal nicht über den Geschmack, sollte wohl Erdbeere sein). In Dresden, wo ich studierte, gab es schon Joghurt in Bechern in zwei oder drei zusätzlichen Sorten, alle durch Geschmackstoffe aus dem Chemiekombinat Bitterfeld erzeugt. Auch nicht immer und nicht überall, aber ich empfand das als unglaubliche Vielfalt. Nach der Wende explodierte dann das Angebot…. und heute muss ich an 20m Regal nur mit Joghurt vorbei gehen. Wie geht das wohl weiter? Werden das mal 50m? Oder wird es eine EU-Verordnung geben, die die Obergrenze bei Geschmacksrichtungen von Joghurt durch eine Kennzahl begrenzt, die vom jeweiligen Landesbruttosozialprodukt abhängt?
Ich weiß es nicht. Aber auf jeden Fall freue ich mich, wenn der Gatte wieder gesundet und den Einkauf wieder übernehmen kann.
Danke noch für eure Tipps zur Fenchelzubereitung. Ich habe dieses Gericht hier zubereitet „Entenbrust el greco“ – war sehr schmackhaft und ich glaube, ich werde öfter mal Fenchel zubereiten. Gestern habe ich fürs Essen (Seelachs mit lauwarmen Linsensalat) zum ersten Mal wieder einen Streifzug durch den Garten unternehmen können – Schnittlauch und Petersilie wachsen schon.
Die Tochter geht, seit es die neuen Einkaufwagen gibt, auch wieder gerne mit zum einkaufen ins Kaufland. Früher wurde ihr wegen der Luft dort häufig schlecht, inzwischen hat sich das aber auch verbessert. Am Warenangebot habe ich jetzt allerdings keine großen Änderungen festgestellt, ausser das ich erst suchen muss, wo sich was befindet.
Einen schönen Sonntag wünscht
Anja
Ich gehe nicht gern einkaufen, weder Lebensmittel noch Kleidung. Letzteres stelle ich größtenteils selbst her. Ersteres bestelle ich größtenteils bei einem regionalen Lieferservice, der viel mehr regionale, saisonale Bio-Produkte hat als Kaufland, Rewe, Edeka und Co.
Es kostet etwas genauso viel Geld wie im Supermarkt, aber ich kann bequem zu jeder Tageszeit online bestellen, muss nicht mit meinen quengelnden Kindern an kilometerlangen Regalen vorbei laufen, mich mit Werbung beschallen lassen und das Zeug am Ende nach Hause schleppen.
Gern würde ich um die Ecke im Tante-Emma-Laden einkaufen. Aber den gibt es hier leider nicht. Also unterstütze ich lieber den regionalen Lieferservice als die großen Supermarktketten.
Henriette
Nach 10+ Jahren in Suedafrika waren die „magasins grands surfaces“ (also die grossen Supermaerkte) in Frankreich auch ein Kulturschock – und gerade die 3 Regalreihen Joghurt (natur, natur geruehrt, mit Fruchtstuecken, Frucht, aber ohne Fruchstuecke, mit Zucker, mit Vanille, die Liste geht endlos weiter, und dann nochmal alles in 0% Fett)…
Zum Glueck hat die Kleinstadt, neben der wir wohnen, einen Wochenmarkt, ausserdem gibt es zwei Metzger, zwei Baecker und (ganz wichtig!) eine Fromagerie/Cremerie – alles, was es in den Laeden nicht gibt, hat dann der kleine Supermarkt am Ort.
Einen „grand surface“ besuchen wir nur alle paar Monate. Und dann sind wir auch sehr schnell wieder draussen – die Vielfalt ueberwaeltigt nur. Naturjoghurt reicht doch…..