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Indienurlaub

Ich kann es schwer beschreiben, warum es mir irgendwie nicht leicht fällt, über den Urlaub zu schreiben.

Ich wusste vorher, dass mich ein Land voller irrsinniger Gegensätze erwartet.

Ich wusste vorher, dass es kein reiner Spaßurlaub wird.

Ich wusste vorher, dass ich mit Dienstboten, Trinkgeldern, feilschenden Händlern Bettlern,  usw. umzugehen haben werde.

Und doch ist die Realität dann eben doch immer ein bisschen anders.

Wir hatten ja das unschätzbare Glück, direkten Kontakt zu Indern zu haben und somit auch etwas hintergründige Gespräche führen konnten über das Land usw. Wobei natürlich unsere Bekannten auch wieder eher auf der Sonnenseite Indiens leben.

In Indien definiert man Armut wie folgt: Arm ist, wer nicht genügend zu essen bekommt und kein Dach über den Kopf hat.

Reichliche 30% der Bevölkerung von 1,2 Milliarden Menschen gelten gemäß dieser Definition als arm. Immerhin hat sich dieser Prozentsatz in den letzten 30 Jahren halbiert… in den 70er Jahren waren es noch über 60%, die als arm galten.

Lest einfach noch mal die Definition oben und lasst sie euch auf der Zunge zergehen. Dach über den Kopf meint da im Zweifel auch wirklich nur ein Stück Wellblech (dann ist man schon nicht mehr arm!).

Und es fällt mir einfach schwer, nicht auf die an die Autoscheiben klopfenden Bettler oder Kinder zu achten, die  jeden Stopp des Autos an einer Ampel dazu benutzen. aber andernseits, ich kann auch nicht das Leid aller lindern oder beenden…

Unterm Strich denke ich aber dennoch, dass es richtig und wichtig ist, dort Urlaub zu machen. Wenn man beispielsweise direkt von einem Betroffenen hört, wie viele Aufträge für Touristenfahrten ein  selbständiger Taxifahrer früher hatte im Vergleich zu heute, dann weiß man erst, was "indirekte Auswirkungen" von Terrorismus sind. Wir haben viel Zeit unserer Reise "unterwegs" verbracht – aber ich bin eh immer ein Freund des Spruches "der Weg ist das Ziel" gewesen. Man sieht so einfach sehr viel, kann beobachten. Und wenn das dann so ideal ist, dass man einige Dinge im Gespräch mit Indern hinterfragen kann, dann lernt man schon Einiges kennen. Sehr schön waren wirklich die letzten 2 Tage, die wir auf dem Hausboot in den Backwaters von Kerala verbrachten. Dort fährt man mit 5km/h durch Kanäle, die Reisfelder begrenzen. Auf den Dämmen, die oftmals nur so 5m breit sind, leben natürlich Menschen (und Kühe sowieso). Sehr lustig fand ich, dass es offensichtlich Entenhirten gibt. Wir haben mehrmals riesige Entenherden gesehen, die laut schnatternd im Verband herumschwammen (so 300-500 Enten schätzungsweise) und die von einem Hirten im Boot im Zaum gehalten wurden. Der Bundesstaat Kerala ist sehr christlich geprägt und wirkt selbst für den flüchtigen Touristenblick deutliche Unterschiede zum Norden auf. Die Alphabetisierungsquote ist deutlich höher als im restlichen Land, es sieht etwas weniger arm aus allgemein, der Autoverkehr ist deutlich gemäßigter.. Allerdings ist Kerala seit den 50er Jahren kommunistisch regiert, was dazu führt, dass sowohl inländische als auch ausländische Investoren davor zurückschrecken, dort zu investieren. Der sichtliche höhere allgemeine Wohlstand kommt nun haupütsächlich aus "Golfdollars" – weil viele Menschen zum Arbeiten in die Golfregion gehen und dann das Geld nach Hause schicken…

Fotos vom Urlaub schlummern weitestgehend noch auf den Speicherkarten…. da wird es sicher mal eine Galerie dazu geben. Zum Abschluss dieses Beitrages einfach ein typisches Foto aus Kerala – die sogenannten chinesischen Fischernetze. Mit diesen merkwürdigen Konstruktionen wird tatsächliche Fischfang betrieben. Auf jeden Fall muss ich mal noch was schreiben über indisches Essen, fält mir grade ein.

fishcernetz.jpg 

 

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13. März 2009 angela

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Vielleicht erklärt das hier ein bisschen… → ← Mein Beitrag zum Darwinjahr

0 thoughts on “Indienurlaub”

  1. ??? sagt:
    14. März 2009 um 16:41 Uhr

    Menschen, die auf einer Sperrfläche zwischen Straßen unter einer Pappe schlafen, verstümmelte Bettler, ein kleines Mädchen, das den ganzen Tag für Geld in der knallenden Sonne tanzen muss… Mich haben die Menschen wahnsinnig beeindruckt, wie sie irgendwie aus allem noch etwas machen und alles mit Gelassenheit ertragen. Ich wäre unter solchen Lebensumständen sicher zu niemandem mehr freundlich.
    LG Susanne

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