Seit gestern Abend bin ich wieder zurück in Melbourne. Es liegen 2.5 unglaublich erlebnisreiche Wochen hinter mir und es lässt sich nur sehr schwer zusammenfassen, aber hier mal ein paar Eindrücke:
- Christchurch ist eine zerstörte Stadt. Es ist beängstigend und beeindruckend zu gleich, wenn man sieht, wie mächtig die Natur und wie schnell eine Stadt ausgelöscht ist.
- Der Südwesten der Südinsel (Wanaka, Queenstown, Te Anau) ist einfach malerisch und wirklich so, wie man es vom Herrn der Ringe kennt
- ‚Wild Camping‘ ist nicht nur mehr Nervenkitzel, sondern bietet auch deutlich interessantere Übernachtungsplätze
- Sandflies sind Neuseelands Mücken – mit dem Unterschied, dass Sandflies tagsüber aktiv sind und sich zur Ruhe setzen, wenn Mücken gerade loslegen: großartig!
- Neuseeland ist kein übermäßig warmes Land (wir hatten teilweise den 45ten Breitengrad überschritten), weist aber beträchtliche Ost-West-Klimadifferenzen auf, da auf der Südinsel ein riesiges Gebirge ist, an dem sich alles abregnet.
- Für seine Größe ist Neuseeland unglaublich vielfältig (Wiesen, Hügen, Fjorde, Felsen, Schluchten, Vulkane, Strände, Prärien, Dschungel, Gletscher, heiße Quellen…).
- Neuseeland entdeckt man am besten zu Fuß (herrliche Wanderungen möglich) oder zu Wasser (Kayaking im Abel Tasman Nationalpark beispielsweise).
- Verglichen mit Australien ist es ein ‚günstiges‘ Land.
- Je ländlicher und einsamer die Gegend, desto netter und zuvorkommender die Menschen.
- Das Handwerk des guten Kaffeebrühens wird beherrscht.
- Wenn man auf Bergspitzen spazieren geht, summt man intuitiv die Filmmusik vom Herrn der Ringe.
- Reisen in einer internationalen Gruppe ist unglaublich lustig, erfordert aber auch ein ordentliches Maß an Gelassenheit.
- Weihnachten im Warmen und ohne die ganze Familie ist doppelt komisch.
Ich bin nun dabei, die Fotos zu sichten, was mich noch ein bisschen beschäftigen wird. Ich werde keine einzelnen online stellen, da ich mich nicht in die Situation bringen will, einen ‚Favourite‘ auszusuchen. Vielleicht lade ich ein Album hoch; mal sehen. Es war ein toller Urlaub und an dieser Stelle lieben Dank an meine Mitbewohner für die tolle Zeit und natürlich auch an F+A für unsere Zeit auf der Banks Peninsula und überhaupt! Es hat sich gelohnt und ich gehe nun erfrischt in die letzte Etappe meines Aufenthaltes hier: im Januar und Februar muss der Rest der Bachelorarbeit geschrieben werden. Die Zeit rast und daher bin ich froh, so viel zu erleben!
Es ist ein unglaubliches Privileg, dass ich mich einfach an den Rechner setzen kann und innerhalb von ein paar Minuten Flüge rund um die halbe Welt gebucht habe – und dort dann auch noch meine Schwester treffe. Bei allen Errungenschaften der Menschheit jedoch hat mir der Urlaub mal wieder eins aufgezeigt: die Natur ist nicht nur vielfältiger, unvergänglicher, beeindruckender und langatmiger als die meisten Menschen; sie ist dazu auch noch viel bescheidener und demütiger. Das verdient Respekt.
ach ja, der Bub wird in jungen Jahren schon weise 😉
Schön, dass du wieder gesund „daheim“ bist.