Also, dass die Menschen im Internet das mit dem Copyright nicht so genau nehmen weiß man ja schon länger.
Aber der Grad der Frechheit überascht ich doch immer wieder.
Da finde ich bei ravelry Dinge nach einer Anleitung von mir gestrickt. Soweit so gut. Soweit freut frau sich ja. Aber dann sogar öffentlich bei ravelry der Hinweis, dass die Dinge zum Verkaufen auf dem Weihnachtsmarkt gemacht wurden. Es sind auch eindeutige Fotos (mehrere gleichartige Dinge mit Etikett versehen). In ravelry aber nicht verlinkt mal zu meiner Anleitung sondern als "personal pattern" ausgegeben. Im Blog der Dame aber eindeutig Verlinkung zu meiner Anleitung. Neben der dick und fett was von Creative Commons Lizenz steht. Sogar in Deutsch.
Das ist doch einfach dreist. Natürlich ist das so jemand, der auf jedem seiner Fotos von glatt rechts gestrickten Socken ein Wasserzeichen hat (für die eigenen Werke also offenbar schon sowas wie copyright beansprucht).
Ich fände es gut, wenn es die Dame hier lesen würde.
Und noch besser fände ich es, wenn sie mir eine Mail dazu schreiben würde.
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Nur um es ganz deultich zu machen: wenn man mal die Vereinbarung richtig durchliest – dann steht da was von "Jede der vorgenannten Bedingungen kann aufgehoben werden, sofern Sie die Einwilligung des Rechteinhabers dazu erhalten."
Das heißt auf gut deutsch: wenn man Anleitungen kommerziell benutzen möchte (was nun mal der Verkauf ist), dann sollte man den Rechteinhaber vielleicht wenigstens mal fragen?! Oder wird hier einfach frech darauf spekuliert, dass sich so ein Strickanleitungsentwerfer mal nicht so haben soll, wegen so einer Lappalie fängt man doch keinen Rechtsstreit an usw…. Klar, im Prinzip nicht….. aber manchmal geht es einfach ums Prinzip.
Es darf kommentiert werden!
Hi Angela!
Weshalb soll die Frau Dir schreiben? Suchst Du eine Brieffreundin?
Die Inhalte meiner Hausfrauenseite finde ich ja auch sonstwo wieder und ich habe mir da so meine Vorgehensweisen angewöhnt:
1. Screenshots machen und gnadenlos im Lieblingsblog lästern, wie zuletzt, als mich eine meiner Besucherinnen darauf aufmerksam machte, dass ausgerechnet in dem für ihre Abmahnungen bekannten „Marions Kochbuch“ ein Rezept ist, das 1:1 einem Rezept auf meiner Seite entspricht.
2. Wenn es zum Lästern nicht taugt, mich aber stört, die Betreiberin der Seite anschreiben und um Löschung bitten.
3. Wenn ich finde, es passt dort gut rein, bitte ich um Quellenangabe.
4. Wenn es dreist (umfangreich) geklaut ist und kommerziell genutzt wird, schicke ich eine Rechnung – direkt mit dem Hinweis, dass dennoch umgehend entfernt werden muss Und wird nicht entfernt (gilt auch für Punkt 2.) gebe ich es an meinen Anwalt weiter.
In Deinem Fall würde ich Dir empfehlen, entweder Screenshot und ablästern oder eine Rechnung rausschicken und vorher aber zu überlegen, ob das Muster nun kommerziell weiterverwandt werden darf.
Alles dazwischen ist so frauentypisch wischiwaschi 😉
die Carola
PS ich setze den Link mal zu der Geschichte mit der Herrencreme 😉
Gerade, weil so sorglos mit dem Copyright umgegangen wird, würde ich Carolas Vorschlag durchziehen.
Es ist vermutlich eine Sisyphus-Arbeit, das bei jedem einzelnen Verstoß zu machen, aber vielleicht erwischt du allein damit, dass darüber gesprochen und berichtet wird, noch andere, die an sowas null Gedanken verschwenden.
Ich würde gleichzeitig Ravelry informieren. Und ggf. den Vorfall auch in der deutschen Group darstellen, vielleicht vorerst ohne Namen, aber schon mit den Fakten. Möglicherweise kann man einigen wenigstens bewusst machen, dass es sowas wie einen Kopierschutz für gewerbliche Verwertung gibt. Vielleicht liest das die Betroffene und reagiert auf die öffentliche Ächtung.
Du kannst nichts machen und um ehrlich zu sein, finde ich das nichtmal schlimm.
Ich habe letztens im Fach Recht den Lehrenden (Anwalt) gefragt, wie das ist wenn jemand auf seine Anletung schreibt: Nicht für kommerzielle Zwecke, ob das überhaupt rechtens ist.
Er sagte mir, dass eine Idee nicht geschützt sei und eine Anleitung ist eine Idee. Das fertige Produkt ist geschützt. Deine Anleitungen sind fertige Produkte. Keiner darf sie DRUCKEN und verkaufen. Keiner darf sie ALS EBOOK verkaufen, du verstehst schon, was ich meine…
Die Produkte nach deiner Anleitung sind fertige Produkte unter dem Urheberrecht der Strickerin. Du hast damit nichts zu tun, sie kann damit machen, was sie möchte, auch wenn du in deiner Anleitung darauf hinweist, dass du das nicht so gerne hättest. Sie kann es trotzdem.
Es wäre so, als wenn deine Anleitung *(beliebiges Betriebssystem bitte hier einsetzten z.B. Microsoft) gehören würde, weil du ihre Tools zum schreiben ins Internet benutzt.
Wenn ich einen Hammer kaufe, dann hat Hornbach nichts mit meinem Werk zu tun. Und wenn Hornbach mir den Hammer schenkt, dann freu ich mich, zeige keine falsche Bescheidenheit, nehme ihn und mache trotzdem damit was ich will.
Ich verstehe zwar, dass du dich ärgern magst (und ich kann diese Leute mit den Wasserzeichen auf doofen Bildern am wenigsten ab), aber bei Strickanleitungen ist das so. Denn du hast freiwillig deine Idee preisgegeben, ob verkauft oder nicht. Wenn jemand versucht einen mp3Player Teil für Teil zu kopieren, dann verstößt es gegen das Urheber- und wohl auch gegen einige Patentgesetze, aber wenn man Ideen preisgibt ist das halt so. Muss man sich mit abfinden: Ideen sind nicht geschützt erst recht nicht veröffentlichte.
Außerdem wusste sie vielleicht nicht, wie man die Anleitung als „noch nicht in der ravelry datenbank“ markiert un deswegen steht da defaultmäßig eigene Anleitung. Nicht jeder ist ein Computer Crack.
Liebe Chra,
da muss ich leider widersprechen.
Es gibt ellenlange Abhandlungen gerade zum Copyright von Strickanleitungen. Natürlich darf die Anleitung nachgestrickt werden – für den privaten Gebrauch.
Und wenn danaeben steht die KOMMERZIELLE Nutzung ist untersagt, dann ist das so.
Und der Verkauf von 20 Exemplaren auf dem Weihnachtsmarkt ist kommerziell.
Ende.
Es steht ja auch dabei, dass man sich die Genehmigung einholen darf.
Huhu Angela,
Ãch gebe Dir grundsätzlich völlig recht!
Für die Bezeichnung „personal pattern – not in ravelry“ kann die Dame aber nichts. Diese Patternbezeichnung erscheint immer (!) dann, wenn das verwendete Muster nicht in der Ravelry-Pattern-Bibliothek geführt wird und Ravelry es somit nicht kennt. Wenn sie mit Ravelry vertraut ist, dann kann sie es aber natürlich einpflegen (Tina hat mir gerade erklärt, wie das geht). Oder Du machst das selber und dann müsste bei ihr auch Dein Muster erscheinen. Mehr gerne PM :-).
Liebe Grüße,
Thea
ich wundere mich schon nicht mal mehr über derlei dinge… was es natürlich nicht besser macht.
das eigentlich ärgerliche ist die mentalität des „wird schon keiner merken“ bzw. „mir doch egal“, die in vielen fällen dahinter steht.
ich votiere eindeutig für carolas vorgehen. jeder verlag, der strick- bastel- oder was weiss ich für bücher verlegt, schreibt einen entsprechenden passus vorne ins buch. irgendwann muss sich doch mal rumsprechen, das man nicht einfach alles für alles benutzen darf, das man dank internet umsonst auftut!
viel erfolg!
Scheinbar kommen die Links hier nicht mehr „durch“, Angela.
Was ich schade finde, da ich beim Stöbern in den Kommentaren immer gerne die Blogs der Kommentierenden besuche.
sehr wahr, liebe Carola. keine links. komisch…
Ich glaube meinem Anwalt in der Hinsicht. Ich habe ihn zwei Mal gefragt. Gibts irgendwo Paragraphen zum nachlesen?
… also da es unlängst in einer Sockenstrickgruppe um sowas ging, kann ich soviel beitragen:
Wenn jemand eine Anleitung aus einem Buch, einem Heft oder einem Stricker (von welcher Seite im Netz auch immer) 1 zu 1 nacharbeitet – also NICHTS daran verändert (wobei die Veränderung wohl nicht nur z.B. in einer linken statt rechten Masche bestehen darf 😉 – DAS aber will ich jetzt nicht weiter ausführen, weil das den Rahmen sprengen würde) und das Strickstück nun genauso wie in der Anleitung strickt, dann darf das Strickstück ohne Genehmigung nicht verkauft werden – ein Copyright bezieht sich nämlich nicht nur auf eine Anleitung, sondern durchaus auch auf das entstandene Strickstück. Man kann nun ewig darüber streiten, wer z.B. nun das Copyright für eine Socke mit 64 M und Waffelmuster und z.B. Bumerangferse nebst Bandspitze hat. Das vermag ich nicht zu beurteilen. Es hat nur jemand bei Coats nachgefragt wie es denn aussieht mit aus den Anleitungen nachgestrickten Socken, die für gute Zwecke verkauft werden (wobei der gute Zweck auch einer sein MUSS – z.B. zugunsten eines Tierheims o.ä.). – da hat Coats mitgeteilt, dass sie dagegen nichts einzuwenden haben.
Die Reaktion einiger bei dem Thema ansich in der Gruppe war auch sehr typisch – einige meinten, wozu denn überhaupt Hefte/Bücher – also Anleitungen – wenn man nix nachstricken darf *lol* – darf man doch – gern und viel sogar. Nur mit dem Verkaufen ist das so eine Sache. Und im Prinzip ist es doch nicht wirklich einzusehen, wenn – wie im hiesigen Beispiel – Angela da einer hinterher läuft. Die Hinweise sind doch wohl mehr als eindeutig und Fragen tut nicht wirlich weh. Warum also einfach machen und sich nicht drum kümmern? DAS allerdings ist wiederrum eine (leider) sehr häufige Einstellung „mach ich einfach – mir doch egal“ – ich persönlich finde das mehr als dreist. Für mich ist das genauso dreist wie das Kopieren von Anleitungen aus Büchern/Heften u.ä. – wer meint, dass ich spinne 😉 braucht nur mal bei Dawanda oder Ebay zu gucken, was da so alles vertickt wird – da sieht man häufig bekannte Sockennmuster, Tücher und Co. Jeder muss selbst wissen, was er macht – meist ist man ja derjenige, der fast schon geächtet wird, wenn man auf Copy und Co. hinweist – ich habe im Laufe der Jahre so meine Erfahrungen gemacht und so manch böse oder zickige Mail bekommen, wenn ich eben nicht mal eben das Missoni Muster rübergeschickt habe oder mal eben dies oder jenes gescannt habe – manches Mal haben sich mir die Nackenhaare gesträubt ob einiger Anfragen/Mails.
Das mit dem Verkaufen ist eh ein heikles Thema – schon immer gewesen und wird es wohl immer bleiben. Mir persönlich isses fast wurscht, ob einer nun nach meiner Anleitung strickt und das Täschchen oder die Socke dann verkauft – wird irgendwer sicher eh machen – von daher habe ich es gleich entsprechend kommentiert. Aber ich habe so getüftelt und tage- teils wochenlang geschrieben, gelöscht, neu gemacht, gestrickt und geribbelt, dass ich mir selbst einfach erlaube, ein Copy zu erheben, weil das schlicht und ergreifend mein Ideenwerk ist. Ich habe das aber schon immer gehasst wie die Pest, wenn andere sich mit fremden Federn schmücken.
Paragraphen zu dem Thema gibt es bestimmt zu Hauf und wie das mit Gesetzen leider so ist, gibt es natürlich viele Unterparagraphen und so weiter. Hier allerdings wäre es für besagte Dame ja nun ein leichtes gewesen – zumal ich schon Hammer finde, dass für sie ja nun klar sein muss, dass über den Blog ja nun nachvollziehbar ist, woher sie die Anleitung hat.
Beruflich habe ich es in einem bestimmten Rahmen auch mit Gesetzen und Praragraphen zu tun und treffe dort (leider) auch fast täglich auf Menschen, die meinen, sie hätten Rechte hier und dort und müssten sie lauthals einfordern, die aber nur allzugern unwirsch reagieren, sobald mal das Wort Pflicht ins Gespräch kommt – hat entfernt irgendwie mit hiesigem Thema zu tun. Mensch darf nun mal eben nicht IMMER alles das tun was er WILL ohne Rücksicht auf Verluste – das geht im Prinzip jedem so – nur verhält sich nicht jeder danach.
Ich finde Klau in jedweder Art einfach nur ätzend.
LG; Anja
*schluck* – SO lang sollte das nicht werden *pfeif*.
Sorry 😉
Liebe Angela,
zuerst: Ich kann voll verstehen, daß es Dich empört, daß sich die andere Strickerin da mit Deinen Federn schmückt.
Was mich verwirrt … ohne nun irgendwelche §§§ zu lesen, würde ich eher Chra zustimmen, daß es nicht okay ist, Deine Anleitung zu nehmen, sie hübsch auszudrucken und das dann bei eBay zu verticken, wohl aber eher nach der Anleitung zu stricken und das Ergebnis dann zu verkaufen. Mir leuchten Chra’s Ausführungen nämlich ein, denn … was ist mit den ganzen Buch-Verlagen? Wer hat zuerst die Bandspitze erfunden? In jedem Socken-Buch ist die drin, wird mal so und mal so erklärt. Muß da nun ein Verlag an den anderen irgendwelche Nutzungsgebühren zahlen? Muster sind so alt wie’s Stricken, wer hat da das Copyright? Oder verfällt das nach 100 Jahren wie’s bei Musik, glaube ich mal gelesen zu haben, sein soll? Allein das Patentmuster … taucht in jedem Musterbuch auf. Kriegt da einer Zahlungen? Ich weiß es nicht, belehrt mich da ruhig, ich kann’s mir nun so halt einfach nicht vorstellen.
Oder nehmen wir’s Nähen … wer hat den Mini-Rock erfunden? Kriegt derjenige nun immer Zahlungen von Lagerfeld & Co.? So’n Mini-Rock an sich kann ja nicht immer wieder neu erfunden werden. Oder die Bügelfalt, Karotten-Jeans, was auch immer.
Wo ist der Unterschied zw. Copyright und Patent? Der Typ, der diese Roll-Brettchen für kleine Kinder erfunden hat, auf denen sie sich stellen und am Kinderwagen mitgezogen werden können … ich habe mal gehört, der hat kein Patent angemeldet und schwups hat ein anderes angemeldet und verdient sich eine goldene Nase. Muß eine Strickerin nun auch irgendwo was anmelden und diese Anmeldung bezahlen, damit ihre Anleitung geschützt ist?
Glücklicherweise bin ich nicht kreativ genug in dieser Hinsicht, um mir eine Anleitung auszudenken, also werde ich wohl nie vor diesem Problem stehen. *g*
Dennoch, Angela, gräme Dich nicht zu sehr, ich habe mal gehört: Kopien sind die höchste Form der Anerkennung! *zwinker*
LG,
Alex
hah! die links hat die zensur gefressen
ich weiß es nicht, liebe carola, tut mir leid
😉
alle: danke für eure meinungen!
Für diejenigen, die nach Paragraphen fragen – ich bin keine Juristin, aber wie wärs mit §16 UrhG, Vervielfältigungsrecht ([url]http://bundesrecht.juris.de/urhg/__16.html[/url]). Dieses Recht liegt erst mal ausschließlich beim Urheber eines Werkes. Ob und wie er es weitergibt, liegt ausschließlich in seinem Ermessen, zB eben nur für den nicht-kommerziellen Einsatz.
Sachen wie die Bandspitze o.ä. sind dann wieder ein anderer Fall – die sind an sich gemeinfrei, d.h. jeder kann sie verwenden wie und wo er möchte.
es geht in dem recht um das Werk, also die Anleitung an sich, so wie ich das verstehe. Das wäre dann genau, wie ich es erklärt habe. Das steht nicht: Das Produkt, das durch das Werk entstanden ist, darf nicht verkauft werden…
Würde der Paragraph etwas taugen, der es einem auch verbietet, via Serviettentechnik und Co lustige Disney, Uli Stein und sonstige Figürchen auf Pullis etc zu pappen und zu verkaufen?
Nach Urheberrecht schützenswert sind Werke, die – logisch auf einer Idee (oben Chra richtig, nicht geschützt) basieren-, dann aber in einer bestimmten Gestaltungstiefe (schöner Ausdruck ;-)) ausgearbeitet sein müssen. M.E. gilt das für eine Strickanleitung, wenn ich sie aufs „Papier“ gebracht habe (=Ausarbeitung), ist sie ein Werk. Dann sollten sich zumindest alle aufraffen, die Urheberpersönlichkeitsrechte (je nach Wunsch des Urhebers: Nicht-/Nennung des Namens des Urhebers und zwar in der vom Urheber bestimmten Form) zu achten.
Allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, wie man gegen kommerzielle Nutzung seiner Anleitungen vorgehen kann. Welchen Streitwert haben die? Da man sie frei (zur kostenlosen Nutzung) ins Internet gestellt hat, was zwar kein Freibrief für kommerzielle Ausnutzer sein sollte, kann man ja schlecht auf Schadensersatz wg. entgangenen Einnahmen oder so klagen. Einzig Unterlassung kann man verlangen. Aber ob das klappt?
LG Susanne, die auch noch ihren Senf dazu geben musste. 😉
Vervielfältigung heißt eben nicht nur, dass man es nicht kopieren darf. Absatz 2 besagt, dass man auch nicht aufnehmen darf (wenn es sich um Musik handelt). Juristisch heißt ein auch, dass es eine beispielhafte Aufzählung ist, die nicht abschließend ist.
Ich finde, dass eine Strickanleitung durchaus eine Analogie zu einer Komposition hat – alles, was ein Komponist verwendet (Noten, Tonleitern, Akkorde) ist alt und längst bekannt. Es ist die Zusammenstellung, die ein schützenswertes „Werk“ daraus macht. Kein Mensch kommt auf die Idee, dass er einfach ein Musikstück eines anderen kommerziell verwenden darf – selbst wenn er die Noten dafür zB in einem Ãœbungsheft gekauft hat . Wo ist da der Unterschied zur Strickanleitung?
zu der Frage „Wo ist da der Unterschied zur Strickanleitung?“
angenommen das musikstück ist die Anleitung. Ich darft mit dem Musikstück fast alles machen was ich will, es hören, darüber reden, darauf schlafen (auf der CD) Ich darf es aber nicht vervielfältigen oder Kopien davon verkaufen.
Analog zu einer Strickanleitung hieße das: Ich darf fast alles damit machen, was ich will: es nachstricken, darüber reden, darauf schlafen (auf der ausgedruckten ANLEITUNG hier wird nicht das gestrickte Werk gemeint) Ich darf die Anleitung aber nicht ausdrucken und verkaufen.
Angenommen das Musikstück wäre eine gesprochenene Anleitung und man würde sie nachstricken, hat man SELBST ein Werk ERSCHAFFEN da eigentlich urheberrechtlich gesehen beim Erschaffer des Werks liegt, oder? Wie gesagt, eine Vermutung, klingt aber logisch so wie ich das in Medienrecht gelernt habe…
Falsch.
Nehmen wir mal an, Du gehst in eine Musikalienhandlung und kaufst Dir Noten von einem Werk, das noch dem Copyright unterliegt, zB Satisfaction von den Rolling Stones. Dann darfst Du das für Dich persönlich, privat spielen so viel und wie Du möchtest.
Du darfst aber keine Aufnahme davon machen und verkaufen. Wenn Du das möchstest, musst Du vorher die Genehmigung vom Urheber ein holen und in aller Regel auch was für dieses Recht bezahlen. Siehe § 16, Abs. 2 UrHG.
Auf die Strickanleitung übertragen: Du kannst von einer Anleitung 100 Paar Socken für Deinen persönlichen Gebrauch nachstricken. Aber eben nicht verkaufen.
Ich hatte mal beruflich genau mit diesen Dingen zu tun, und habe mich auch bei Coats erkundigt. Die sehen das so, dass man wohl ein Teil nachstricken darf und auch ggf. verkaufen, aber eben keine kommerzielle Massenproduktion damit starten. Was allerdings die Anleitungen betrifft, ist die Angelegenheit wohl etwas schwieriger. Ich habe grundätzlich nichts aus irgendwelchen Heften kopiert, und wenn ich Anleitungen aus dem Netz verwedet habe, habe ich immer den dazugehörigen Link weitergegeben und der/die Betroffene mußte dann halt selbst entscheiden. Wenn man nämlich geschäftlich eine Copyright-Verletzung begeht, kann einen das Kopf und Kragen kosten. Und es gibt tatsächlich Leute, die genau das bewußt versuchen, Jemanden dieser Straftat zu überführen.
Dass ich mir mit einer solchen Einstellung natürlich nicht immer Freunde gemacht habe, versteht sich von selbst. Aber genau, wie schon oben erwähnt..das macht doch nix, das merkt doch keiner…denkste!!!