In einem Newsletter zur Vorankündigung der hobby+handarbeit-Messe war ein Link zu eine Projekt in Berlin, wo es darum geht, Roboter(armen) das Stricken beizubringen. Das Projekt heißt vollständig: »Träumen Roboter vom Stricken? Neucodierungen der Zusammenarbeit zwischen Roboter und Mensch«?
Hm.
Bislang hat man wohl 3 Stücke in Größe einer Maschenprobe erzeugt.
Scheint also nicht so einfach zu sein.
Am Ende des Artikels ist dann noch der Link zum eigentlichen Blog des Projektes. Und da fiel mir dann auf, dass da was steht von „Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung“. Und da bekam ich irgendwie einen schalen Geschmack…. Warum geht man dann aufs Stricken… das bedient doch wieder alle Stereotype. Man hätte mit dem Roboter auch zum Haareschneiden oder Puzzle-legen oder was auch immer forschen können. Aber Stricken?!
Weil ich aber diesen Blogpost hier nicht so negativ gestimmt enden lassen wollte, habe ich mal noch nach weiteren Verbindungen von Stricken und Wissenschaft gesucht, da findet man ja immer mal wieder nette Dinge.
Der Strick-o-Mat ist ja eher ein Verkaufsgag – den könnte ich mir zB in der Halle von großen Krankenhäusern oder so gut vorstellen. Ich persönlich fände es ja auch in ICEs gut, aber vermutlich ist die Zielgruppe dafür dann doch zu klein. Hat irgendjemand so eine Maschine schon mal irgendwo stehen sehen? Ich könnte mir ja gut vorstellen, den Automaten mit Sockenwolle zu bestücken.
Spannender ist ein schon etwas älteres Projekt der Maker-Szene – Open Knit – dort wurde eine Maschine gebaut, die Pullover erzeugen kann. Wir reden hier über 3D-Drucker. Aber schaut es euch selbst an – total spannend.
Und falls ihr echte Bastelfreaks seid, dann gibt es hier die bebilderte Anleitung zum Bauen einer solchen Maschine. Und damit sind wir schwupps wieder bei den Stereotypen – diese Maschinen sind natürlich von Männern.
Na gut, dann zum Schluss noch ein Link zu einem hübschen Twitter-Beitrag (leider in Englisch) – das ist echt lustig! Schaut euch auf jeden Fall das Muster an, das der Ausgangspunkt der Diskussion ist – Entrelac mit Blättern. Ziemlich irre!
Und für echte Nerds unter den Strickern noch ein heiterer Beitrag, der sich -auf English- mit diversen informatischen Grundfragen des Altmeisters von Neumann übertragen aufs Stricken beschäftigt.
Und im nächsten Post zeige ich vielleicht mal wieder was echtes, von mir mit den Händen Gestricktes.
Oh ja, so ein Strick-o-mat neben dem Süssigkeitenautomaten auf dem Bahnsteig. Oder vor dem Wollgeschäft, zum Wollsucht befriedigen ausserhalb der Öffnungszeiten! Allerdings wäre ich wohl mit 08/15 Sockenwolle und Nadeln nicht zufrieden.
Danke für die interessanten Links
Connie
Hey Angela, das kann ich nachvollziehen mit dem Beigeschmack. Wobei es interessant ist, dass das Stricken selbst unter Strickerinnen, die (beruflich) nicht dem Stereotyp entsprechen, ein solches Image hat. Aber da kommt es sicher auch auf den Kontext an. Ich war z.B. beim 35c3 überrascht, wieviele junge Männer beim Strickworkshop waren.
Weshalb ich eigentlich kommentiere: Kennst du das Projekt hier schon: https://www.heise.de/make/meldung/Stargazing-das-Riesen-Sternenbild-aus-der-Strickmaschine-4175874.html? Ich war jedenfalls begeistert 🙂
Oh danke für den Link zu der Sternenkarte – den kannte ich noch nicht. Das ist echt ein Super-Projekt…. 15kg Wolle…. irre!
Du warst beim 35C3? Ich auch. Sieht man sich auf dem Camp?