Ich habe ja neulich darüber philosophiert, wie schwer doch so etwas Einfaches wie Brot zu backen ist. Wir hatten vorletzte Woche Hochzeitstag und der Gatte und ich – wir haben uns gegenseitig Brotbackfachliteratur geschenkt. Er bekam ein Buch zum Brotbacken im Holzbackofen (naja, eigentlich zwei: ein deutsches, ein englisches), ich bekam dieses wunderbare Buch, um das ich schon länger rumschleiche. Der Autor ist ein schwedischer Blogger, der leider seinen Blog nicht mehr weiter betreibt. Im Buch gesteht er, dass sein Leben eine Zeitlang von Sauerteig dominiert wurde – um die Vorgaben von Rezepten zu Gehzeiten einzuhalten, hat er dann auch schon mal nachts um 2 ein Brot in den Ofen schieben müssen… Im Laufe der Zeit hat er dazu eine deutlich entspanntere Haltung bekommen und ich kann wirklich jedem, der Angst vor Hefeteig, Sauerteig oder Brotbacken hat, mal in dieses Buch zu schauen. Im Gegensatz zum Plötzblog, wo das Backen ja mit einer wissenschaftlichen Akribie verfolgt wird (Teigtemperatur exakt angegeben, hochkomplizierte Gehprozesse usw.), nimmt Martin Johannsen einem diese unnötige Angst vorm Misslingen und gesteht, dass seine Brote auch nicht immer fototauglich sind.
Also, damit verkünde ich hier auch mein Credo: zum Brotbacken braucht es einfach viel Ruhezeit für den Teig und man muss sehr viel heißer backen als normalen Kuchen. Außer ein bisschen Vorplanung macht so ein Brot auch wirklich wenig Arbeit.
Dann kann schon kaum noch was schief gehen.
Ich habe für den vorletzten Samstag dunkle Brötchen gebacken, für den Sonntag weiße und abends fürs Grillen noch Hamburgerbrötchen (die haben es aber nicht mal auf ein Foto geschafft). Und die Brötchen waren alle wunderbar geworden!
Sauerteige sind wirklich relativ robust – selbst in unserem chaotischen Haushalt schafft es der Hausherr mit beinah 100%iger Erfolgsquote, jede Woche perfektes Sauerteigbrot zu produzieren!