Keine Ahnung warum, aber ich habe noch nie frischen, selbst gesammelten Bärlauch verarbeitet. Wir haben dieses Jahr auch einen Bärlauch in eine Gartenecke gesetzt, aber größere Ernten werden wir dann erst in einigen Jahren haben. Der Gatte hatte welchen mitgebracht und ich war für die Verarbeitung zuständig. Da wir sowieso vor hatten, an diesem Wochenende unseren Holzbackofen auszupacken und ihn erstmalig anzuheizen im Jahre 2017, hatte ich die Idee, Flammkuchen mit Bärlauch zu machen. Und natürlich noch einen Aufstrich mit Bärlauch zum frischen Brot. Der Gatte wünschte sich Bärlauchbutter. Da ich noch nie welche gemacht hatte, begann ich mich mit Chefkoch Google zu beraten. Und das war extrem spannend.
Die Rezepte variierten dermaßen stark in der Menge Bärlauch, die zum Einsatz kam….Wie ein in der Küche unerfahrener Mensch damit klar kommt, ist mir unklar. Die Mengenangaben variierten von „20 Blättern“ über „1 Bund“ (wieviel ist das????) bis hin zu „200g Bärlauch“ für 250g Butter.
Wir hatten insgesamt 60g Bärlauch, das war ein ganz schönes Bündel, davon habe ich knapp 50g für die Butter püriert und der Rest kam pur auf den Flammkuchen.
Meine Butter war geschmacklich sehr gut, aber ich hatte irgendwie erwartet, dass Bärlauch intensiver schmeckt. Die Idee mit dem Flammkuchen war im Prinzip gut, ich habe mich von diesem Rezept inspirieren lassen, aber auch hier war mehr Bärlauch nötig als erwartet, um Geschmack zu erzielen.
Nach den Flammkuchen backen wir ja immer noch Brot. Auch da habe ich mich heute auf ein Experiment eingelassen: ich habe noch nie ein Brot ohne jegliche Hefe gebacken. Wir hatten schon Rezepte, wo 1g Hefe verwendet wurden, aber komplett nur mit Sauerteig habe ich noch nie gebacken. Es war ein Rezept vom bekannten Plötzblog, aber ich habe ja die Backtemperaturen nicht einhalten können, weil im HOlzbackofen einfach mal die Temperatursteuerung nicht so sauber geht wie im modernen Elektroherd.
Das Brot ist nicht schlecht geworden, aber perfekt ist es nicht, es hätte besser aufgehen können. Man sollte eben bei solchen Experimenten nicht zu viele Parameter gegenüber der Vorgabe ändern. Ich werde es noch mal probieren demnächst, aber dann mit den Backtemperaturen wie im Rezept angegeben.
Es war auf jeden Fall ein toller erster Backtag und wir haben richtig geschlemmt mit all den selbst gemachten Leckereien. In den Schälchen zum Dippen ist Joghurt mit Chakalaka (eine afrikanische Gewürzmischung), Bärlauchbutter, Dukka (nordafrikanische Nuss-Gewürzmischung) und Olivenöl. Das Dukka habe ich auch heute früh selbst gemacht, weil unsre Vorräte erschöpft waren.
Sieht lecker aus – da bekomme ich trotz „Möhrendurcheinander“ direkt Hunger.
Liebe Grüße
Andrea