Als „ernsthafter“ Stricker lächelt man ja eher milde herablassend über das Stricken von Topflappen.
Aber hey, die sind wichtig! Und außerdem benutzt man sie recht oft, da sollten sie doch zumindest das Auge nicht bei jeder Benutzung beleidigen. Ich habe schon länger vor, mir mal ein Set von zusammen gehörenden, gleichartigen Topflappen zu strickfilzen. Aber wie so oft, bleibt es bei den Vorsätzen… Meine Topflappen sind eine Sammlung, die so recht nicht zusammen passt: einer ist auf der Strickmaschine entstanden, doppelt genommen und mit Häkelkante eingefasst. Einer war mein erster Versuch in Schatten-Strickerei, auch doppelt genommen. Dann habe ich noch einen aus selbst gesponnener Wolle, selbst gefärbt mit KoolAid und dann gefilzt.
Einer meiner altgedienten Topflappen (kraus rechts in Schoppel-Landhaus-Garn gestrickt) hat mir neulich einen Waschgang in der Waschmaschine etwas übel genommen und ist etwas stärker verfilzt. Aus meiner Sicht ist das nämlich das Hauptproblem beim Topflappen: er muss wirklich Hitze abhalten können, aber dennoch flexibel sein. Hitze abhalten bekommt man durch Dicke hin, allerdings leidet darunter dann halt manchmal die Flexibilität. Und mein ganz simpler Landhaus-Topflappen hatte diese Bedingungen erfüllt, nur die Flexibilität hat auf mysteriöse Weise unter der letzten Waschung gelitten.
Also musste nun definitiv ein neuer Topflappen her. Ein Knäuel Landhaus schlummerte noch in meiner Filzwoll-Kiste und so war es mit auf Reisen in der Hauptstadt. Ich hatte extra am alten Lappen die Maschenzahl ausgezählt (und den Lappen auch noch gewogen, um sicher zu sein, dass ein Knäuel reicht). Aber als es so aufs Ende zu ging, hatte ich dann doch auf einmal etwas Bedenken, ob die Wolle reichen wird.
Wie man schön sieht, blieben ca. 20cm Garn übrig – besser kann man es ja kaum ausnutzen, oder?!
Tja, ich könnte mir ein Set aus solchen Schoppel-Landhaus-Topflappen in anthrazit stricken, ich habe noch 4 Knäule. Aber würde ich es denn übers Herz bringen, meine treuen alten Lappen zu entsorgen?! Ich hatte schon mal über dieses rührende Stück Mutterliebe berichtet, die meinen ersten Topflappen aus dem Jahre 1976 noch immer benutzt… Und ich fürchte, es wird bei meiner bunten Sammlung bleiben, die ich ja nun grade um einen Topflappen ergänzt habe.
Ich brauche übrigens keinen Aufhänger an den Topflappen, weil ich sie in einer Schublade aufbewahre.
Als ich den Topflappen gestern zwischen Berlin und Halle so nadelte fiel mir mal wieder auf, wie gern ich kraus rechts stricke. Ich muss zwingend mal wieder ein Großprojekt in kraus rechts angehen. Und wenn ich mir jetzt hier etwas komishc vorkomme, weil ich einen sehr langen Blogpost über Topflappen schreibe…. andere schreiben halt über Waschlappen 😉
PS Die Auslosung für die Stricknadeln mache ich morgen.
Deine Topflappen sind aus WOLLE??? (‚tschuldigung für das Übermaß an Fragezeichen, aber ich bin gerade sehr verblüfft.)
Meine eigenen und die, die ich für andere angefertigt habe, wurden grundsätzlich aus Topflappenbaumwolle gemacht, damit sie nicht nur den Kochvorgang, sondern auch einen Kochwaschgang problemlos überstehen. Da fällt mir ein, dass sie letzteres mal wieder gebrauchen könnten, oder wenigstens eine 60°-Wäsche.
Und ja, meine sind alle beschlauft, damit sie hängen können, liegen aber auch nur in der obersten Schublade gleich links neben dem Kochfeld.
Schön, dass wir uns am Donnerstag in Berlin getroffen haben! 🙂
Der grünweiße und der rotschwarze sind aus Baumwolle 🙂
Ich habe gestern das erste Mal seit Jahren wieder Topflappen aus Baumwwolle gehäkelt und es hat Spaß gemacht. Da werden noch welche folgen.Ein schönes Wochenende
Sabine