Wie in jedem Urlaub habe ich auch diesen Kurzurlaub genutzt, um viel zu lesen.
Zum einen habe ich mich viel über alles Mögliche im Internet belesen, z.B. Über Ernährung und Rezepte, aber natürlich hatte ich auch Bücher danei.
Und die beiden, die ich las, machten mich doch sehr nachdenklich. So habe ich den letzten Wallander-Krimi gelesen “ Feind im Schatten“. Der ist zum einen von der Story her sehr spannend zum anderen aber ein sehr nachdenkliches Werk über das Altern, Krankheit und letztlich Demenz. Ich hab neulich schon ein sehr eindrückliches Buch über Azheimer gelesen “ Mein Leben ohne Gestern“ – über eine 50 jährige Havardprofessorin, die an einer speziellen Form von Alzheimer erkrankt. Sehr bedrückend!
Das andere Buch, das ich gerade noch lese, ist „Alles zu seiner Zeit. Mein Leben“ von Gorbatschow. Das Buch ist zwar sprachlich keine Perle, aber es ist unglaublich interessant. Wir haben ja damals in der DDR auch nur sehr wenig über das normale Alltagsleben in der Sowjetunion erfahren. Gorbatschow schildert das sehr anschaulich, er selber hat z.B. In den 60er Jahren noch in einer Wohnung ohne Waser gelebt…. Das können wir uns doch in Deutschland zu der Zeit schon nicht mehr vorstellen ( ok, ich kenne eine Familie, die hatte bis in die 90 er Jahre kein Leitungswaser, aber immerhin eine Handpumpe für Brunnenwasser). Was ich an den Erinnerungen Gorbatschows besondrs erschütternd finde ist die Schilderung der Machtspielchen in den Führungskreisen. Und da lautet mein Fazit einfach und ergreifend: Eigennutz und Intrigen und Machtspiele sind definitiv nicht gesellschaftssystemabhängig. Es ist unglaublich, wie die Kerle da nur ihre persönlichen Befindlichkeiten gepflegt haben und dabei das Land haben verlottern lassen. Wer sich also ein bisschen für die aufegende Perestrojkazeit interessiert, dem kann ich das Buch wirklich nur empfehlen.
Ein Buch mit ähnliche, Titel „Risse in der Zeit“ habe ich neulich gelesen…. Da geht es um einen Wissenschaftler, der mit seinr Familie nach dem 2. Weltkrieg für 10 Jahre in der Sowjetuion arbeiten muss. Der Sohn wird dann in der DDR Professor an der Leipziger Uni, nach der Wende Rektor u d später dann sächsischer Landtagsabgeordneter. sehr spannende Biographie!
Ansonsten ist die Woche Urlaub viel zu schnell vergangen mit Ausruhen, Lesen, Stricken, Spazieren und Museumsbesuchen. Besonders gut hat uns in Aarhus das Freilichtmuseum gefallen, in dem man Häuser aus mehreren Jahrhudnerten wieder aufgebaut hat und ensprechend zeitgemäß eingerichtet. Sehr angenehm gemacht, gut erklärt und es wirkt alles sehr autentisch. Dor thabe ich zB gelernt, dass Hutmacher früher Hüte aus Hasen oder Fuchshaaren gefilzt haben…. Und es gab eine große wasserradgetriebene Walkmaschine zu besichtigen. U d noch sooooo viel mehr! Ich finde es ja immer wieder interessant zu sehen, wie das tägliche Leben für die Menschen früher war. Uns geht es ja sowas von gut, kann ich da nur sagen!
Heute waren wir noch in einer sehr interessanten Ausstellung über Leonarda da Vinci, eine Wanderausstellung, die weltweit umherreist. Es werden viele Modelle gezeigt, die man nach den Skizzen des Meisters anefertigt hat. Spannend!
Und auch die Globalisierung begegnete uns mal wieder life: jetzt vor genau 2 Jahren waren wir in Südafrika unterwegs. Hier im wohlsortierten Supermarkt in Dänemark haben wir Wein gefunden aus einer der Weinkellereien, die wir damals besucht haben.