Manchmal stolpert man im Internet über erstaunliche Dinge. So war es bei mir dieser Tage eine Mütze.
Die Mütze ist sehr pfiffig gestrickt und hat einen gepfefferten Preis. Ja, ich gestehe, ich bin neidisch, ich würde meine Mützen auch gern zu solch einem Preis verkaufen. Wobei ich andererseits auch wieder skeptisch bin, wie groß die Konsumentengruppe ist, die für solch eine einfache Mütze 195€ ausgibt resp. ausgeben kann und will.
Nun ist diese Mütze noch aus sehr dickem Garn gearbeitet, ich denke, dass es keinesfalls mehr als 3h Strickzeit sind. Selbst wenn man da einen komfortablen Stundenlohn von 35€ ansetzt, bliebe immer noch Einiges für das Garn (100g Alpaka-Garn) übrig.
Ich weiß, dass das Bepreisen von Handarbeit extrem schwierig ist. In den USA gibt es dazu immer mal Artikel oder Diskussionen in Foren. Ein Paar handgestrickte Socken ist de facto unverkäuflich meiner Meinung nach: nehmen wir 20€ für das Garn, dazu 8h Strickzeit – selbst wenn man da nur den Mindestlohn nimmt, ist man bei gut 100€ für ein Paar Socken. Deshalb kann man Handgestricktes eigentlich nur verschenken. Und dann nur an Personen, die das auch irgendwie würdigen. Ich tu mich schon immer schwer damit, wenn mich jemand fragt, ob er mir für Freunde ein Paar Socken abkaufen kann. Das kann man auch wirklich nur zu einem Freundschaftspreis machen (meistens sage ich dann, ich will den Garnpreis zzgl. 1h Mindestlohn – und schon das ist für ein Paar Socken recht preisintensiv).
Aber zurück zu der Mütze. Natürlich hat mich die Strickweise herausgefordert, diese Mütze nachzugestalten.
Und bitte sehr…. hier ist mein Prototyp. Es hat mich Einiges an Nachdenken gekostet, weil mein räumliches Vorstellungsvermögen ziemlich begrenzt ist, aber ich hab’s herausbekommen. Also werde ich mal so eine Mütze stricken, es ist an sich total einfach.