Ich stricke sehr gern Socken in glatt rechts und ich finde auch, dass die irgendwie am längsten halten. Socken mit Muster pillen leichter (weil die Reibung an den Mustern offenbar größer ist) und oftmals sehen, die Mustersocken nach relativ kurzer Zeit schon ziemlich „gebraucht“ aus. Ich habe immer irgendein Sockenstrickzeug aktiv…. und daran herumgenadelt wird immer mal zwischendurch oder auf dem Beifahrersitz….
Mir macht es außerdem ja viel Spaß, unterschiedliche Garne auszuprobieren. Ich bin auch immer wieder verblüfft, wie unterschiedlich groß die Socken ausfallen, obwohl ich oft die gleichen Nadeln und Maschenzahlen verwende.
Dieses Garn hier ist „Merino Softies“ von Einödwolle – eine eher seltene Mischung aus 85% Merino und 15% Poly. Mal sehen, wie sie sich in der Haltbarkeit zeigen. Das Agrn ist wunderbar weich, aber sehr dünn. Mit meiner üblichen Reihenzahl, mit der ich normalerweise Socken in Gr. 39 bekomme, wurden hier noch 37er Socken draus. Das kompostierbare Sockengarn, das ich auch von Einödwolle hatte, ist leider ziemlich pillinganfällig – es bereitet sich offenbar auf das Zerfallen shcon am Fuß vor.
Ansonsten gehen die Dramen rund um meinen mandelblütenfarbigen Pullover weiter und weiter. Vorder- und Rückenteil sind fertig, auch der Ausshcnitt und es passt und gefällt mir. Uff. Dann ging es an die Ärmel…. Dazu habe ich von oben begonnen mit „verlängerten“ Reihen – also immer Maschen dazu genommen mit jeder neuen Reihe.
Und das sah total mistig aus.
Naja, selbstredend habe ich das wieder aufgetrennt. Die zweite Version wird jetzt besser…. aber so langsam verliere ich den Spaß wegen der ewigen Korrekturen an dem Pullover. Ich ahne nämlich, dass die Ärmel zu weit sein werden. Falls das sich so zeigen sollte, dann trenne ich die Ärmel ab und nehme das Ding als Weste, wie es ja auch gedacht ist.
Tja, das war mein Beitrag zu „Mehr Realität in Strickblogs“ – man denkt ja immer, dass bei all den hübschen Fotos auf Instagram bei allen anderen alles immer perfekt wird… aber ich argwöhne, dass die Fehlversuche und Hässlichkeiten einfach nicht gezeigt werden. Dabei könnte das gerade für Anfänger ja eher ermutigend sein zu sehen, dass selbst bei alten Strickhasen auch mal was schief geht.
Und vermutlich genehmige ich mir heute das Anschlagen eines neuen Projektes. Es ist schließlich Sonntag und ich habe so was Schönes vor zu stricken… Wobei ich da zunehmend zwiegespalten bin. Ich habe ja oft Lust, so richtig abgefahrene wilde Dinge zu stricken. Sowas in der Art, wie ich hier auf einem Pinterest-Board gesammelt habe. Das Problem daran ist nur, dass ich mich frage, was ich dann damit mache…. Ich habe nicht den Status „Künstler“, dass ich es ausstellen könnte. Und wir wohnen auf dem Dorf in der Thüringischen Provinz, da trägt man auch eher seltener so richtig abgefahrene Dinge. In New York City sähe das da schon etwas anders aus. Und so denke ich immer, dass es sowohl Material- als auch Zeitverschwendung ist. Denn ich muss ja auch noch „normale“ Sachen sticken für die Familie. Na vielleicht, wenn ich mal Rentner bin! ohje, jetzt ist er mir entshclüpft, dieser magische Satz über das Aufschieben von Dingen und Aktivitäten… da besteht nämlich definitiv die Gefahr, dass es „zu spät“ ist. Eine alte Dame sagte mir letztes Jahr, dass sie immer viel lesen wollte, wenn sie Renter sei…. nun sieht sie kaum noch was… Eine der wildesten nicht wirklich nutzbaren Kreationen, die ich bislang strickte, war der Bubble-Schal. Das lag ziemlich lange in meiner Kiste und dann hat ihn meine Cosuine in ihren Kostümfundus übernommen.
Kennst Du das schon ?
https://www.ravelry.com/patterns/sources/knit-in-new-directions/patterns