Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie schwer mir früher der Maschenstich fiel. Ich habe das dann ganz akribisch mit einem wundervollen Buch geübt und dann ist irgendwann der Knoten geplatzt und ich mache den Maschenstich jetzt richtig gern. Wann immer es geht, ziehe ich eine Verbindung im Maschenstich einer Naht vor.
Eine andere Technik, mit der ich mich bislang ziemlich schwer getan habe, ist das Aufsticken von kleinen Ornamenten/Mustern im Maschenstich. Ich hab das zwar schon mal bei Kindersachen vorsichtig zum Einsatz gebracht, aber so richtig gut kann ich das einfach noch nicht. Bei den Ninjago-Mützen, die ich für die Enkel stricken will, muss aber definitiv Maschenstich zum Einsatz kommen, wenn ich die Mützen nicht mit Naht stricken will.
Ich habe noch beide Geschäfte des lokalen Wollhandels abgeklappert, aber auch hier war es sehr schwierig, an einfaches Garn in Buntstiftfarben zu kommen. Das dunkle Blau hat genau den richtigen Farbton, ist aber einen Tick zu dünn. Rot konnte ich nicht erwerben, da habe ich Sockenwolle doppelt genommen. Enkel #2 hat die Mützen schon für gut befunden und hat mühsam akzeptiert, dass die jetzt erst mal für seinen Cousin zur Schuleinführung sind. Er hat dann eine genaue Liste von Mützen benannt, die ich nun noch stricken soll. Wenn es nach ihm geht, rennen wir diesen Winter alle mit Ninjago-Mützen durch die Welt. Ob es soweit kommt, sei mal dahin gestellt, aber ich habe zwischen Mütze #1 und #2 shcon gemerkt, wieviel besser mir der aufgestickte Maschenstich gelingt und wie viel flotter es auch geht.
Aber es ist schon noch Einiges an Stickzeit zu investieren, fürchte ich. Ich hofe nur, dass ich ausreichend Knöpfe für die Augen finde.
Falls noch jemand kleine Ninjas bestricken möchte … hier ist die Strickanleitung für die Mützen. Die Anleitung ist English, aber das kriegt man hin, denn entscheidend ist nur das Ninja-Einstrickmuster. Ich habe die gelbe Fläche direkt eingestrickt. Ich weiß nicht genau, wie diese Trechnik heißt, man strickt hin und her, aber dennoch in Runden. Das erschien mir dann doch etwas zu viel Muster-Aufsticken.
Ansonsten war dieses Wochenende von viel Kreativität in der Küche geprägt. Ich habe für meine Mutter zum Geburtstag eine Bayerwald-Torte gebacken. Wir hatten ja aus dem Urlaub viele Heidelbeeren mitgebracht und die sollten natürlich würdig verarbeitet werden. Die Torte hat meine Geduld arg strapaziert, aber sie ist toll geworden und hat wunderbar geschmeckt.
Die Spinat-Lachs-Rolle, die ich wegen des Arbeitsaufwandes auch eher nur zu wenigen Anlässen zubereite, war verglichen mit der Torte superschnell fertig. Heute haben wir dann unsere Sauerkirschen geerntet und auch gleich verarbeitet… es war nur ein Eimer voll, aber das Entkernen ist auch davon schon mühsam genug. Eine Kirschtorte für den Gatten und Kirschkonfitüre hab ich gemacht, und dann noch Kirschsuppe – das ist so ein Rezept, dass der Gatte aus der Kindheit kennt und liebt.
Ersetzt man die Blaubeeren in der Bayerwaldtorte durch Stachelbeeren, ergibt das eine Schwimmbadtorte (zumindest heisst diese Torte im Hause meiner Schwiegermutter so). Vielleicht kann ich sie ja mal überzeugen, die Blaubeervariation zu backen.
Hm ja, Maschenstich. Ich habe den einmal für die Schulternähte an einem Pullover verwendet und werde das nie, nie wieder tun. Diese Naht ist nämlich nicht stabil, sie ziiiieeeht sich, wenn man Pech hat, bis fast zum Ellbogen. Seitdem werden bei mir alle Schulternähte nur noch per drei-Nadel-Abketten geschlossen. Das ist zwar sichtbar, hält aber die Form, und es gibt keinen Versatz um eine halbe Masche.
Aber für quer gestrickte Mützen ist der Maschenstich super. Meine zuletzt gestrickte Mütze habe ich sogar im Krausstich geschlossen, auf der einen Seite immer in die alte Masche nach unten und in der nächsten wieder hoch eingestochen und auf der anderen Seite umgekehrt, von unten nach oben und in die Folgemasche von oben nach unten. Wenn man sich klar macht, wie der Faden verläuft, ist es nicht schwierig.