Nein, ich versuche werde heute nicht rumätzen über die ach so coolen Raglanpullover in glatt rechts, die als neuestes Design gepriesen werden in den diversen social media Kanälen (das fällt mir aber schwer ;-). Ich rede mal über Design im reinen Wortsinn von Wikipedia:
Design ist ursprünglich die äußerliche Form- und Farbgestaltung eines Objekts, beinhaltet aber heute eine Vielzahl von weiteren Aspekten….Insbesondere umfasst es auch die Auseinandersetzung des Designers mit der technischen Funktion eines Objekts sowie mit dessen Interaktion mit einem Benutzer.
Und ganz in diesem Sinne habe ich zusammen mit meinem Neffen, der heute übrigens grade 9 Jahre alt wird, ein Stirnband erarbeitet. Der Bub hatte folgende Anforderungen:
Als Abschiedsgeschenk für seine Lehrerin möchte er ihr ein Stirnband schenken, auf dem CHEF steht. Das Stirnband soll außerdem schwarz sein, weil sie die Panda-Gruppe waren in der Schule. Die Lehrerin hat wohl immer mal gesagt, dass rund um ihren Kopf CHEF geschrieben stünde, so ist er auf die Idee gekommen.
Er wollte, dass ich das schwarze Stirnband stricke, und er wollte dann CHEF drauf „schreiben“ im Kreuzstich. Naja, ich wollte antürlich eigentlich nicht in schwarz stricken, habe dann aber mangels passender weißer und schwarzer Wolle doch auf die einfarbige Variante zurück gegriffen. Also habe ich das Stirnband in kraus rechts gestrickt und vorn in der Mitte ein Feld in glatt rechts, damit es gut bestickt werden kann.
Und so sieht das Ergebnis dieses Design-Prozesses dann aus:
Nicht schlecht, oder?!
Und nun noch zu einem anderen Designprozess…. in meinem Strickkorb finden sich momentan fast keine UFOs. Da ist nur dieser angefangene Westover aus dem Jahre 2017, mein Langzeitprojekt „Kaschmirtuch“ und natürlich ein Paar Socken. Gestern habe ich den Westover mal wieder rausgekramt.
Das Garn ist Wolle-Bambus-Nylon-Mischung, fasst sich gar nicht schlecht an. Gefärbt bei inclusio in Holzdorf. Aber irgendwie kann ich mir im Moment nicht mehr vorstellen, dass ich einen Westover mit diesem Muster auf der kompletten Fläche tragen würde. Aber da steckt ganz shcön viel Strickzeit drin und ich mag das Muster eigentlich. So habe ich dann die Idee gehabt, ein ganz anderes Oberteil aus diesem Strickstück zu machen und zwar so in etwa wie das hier (unter dem Link ist die Anleitung für diesen Kinderpullover).
Ich habe nun die Idee, dass ich die Passe aus dem Muster mache und das untere Teil dann kraus rechts. Ich bin nur noch unshclüssig, was ich mit dem Ausschnitt mache. Ich habe mich an das Modell „Klaralund“ von Cornelia Tuttle Hamilton erinnert, das war ja auch mal ziemlich hipp und alle strickten es. Ich habe 2006 für meine Nichte so einen Pullover nach dem Prinzip gestrickt.
Aber ich fürchte, dass der Ausschnitt nicht so schön fallen wird wie bei dem Klaralund-Modell. Kraus rechts hat einfach eine ganz andere Wirkung, das Gestrick fällt ganz anders. Ich denke, ich werde noch etwas an dieser Idee weiter arbeiten im Geiste und zwischenzeitlich was Neues anschlagen. Oder ich schlage schon mal den unteren Teil für diesen Pullover an. Oder ich stricke mal wieder ein bisschen an dem Kaschmirtuch herum. Oder ich stricke so einen Klaralundpullover für einen Enkel mit Streifengarn. Hmmmmm…. Möglichkeiten ohne Ende.
Toll, diese gemeinsame Ausarbeitung des Designs!
Er stickt schon, alle Achtung!
Also, das war sein erstes Mal und wenn die Tante schon so lieb ist und ihm das Band strickt, musste das schon sein. Und es schien ihm zumindest bis zum H auch Spaß zu machen. 😉
Als Dank für die Arbeit hat er dann übrigens eine Blaumeise gezeichnet, das liegt ihm gerade (NOCH) mehr als Handarbeit.