Ich stehe diesen ganzen Garnneuheiten ja prinzipiell sehr skeptisch gegenüber. Mit Allem, was irgendwie „fancy“ ist oder all zu neumodisch, habe ich bislang noch nie wirklich gute Ergebnisse erzielt. Ich hab ja neulich schon darüber gewehklagt, dass ich mit dem Drops-Garn „Air“ beim Stricken nicht klar komme.
Ich habe also unter Fluchen das Teil zu Ende gestrickt. Das war Missvergnügen pur, weil man es einfach nicht ausmessen konnte. 15 cm in der Länge und ca. 10cm in der Breite waren locker drin beim Ziehen am Strickstück.
Dann kam das Teilchen in die Wäsche. Im Handwaschgang und zusätzlich noch im Wäschenetz.
Ihr ahnt, was passierte?! Genau, es hat angefilzt. Nicht völlig verfilzt, aber ein bisschen. Es ließ sich aber noch halbwegs gut spannen.
Nun ist es also fertig. Das Gestrick fasst sich ganz eigentümlich an – ich würde im Laden, wenn ich es so als unbekanntes Kleidungsstück befühlen würde, niemals darauf kommen, dass es nahezu 100% Naturmaterial ist. Es fasst sich für mich völlig künstlich an. Ich ärgere mich ja vor allem deshalb so sehr, weil dieser Slipover ein Geschenk ist. Ich habe mir ganzganz fest vorgenommen, keine Geschenke mehr aus unbekannten Garnen zu stricken. Es ist so ärgerlich, wenn das Ergebnis dann einfach nicht so gut wird, wie man es gern hätte. Mal sehen, was die Empfängerin dazu sagt.
Aber ich bin dann jetzt mal so konsequent und schicke die beiden verbliebenen Knäule des Garnes zurück. Das hat keinen Sinn, dass ich die mir in den Schrank lege. Ich würde mich jedes Mal ärgern, wenn ich sie sehe.
Um mich etwas zu beruhigen, habe ich dann gestern mal ein bisschen BEKANNTE Wolle (Vivacious von Fyberspates) bestellt. Das Garn dürfte ja dann demnächst in Deutschland teurer werden oder noch seltener zu bekommen, weil es von der abtrünnigen Insel stammt.