Unseren Urlaub hatten wir ja nur ganz grob geplant, wir wollten sehen, wohin uns das Wetter und unsere Reiseinspirationen so tragen. Und da wir beide sehr, wirklich sehr lange nicht mehr an der Ostsee waren, sind wir kurz entschlossen in Richtung Usedom gefahren. Der Gatte war anno 1976 das letzte Mal daselbst in Zinnowitz und ich war mit meinen Eltern dort 1968 im Urlaub. Das Witzige ist, dass ich an diesen Urlaub Erinnerungen habe, obwohl ich damals keine 3 war, als wir dort waren. Ich habe damals auch an einem kulturellem Wettstreit teilgenommen – keine Ahnung, worum es eigentlich ging…. ich weiss nur noch, wie ich auf der Buhne stand und eine Puppe als Preis dafür bekam, dass ich ein Lied gesungen habe. Mein letzter Ostseebesuch war dann aber 1993, allerdings auf Rügen. Man hat ja viel gehört in den letzten Jahren, wie schick und edel das geworden sei. Wir sind mit dem Fahrrad über Usedom gefahren, um die Insel bisschen zu erkunden. Ich kann meinen Eindruck gar nicht so richtig wiedergeben. Die Seebäder gehen völlig ineinander über, man merkt gar nicht, wenn man eins verlässt und ins nächste gerät. Alles ist schnieke und herausgeputzt. Radwege in den Seebädern sind toll, im Inselinneren dann oft sehr sandig und schwer befahrbar. Überhaupt waren wir überrascht, wie hügelig die Insel ist. Da gibt es für den Radler ganz schöne Berge zu erstrampeln. Und natürlich gibt es auch von mir das unvermeidbare Foto der Seebrücke von Ahlbek.
Das touristische Publikum war gemischt, wobei die älteren Semester schon dominieren. Ein Hotel am anderen und die ganze Insel ist voller touristischer Aktivitätsangebote: Papageienhaus, Minigolf, Spaßbad, Erlebnis – Hof etc.
Irgendwie fühlt sich das an, wie eine x-beliebige Touristengegend auf der Welt. Im Hinterland der Insel finden sich schöne verschlafene Dörfer, wo dann aber auch einfach mal nichts los ist.
Von solch einsamer Strandidylle kann man nur träumen…. aber immerhin ist mir abends dieser Schnappschuss gelungen.
wenn wir unterwegs sind, suchen wir immer Hofläden oder Käsereien oder sowas. Auf Usedom sind wir dann zu Inselkäserei gefahren.
Dort gibt es sehr ungewöhnliche, extrem lange gelagerten Rotschmierkäse, der nur was für Fans sehr kräftiger Käse ist. Neen dem Käse kann man auch noch Glaskunst erwerben, die der Bruder des Käsers macht.
Ganz in der Nähe ist noch Schloss Stolpe – ein liebevoll restauriertes Gutshaus, das heute als Dorfgemeinschafsthus genutzt wird.
Nac diesem ereignisreichen Tag haben wir aber beschlossen, dass uns die geschäftige Insel nicht zum Bleiben einlädt und so sind wir wieder gen Süden in die Feldberger Gegend weitergezogen mit unserem Wägelchen.