Ich weiß nicht so recht, was mich geritten hat neulich – ich habe das Buch „52 weeks of socks“ bestellt, von dem derzeit alle schwärmen. War mehr oder weniger eine Kurzschlusshandlung, weil ich doch eh kaum Mustersocken stricke. Aber ich habe ein Faible für interessant konstruierte Socken. Das Sockenbuch von CookieA finde ich nach wie vor toll (aber das besitze ich nicht, das hab ich dem Töchterchen geschenkt).
Nun ja. Das Buch kommt als richtig schönes Hardcoverbuch in Leinen gebunden daher, auch noch mit einem lesezeichen-Bändchen ausgestattet – wirklich sehr nett aufgemacht. Der Geruch des Buches ist streng, erinnert mich ein bisschen an frühere „Russenbücher“, also in der Sowjetunion gedruckte Bücher. Der Druck ist auf unterschiedlich grau-gelblichen Papier und leider oft nicht sehr kontrastreich.
Die Bildsprache der Fotos ist in der hippen Landlust-Ästhetik, man merkt, dass es alles auf sehr engem Raum fotografiert wurde (um ein Holzhaus herum). Die Fotos sind sehr unterschiedlich pro Socke – mal gibt es mehrere Fotos, davon ein doppelseitiges, bei anderen Socken – und leider meistens bei denen, die ich etwas interessanter fand – ist es nur ein briefmarkengroßes Bild. Aber auch auf den großen formatfüllenden Fotos erkennt man oft buntes Herbstlaub besser als die Socken. Das Titelbild ost wirkich exemplarisch für die Fotos im Buch.
Was mich allerdings wirklich stört an der Zusammenstellung der Socken, ist, dass von den 52 Socken eine große Anzahl GRAU ist. Und zwar 27 Paare. Ein Kollege von mir sagt immer, dass grau die vielfältigste Farbe mit den meisten Schattierungen ist… vermutlich will das Buch das nachweisen. Die verwendeten Garne sind sehr gemischt, es ist „Industriegarn“ dabei, auch von Opal und Schachenmar, aber auch eher seltenes Garn von Handfärbern. Das kann aber auch sein, dass diese Garne nur in Deutschland unbekannt sind. Die Muster der Socken sind mit Strickschriften angegeben. Ich habe bei 5 Socken den Gedanken gehabt, dass sie interessant sind und mal gestrickt werden könnten. Die Sockenkonstruktionen sind meistens eher Standard. Insgesamt ist das so ein Buch, das man im Strickbuch-Regal stehen haben kann, um Strickneulingen Ideen fürs Sockenstricken zu zeigen. Ob es für echte Socken-Strick-Fans eine Bereicherung ist, kann ich nicht einschätzen.
Naja, das Buch habe ich nicht allein bestellt, ich habe noch eine meiner Lieblings-Handfärberinnen – Claudia von Tausendschön – mit einem kleinen Einkauf unterstützt.
Ganz links und ganz rechts, das werden noch Socken für den Gatten – die anderen Stränge haben ihre Bestimmung noch nicht gefunden. Aber ein bisschen lagern im Vorrat schadet sicher nicht.
Ich habe gestern ein Paar Stinos fertiggestellt…. der Gatte braucht mal ein paar neue Socken, denn seine sind doch oft sehr durchgelaufen.
Das Garn ist herrlich weich, ein Merino-Sockengarn von Tinas Toasty Toes aus new York. Mich aht verblüfft, wie wenig das Schwarz die Socke dominiert farbmäßig, obwohl der Strang doch ziemlich viel schwarz hat.