Das ist wirklich manchmal die Frage. Neulich las ich bei Kerstin über ein japanisches Strickbuch – interessante Handstulpen. Der Autor ist Bernd Kestler, ein Deutscher, der seit vielen Jahren in Japan lebt und dort Strickkurse gibt und eben auch Bücher schreibt.
Natürlich musste ich dann etwas Quellenforschung betreiben… und ich fand u.a. seinen Blog. Er hat u.a. ein tolles Projekt gestartet: er bat StrickerInnen aus aller Welt, ihm 10m eines blauen Garns zu schicken. Er hat daraus einen Picasso-Mantel gestrickt – passend zur blauen Phase.
Und dann habe ich nach weiteren Büchern Ausschau gehalten… und entdeckte, dass es auch ein Mützenbuch von ihm gibt. natürlich gab es dann kein Halten mehr…. ich hab das Buch über etxy bestellt, weil es beim großen Internetbuchhändler in Japan auch nicht verfügbar war.
Gestern nun kam es schon an zusammen mit einem kleinen Origami-Lesezeichen. Es ist eher ein Büchlein und dafür dann doch recht kostenintensiv…. aber auf der anderen Seite – Einzelanleitungen auf ravelry kosten auch für eine Mütze gern über 7€.
Das Spannende an diesem Buch ist, dass man es wirklich als Deutscher, der kaum japanische von chinesischen Schriftzeichen unterscheiden kann, dennoch benutzen kann.
Das liegt daran, dass japanische Strickbücher einen Hang zur technischen Zeichnung und auf jeden Fall zur Strickschrift haben. So kann man die Anleitungen auf jeden Fall gut nacharbeiten, auch wenn es mit dem Japanischen hapert.
Das Titelmodell juckt mir ja wirklich in den Fingern, es sofort anzuschlagen. Das ist so eine Anleitung ganz nach meinem Geschmack: an sich total simpel, aber „sie hat etwas“. Die Formgebung des Hutes beruht nur auf einem simplen rechts-links-Muster. Ich werde bestimmt 2 oder 3 Modelle aus dem Buch stricken.
Und stellt euch vor – am 25.2. erscheint das erste Buch von Bernd Kestler in Deutschland – leider ist es sein langweiligstes (meiner Meinung nach) – ein Buch über Spiralsocken. Der Autor hat mir aber per Mail verraten, dass der Verlag auch die Rechte an seinen anderen Büchern gekauft hat und diese dann auch nach und nach in Deutschland erscheinen werden. Wer also geduldiger ist als ich, kann darauf warten, bis es die Bücher auf Deutsch gibt. Ich bin schon auf die Rezensionen gespannt – mal sehen, wie die deutsche StrickerIn sich mit dieser sehr technisch orientierten Herangehensweise an Strickanleitungen zurecht findet.
Bernd Kestler verwendet in seinen Anleitungen übrignes oft Schoppel-Garn (vor allem Zauberbälle). Wenn ihr diesem Link folgt, könnt ihr noch ein historisches Foto zu den 1921 patentierten „fersenlosen“ Socken sehen.
Na, habe ich euch auch angefixt?!
Ein sehr interessanter Bericht.Werden Spiralsocken mit der gleichen Maschenanzahl gestrickt wie normale Socken?
Liebe Grüße Anne
Schau mal, in der ANleitungssammlung gibt es eine Anleitung dafür:
https://anleitungen.bestrickendes.de/2012/07/06/spiralsocke-ohne-ferse/
und ja, man nimmt genau so viele maschen wie man für normale Socken nehmen würde.
Danke für die schnelle Antwort.Ich denke das die PropellerSpitze gut für die Spiralsocken aussehen.
LG Anne
Das schaut ja spannend aus – die Mütze hat was! Solange man das Zeichen für Maschen erkennen und die Schemata lesen kann, klappt das auch mit Japanischen Anleitungen. Ich bevorzuge meine Anleitungen ja auch eher kurz und knapp als seitenlang.
Viel Spass mit dem Buch – in Zukunft werden wir wohl noch einige Mützen mehr auf diesem Blog bewundern können.
LG
Connie