Gestern Abend haben wir bei „Industrie erleben“ zwei spannende Führungen durch zwei Firmen in unserer Nähe gehabt. Das eine war Gonvauto – ein Zulieferbetrieb für die Autoindustrie. Soviel wusste ich vorher schon. Nun weiß ich, dass diese Firma ein „Stahlservice-Center“ ist und eigentlich nix anderes macht als riesige Rollen mit Bandstahl entweder in kleinere Rollen zu schneiden oder aber Teile ausstanzt, die dann an andere Werke geliefert werden, die dann Auto-Teile daraus pressen. Ich komme da immer wieder ins Staunen, dass sich sowas lohnt. Die kriegen den Stahl von sonstwoher, schneiden bisschen daran herum und liefern halbfertige Autoteile an weitere verarbeitende Werke.
Das nächste Werk war das altehrwürdige Wellpappenwerk, das wir besuchten. Dort wird zunächst Wellpappe hergestellt aus angeliefertem Papier und dann werden daraus die unterschiedlichsten Verpackungen oder sogar papierene Filter für Autolackierereien. Ich weiß nun, dass ein zalando-Karton sein Leben ganz bei mir in der Nähe beginnt. Lustig ist, dass die technologischen Abläufe in den beiden Werken eigentlich ziemlich ähnlich sind: von riesigen Rollen werden Stücke abgeschnitten. Das Pappeschneiden ist nur etwas leiser als Stahlschneiden.
Es war wirklich ein spannender Abend, weil ich immer fasziniert bin von großen Produktionsstecken und den technologischen Kniffen, die man da so anwendet. Der Stahl muss zum Beispiel vorm Schneiden erst „aushängen“ – dazu gibt es eine 12m tiefe Grube, wo wirklich eine Schluppe vom Bandstahl hängt. Wie bei Stoff – nur etwas schwerer.