Was haltet ihr von diesem Artikel?
Mein großes Kind ist genau in dieser Zwickmühle, es überlegt wegen des Forschungsgebietes für die Promotion. Es hätte einen Arbeitsvertrag, einen netten und kompetenten Doktorvater, ein tolles Team von Kollegen… aber es muss Mäuse töten.
Schwierig, oder?! Und da ist es irgendwie wirklich schwer als Mutter (die noch nie eine Maus erlegt hat), vernünftige Tipps zu geben.
Ok, ich hab da eine etwas „harte“ Meinung: wenn er Tiere isst, soll er sie auch töten können. Ein Schwein/Rind/… ist genauso ein Tier wie eine „kleine süße Maus“. Entweder man macht sich in beiden Fällen keinen Kopf darum, dass das Tier sterben muss oder man lässt in beiden Fällen die Tiere leben.
Sonja
…die Mäuse werden ja „schnell“ getötet. Kein ewiges Quälen, ein Ruck und das Genick ist durch.
Es ist sicher eine schwere Entscheidung, aber wenn das zum Job gehört, dann gehört es dazu. Ein Metzger kann sich auch nicht um den Akt des Tötens drücken (sofern noch selbst geschlachtet wird) und nur das schon zerlegte Fleisch verarbeiten.
Ein Chirurg muss auch mal an Leichen rumschnibbeln um es an lebenden Menschen zu können.
usw….
Es gibt immer die schönen und hässlichen Seiten im Job.
LG
Katharina
Was, wer Tiere isst, muss sie auch töten können?
Ach Du meine Güte …
Ich esse Tiere und da ich Bio kaufe, tue ich damit sicherlich mehr für artgerechte Haltung von Tieren, als irgendwelche Vegetarier, die den Soja-Kram essen, der nun wirklich meist übelst angebaut wird. Und bitte mal gucken, wer zu welchen Gehaltskonditionen das Zeug anbaut und erntet.
Sorry, aber die moralische Überheblichkeit der Vegetarier ist meist unangebracht.
Ich habe mal ein Kaninchen erschlagen müssen, das nicht mehr zu retten war, nachdem eine Katze es erwischt hatte. Eigentlich war das eher barmherzige Sterbehilfe, aber dennoch hatte ich ganz erstaunlich lange, ganz erstaunlich üble Albträume.
Ich weiß nicht, wie Deine Tochter das mit Mäuschen wegsteckt. Das kann sie nur selbst entscheiden. Muss sie es denn eigenhändig tun?
An einer früheren Arbeitsstelle wurde mit Mäusen gearbeitet, die zum Töten in ein Glas mit Narkosemittel gesetzt wurden und so erstickten. Genickbruch ist also nicht zwingend erforderlich.
Den Mäusen geht es bis zu ihrem Ende in den Laboratorien gut, besser als den Kollegen im Tierfachmarkt und später als Spielzeug für Schulkinder. Die Frage ist auch, was bekommt eine Maus mit? Wenn man Tierrechtlern zuhört, dann denken und fühlen sie quasi wie ein Mensch… Zusammenfassend: solange die Tiere ordentlich behandelt werden und mit gewissem Anstand getötet werden, dann halte ich es für vertretbar sie für Forschungszwecke zu nutzen.
Hallo! Ich betrachte die Sache mal von einer anderen Seite: Deine Tochter hat ein Studium hinter sich, hat einen Arbeitsvertrag und einen Doktorvater- offensichtlich mehr, als die Personen in dem Artikel. Wenn Sie hinter der Sache steht und weiß, dass die Tierversuche notwendig sind, um Menschenleben zu retten und das ihr Ziel ist, dann wirdund soll sie sich für die Promotion entscheiden.Das ist eine große Chance. Und dann wird sie Tierversuche auch verkraften ( hoffentlich). Wenn Sie nicht ganz dahinter steht und ihr Lebensziel in der Forschung sieht, dann sollte Sie sich den Weg gut überlegen, denn dann kann diese Arbeit ihr viel Kummer bringen. Man sollte (versuchen) immer den Job zu machen, der einem den meisten Spass bereitet, dann kann man die schlechten Seiten jedes Jobs besser weg stecken und der Erfolg kommt leichter.
Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr die richtige Entscheidung fällt und tragt!
Liebe Grüsse
Kerstin
Zunächst einmal bin ich überrascht, dass alle Kommentatoren hier so offensichtlich keine Probleme mit Tierversuchen zu haben scheinen – hatte ich nicht erwartet. Ich selbst war mir von Anfang im Klaren, dass das ein Problem für mich werden könnte, bereits im Studium waren die Präparationen von Tier- und Menschenleichen einfach nur furchtbar. Ich weiß, dass es oft unumgänglich ist, aber leider ist die Kausalität in der Realität nicht so einfach, wie es in den obigen Kommentaren angedeutet wird. Von tausenden Experimenten führt nur ein Bruchteil zum gewünschten Erfolg. Nur, weil ich vier Jahre lang Mäuse auseinandernehme, heißt das noch lange nicht, dass danach das Ziel „Menschen helfen“ erreicht wäre. In den meisten Fällen heißt es nur, dass man der Grundlagenforschung etwas weiter geholfen hat, und ja, manchmal, aber auch nur manchmal, führt diese Forschung dann auch zu effektiven Therapien. In vielen Fällen helfen die Experimente aber „nur“, ein bestimmtes biologisches Detail zu klären. Oder eben auch nicht.