Dieses Wochenende hatte sich Besuch aus Würzburg angekündigt – zwei Kommilitonen hatten die Reise schon lange geplant, als Superbonusüberraschungsmaibesuch hatte sich auch Daniel kurzfristig zur Flugbuchung hinreißen lassen – es war also von vornherein klar, dass es ein wunderschönes verlängertes Wochenende werden würde! Das Wetter zeigte sich auch zunächst von seiner allerbesten Cambrücker Seite, sodass wir den Freitag gleich zum Punten nutzten. Punting ist wirklich Volksbelustigung und -sport in einem, denn ein voll beladenes Boot mit Hilfe eines etwa drei Meter langen Stabes halbwegs graziös durch die Fluten des Cam River zu bewegen ist nicht jedem Touristen gegeben. Auch wir waren keine Ausnahme und hatten mindestens genauso viel Spaß wie unsere Zuschauer als wir uns im Zickzackkurs den Cam entlang stocherten. Erschwerende Elemente sind Brücken (unter denen man den Stab nicht benutzen kann, weil sie zu niedrig sind), Strömungen, Enten, Bäume und vor allem andere Punter, denen man wahlweise ungewollt den Weg abschneidet oder diese vom sebigen abbringt. Außerdem tummelten sich am Freitag selbst für Cambridger Verhältnisse ungewöhnlich viele lustige Gestalten auf dem Fluss, unter anderem auch die PCC (Punt-Piraten von Cambridge):
Album: MayDays
Am nächsten Tag wollten wir nach London. Da die Preispolitik des öffentlichen Personennahverkehrs für den normalen Kontinentalsterblichen nicht zu durchschauen ist, ging ich also an den Schalter und verkündete, dass wir als Vierergruppe eine Hin- und Rückfahrt nach London mit Nutzung des ÖPN in London bräuchten. Gekonnt wurden fix mehrere Konstellationen aufgezeichnet, die meiner Meinung nach alle dasselbe beinhalteten, nur dass die Preise um bis zu 20 Pfund schwankten. Letzen Endes zahlten wir jeder 9,50 Pfund – für alles! Um das wirklich schätzen zu können, muss man wissen, dass allein die einfache Fahrt von London Stansted nach Cambridge (ca. 30 Minuten) 9 Pfund kostet! Und da war jetzt auch noch die Tube- und Busbenutzung in London dabei…nun ja, ich sag ja: nicht zu verstehen…
Da das Wetter immer noch herrlich war, hatten wir beschlossen, ans andere Ende von London zu gurken und so viel Sonnenzeit wie möglich in den 250 Jahre alten Könglichen Botanischen Gärten (Kew Gardens) zu verbringen. Das war auch wirklich die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können, denn es war einfach herrlich. Die Gärten sind in englischer Manier wunderbar gepflegt, der Rasen unglaublich grün und weich und saftig, die Bäume lustig geschnitten und Ziergänse und -statuen dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Danach machten wir eine Blitztouritour, auf der wir die Westminster Abbey, den Buckingham Palace, St. James‘ Park, die Houses of Parliament samt Clock Tower (think Big Ben) und Themse mitnahmen, bevor wir zum Abendessen in Covent Garden aufschlugen. Am Ende bekamen wir grade noch den letzten Zug, der uns vor Ablauf unseres Day Tickets wieder zurück nach Cambridge brachte.
Westminster Abbey