Diese Woche stand endlich mal das Arbeiten ein wenig im Vordergrund, während ich in der letzten Woche ja eher von anderen Dingen eingenommen war. Furchtbar stressig ging’s aber zum Glück immer noch nicht zu, der große Sturm beginnt in etwa zwei Wochen, wenn der ganze Fliegennachwuchs geschlüpft und bereit zum Analysieren ist – wem’s was sagt: 15 PCR-Maschinen werden im Dauereinsatz sein, die Mastermixe werden in Falcon-Tubes angesetzt…
So, zurück zum Normalsprech – Granny leistet mir weiterhin hervorragende Dienste, die Straßenlage ist 1a und die Geschwindigkeiten, die ich erreiche, sind schnell genug, dass ich mich nicht langweile, aber sie übersteigen die Bremskapazitäten des Fahrrads nicht. Das Linksfahren ist übrigens weniger schlimm als das Linksfußgängern – dass ich zuerst nach rechts schauen muss, wenn ich eine Straße überqueren will, kann ich mir ja noch merken, aber das Nachlinksschauen für die zweite Hälfte der Straße will mir nicht so recht in Fleisch und Blut übergehen. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Am Dienstag war ich zu einem ersten Mini-Stricktreffen – ich hatte mich extra beeilt und durch den ersten fiesen windigen Regen gehetzt, weil ich endlich mal ein bisschen britisches Englisch hören wollte. Die Mädels haben mich auch sehr nett aufgenommen und ich war total froh, relativ viel von ihrem Geschnatter zu verstehen – nur einer konnte ich kaum folgen in ihren Ausführungen. Natürlich stellte sich dann heraus, dass die drei Hauptwortführerinnen, die ich so gut verstanden hatte, aus den USA kamen, und nur die bewusste andere eine Eingeborene war. Seufz. So wird das nie was mit dem britischen Englisch und mir!
Dann habe ich endlich mal ein paar Lebensmittel eingekauft. Die Preise sind so hoch, dass ich selbst mit Hunger einkaufen gehen konnte, denn 100g stino Schnittkäse für 1,70 Pfund als billigstes Angebot u.ä. verdirbt einen den Appetit. Aber es gab ein paar nette Sonderangebote, sodass ich meine Sandwiches jetzt mit Pesto, Brie, Leberpastete und Houmous (Sesampaste) belegen kann, was alles in allem die günstigsten Sachen waren, die im gesamten Laden zu finden waren. Ach ja, und ein toller gelgepolsterter Sattelbezug, denn leider ist Granny’s Sattel etwas brüchig und mein Hinterteil hat wohl zur Zeit jede einzelne Schraube als gespiegelten Abdruck parat. Der Bezug hat soviel gekostet wie der Camembert, wenn er nicht im Angebot ist…
Was gab’s noch? Ach ja, am Freitag haben wir unser neues Labor eingeweiht – mit Sekt und Chips (die hier Crisps heißen) und anschließendem Pub-Besuch.
Gestern habe ich mich dann mit Miriam getroffen, die ich über ravelry kennengelernt habe, und die grade an ihrer Dissertation über mittelalterliche Notation in Deutschland schreibt. Sie hatte mich zum gemeinsamen Flötenspielen eingeladen – ach, war das schön, mal wieder ein paar Flötenduette zu spielen! Ich hab’s dann auch gleich übertrieben und noch zwei Stunden weiter geübt – dementsprechend tat mir mein Handgelenk beim morgendlichen Fliegenschubsen ordentlich weh. Da muss ich jetzt durch, morgen spielen wir im Trio, denn Miriams Freund studiert hier Physik und spielt außerdem seit seinem 4. Lebensjahr Flöte.
Außerdem steht heute noch der Umzug ins neue Zimmer an – meine zukünftige Landlady holt mich sogar mit dem Auto ab, was sehr nett ist! Die nächsten Einträge kommen dann also hoffentlich aus meinem neuen Zimmer, juchu!