So, endlich habe ich wieder Internetzugang – aber es ging allen hier aus dem Kurs so, jeder wollte Zugang haben, nun balgen wir uns um die verfuegbaren Computer.
Angekommen bin ich offensichtlich gut, Thomas und ich hatten auch ein richtig schoenes Wochenende in Colchester. Wir sind Freitagabend von Erfurt nach London/Stansted geflogen (fuer 40 Euro HIn und Rueck!) und dann mit einem Mietwagen nach Colchester gefahren zu Pauline & Dave, meiner Gastfamilie vom Sprachkurs vor 3 Jahren. Wir hatten viel zu plaudern.
Am Samstag haben wir eine Rundreise durch Suffolk gemacht. Wunderschoene Gegend, viele alte Fachwerkhaeuser, herrliche gepflegte Gaerten…. Und vor allem schoenes Wetter, was ja nicht unbedingt normal ist fuer die Wimbledon-Zeit in England. Es war so richtig eine Reise durch das altehrwuerdige Bilderbuch-England.
Am Sonntag fuhren wir dann gen Cambridge. Nachdem wir das College gefunden hatten, reichte die Zeit gerade noch fuer einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Dann musste Thomas aufbrechen, um wieder heimzufliegen.
Das Curchill-College ist eines der neuesten, es wurde in den 60er Jahren erbaut. Die Colleges sind im wesentlichen die Behausung der Studenten, man muss als Student bei einem College eingeschrieben sein, um an der Universitaet studieren zu koennen. Auch wenn man aus Cambridge ist. Die Colleges sind privat finanziert, die Universitaet ist staatlich. Der Student muss allerdings fuer beides bezahlen. Ich habe also eines dieser Studentenzimmer, es ist nicht riesig, aber man kann es gut darin 5 Wochen aushalten. Die regulaeren Studenten verlassen im Laufe dieser Woche das College. Und das beste am Zimmer: es gibt einen Wasserkessel, Kaffepulver, Milch und Kekse.
Unser Kurs begann am Abend mit dem Eroeffnungsdinner, vorher trafen wir aber bereits viele beim Afternoon Tea. Das Dinner begann sehr formal in edler Kleidung und Drinks. Dann ertoente der stilechte Ruf „The dinner is served“ und der Schmaus begann. Der erste Gang war eine gekuehlte Mint-Erbsensuppe. Viele der ueberseeischen, aber auch der europaeischen Kursteilnehmer liessen nach einem Loeffel entsetzt ab vom Futter. Der zweite Gang war Heilbutt mit Lachs, danach gab es Perlhuhn in Madeira und schliesslich eine sehr, sehr leckere Zitronencreme. Ausserordentlich guten Wein dazu (in weissund rot) und schliesslich auch noch Portwein und Kaffee – also ein wahrhaft wuerdiger Kursbeginn.
Die erste Nacht war ziemlich kurz, ich weiss nicht warum, aber ich war kurz vor 5 wach (Zeitverschiebung?) Zum Glueck habe ich meinen eigenen Kaffe auf dem Zimmer, so konnte ich Kaffetrinken und lesen udn wach werden…. Das Fruehstueck wird uns in der riesigen Dining Hall des Colleges serviert, die Old (and a little bit iron) Lady, die gestern zum Dinner rief, ueberwachte auch das Fruehstueck. Sie guckt schon ein wenig furchteinfloessend. Aber das Fruehstueck ist absolut ok: Brot, Croissant, Kuchen, Obst, Joghurt und vollstaendiges englisches cooked breakfast. Der Kollege aus Israel fragte beim Anblick der mittelbraunen Fluessigkeit, die aus den Kannen rann, ob es Kaffee oder Tee sei *smile*
Nach der Einfuehrungsveranstaltung hatten wir eine erste Vorlesung zu internationaler Politik.
Am Nachmittag war dann grosser Stadtrundgang, davon erzaehle ich spaeter, jetzt husche ich erst mal in die Vorlesungen zu amerikanischer Politik.