Am vergangenen Samstag machte ich mich auf gen Gloucester, MA – direkt an der Ostküste.
Ich hatte ein „blind date“ mit einer ravelry-Bekannten: eine strickende Anwältin, die in der Freizeit in einem Wolle-Geschäft arbeitet. Klingt vielversprechend, stimmt’s?
Am Freitagabend regente es noch, was das Zeug hält, der Samstag war wunderschön und sonnig. Ich hatte ca. 320km zu fahren. Irgendwie rasen die Amis alle: wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung 65 lautet und ich fahre so ca. 72 und werde permanent überholt, dann ist das doch komisch. Naja, die 65 sind halt wenig…. (ca. 100km/h)…. in Duetshcland bin ich es ja eher ncht geöhnt, überholt zu werden, aber hier im Ausland möchte ich ja keinesfalls unangenehm auffallen. Außerdem begucke ich mir ja auch gern etwas die Gegend. Es gibt definitiv zu wenig Parkplätze an amerikanischen Highways.
Ich habe insgesamt viel zu wenig Fotos gemacht am Wochenende…. hier ist eines vom Pavillon auf dem Gelände des „Welcome Centers“ von Gloucester, das übrigens der älteste Seehafen der USA ist.
In Gloucester gab es einen „Sidewalk Sale“ – ganz viele Stände mit dne untershciedlichsten Dingen zum Verkauf: gehäkelte Babykleidung (in farbenfrohem Acryl), hausgebackenen Kuchen, Werbung für diverse Initiativen (Brustkrebs, Meeres-Reinhaltung, was auch immer….), viel handgemachter Schmuck… und eben auch der Stand vom Wolle-Geschäft.
An dem saß ich dann gemütlich in der Sonne, strickte und beantwortete viele neugierige Fragen zu meiner Stricktechnik. Zwischendurch hatte ich noch in einem Coffeehouse ein freies WLAN gefunden und konnte kurz mit den Mädels daheim Kontakt haben, die sich bei den Alpakas getroffen hatten…. (Internet ist wirklich was Grandioses!). Es gab wirklich herrliches Garn….aber die Preise… das Garn ist wirklich Einiges teurer als hier bei uns.
Ich war dann noch ne ganze Weile im zum Stand zugehörigen Laden. Das war sehr nett und ich habe etwas geschenkt bekommen…. ich war so platt… ich konnte mich ewig nicht entscheiden, welchen Shawlpin ich mir schenke….Dann habe ich mich für diesen hier entschieden:
Und den hat mir Rob, der nette Ladeninhaber dann geschenkt. Ist der nicht wunderschön? Aus Sterling-Silber, natürlich Handarbeit….
Zum Abendbrot gab es dann ganz passend zur Gegend – Hummer. Oh war das lecker, so richtig frischer Hummer…. Und gefüllte Riesengarnelen… Es war so reichlich, dass wir wirklich nur etwa die Hälfte des Essens geschafft haben und dann den Rest mitgenommen haben. Natürlich haben wir uns noch wunderbar unterhalten die ganze Zeit – wirklich schön, wie man durch Stricken Menschen der „gleichen Wellenlänge“ kennenlernt.
Am Sonntagmittag brach ich dann wieder gen „Heimat“ auf – das Wetter war grau, es regnete stark unterwegs, es war Stau…. jedenfalls war ich ziemlich müde, als ich endlich wieder im Hotel war. Irgendwann auf der Heimfahrt hatte ich aber sogar endlich mal einen Radio-Sender gefunden, der nicht aller 4 Minuten Werbespots brachte und auch mal einen gesprochenen Beitrag hatte.
Hier noch ein Abschiedsfoto vom grautrüben Atlantik.
Was ich noch erzählen wollte…. es gibt auch die Abwrackprämie in den USA – heißt hier „Cash for clunkers“ – und das von der Regierung bereit gestellte Geld war nach einer Woche des Programms bereits alle. Nun diskutiert man hier genau wie in Deutschland die Verlängerung usw.
Heute richtig shcönes Wetter, aber ich bin wieder sehr spät aus dem Büro weggekommen. Aber ich bin noch ein bisschen hier in der Gegend rumgefahren und habe mich umgeschaut. Es gibt ja sehr viele Seen hier, wirklich eine nette Gegend. Als ich mir dann noch einige Lebensmittel kaufte, habe ich noch was Nettes entdeckt, was es bei uns nicht gibt:
Am Eingang des Supermarktes kann man sich einen Handscanner mitnehmen, mit dem man die Preise überprüfen kann, auf Sonderangebote hingewiesen wird und außerdem soll man angeblich sogar damit gleich „auschecken“ können, also selbst Kassierer spielen…. Wenn ich mal nicht so spät dran bin, probiere ich das bestimmt mal aus. Mit solchen technischen Spielereien sind uns die Amis ja doch immer etwas voraus. Die iphones und Blackberries sind hier auch einfach überall – gefühlt hat wirklich jeder so ein Teil. SMS heißt hier übrigens „text“ und ist ziemlich teuer. Vorhin musste ich echt grinsen – da kam eine sehr sportive Dame aus dem Fitnessraum des Hotels, voller Schweiß, wartete mit vor dem Fahrstuhl. Griff sich ihr Mobilphone und begann sofort auf dem Handy herumzutippen…. und dann stieg sie im 1. Stock aus…. so viel zum Thema Fitnesstraining (hey, ich bin im 4. Stock und hatte meine Einkäufe dabei und ich tu nicht so, als ob ich Sport treibe!).
Morgen wird ein extrem langer Tag im Büro…. und am Mittwoch will ich zum Strickabend in dem Laden gehen, wo ich zum „Wordlwide knitting in public day“ war. Viel Zeit zum Bloggen habe ich also nicht. Zum Stricken leider auch nicht.
man merkt, dass du nicht oft in DE einkaufen gehst – zumindest nicht bei ikea, denn dort kann man seit geraumer zeit seinen einkauf auch selbst einscannen und bezahlen.
ich finde das rein technisch gesehen recht lustig, aber auf der anderen seite auch gruselig, denn eins ist ja wohl klar: die kassierer werden auf diese weise reduziert.
habe gestern *miep* gekauft :-))
Toller Bericht!
Alles kommt wieder … Auffrischung meiner Erinnerungen … wunderbar! Danke Dir, dass Du Dir so viel Zeit nimmst!
Lese Deine Berichte immer mit Spannung …
Würde gern „amerikanisch“ mitstricken, habe aber gerade ganz andere Themen zu bearbeiten. 🙁
Liebe Grüße nach USA!
Lukina