Warum kann ich nicht mit dicken Nadeln stricken? Andere stricken mal eben schnell ein nettes Jäckchen in Nadelstärke 8, das mir sogar gefällt…… Aber ich könnte das nie stricken. Vielleicht ist es nur meine exponentiell mit dem Alter wachsende Angst vorm Zusammennähen….. Wie kann man nur so dickes Gestricks vernünftig zusammennähen?!
Dieser Traumpulli im Fair Isle Gestrick mit mehreren Hundert Maschen pro Reihe…. noch zögere ich, ob ich ihn beginne….. Aber ich habe endlich meinen Frieden mit der rosa Merino-Wolle vom Schoppel gemacht. Es wird ein Zickzack-Pullover nach Isager. Nachdem ich ungefähr 87 verschiedene Anleitungen in der engeren Wahl hatte.
Nein, die Maschenprobe passt hinten und vorne nicht….. hoffentlich dann aber der Pullover…. Es wird ein wunderschönes leichtes dünnes Strickwerk, Nadelstärke 3 – irgendwas bei 30 Maschen auf 10cm – da fühle ich mich wohl. Ob ich wohl beginne, mit Nähnadeln und Zwirn zu stricken, wenn ich die 50 überschritten habe?! Früher strickte ich ja sehr gern mit Nadelstärke 6. Wobei…… wer weiß, ob das die 6 war. Das waren ja noch DDR-Nadeln…. wer weiß, wie dick die wirklich waren! (vgl. den Eintrag von gestern!). Denn zu DDR-Zeiten hatten wir ja auch keine Messschablonen für Stricknadeln. Und wer hat shcon seine Stricknadeln nachgemessen?! Bestimmt nur Regimekritiker. Ganz sicher wurde auch die sozialistische Strickerin betrogen! Es gab ja manchmal diese bunten Nadeln aus Vietnam (oder China?) – die waren im amerikanischen Nadelsystem, das ich damals mangels Internet nicht kannte….. Aber die kamen mir anders vor. Waren sie wohl auch. Ach ja, long long ago…….
Ansonsten? Im Osten nix Neues. Ein 11-Stunden-Büro-Tag trägt nicht zu meiner geistigen Gesundheit bei. Nein, natürlich liegt kein Verstoß gegen das Arbeitszeitgesezt vor, falls hier ultraschlaue Mitleser bedenklich den Kopf wiegen sollten….. i wo. Und meine Weihnachtsbaumproduktion stagniert. Einen neuen Puillover anzufangen macht definitiv mehr Spaß. Der Reiz des Neuen….! Geht euch das auch so? Man muss unbedingt was ausprobieren, ob es klappt, ob eine Idee funktioniert….und wenn man es dann weiß, dass es geht, dann ist es Routine und wird langweilig…. Naja, dann muss die Disziplin und Vernunft eingreifen (nein, wir diskutieren jetzt nicht die Anzahl meiner angefangenen Strickprojekte!).
Meine Wohlfühlnadelstärke liegt auch bei 2,5-3,5 – alles andere finde ich auf die Dauer anstrengend. Mal ein Lopi auf 6er Nadeln, ok. Aber davon tun mir schnell die Hände weh, was mir bei den dünnen Nadeln nie passiert. Mein Nadelbestand endet deshalb auch bei 6.
An die bunten vietnamesischen Nadeln erinnere ich mich auch, meine letzte habe ich meiner Mutter geschenk, weil sie sie so gern mochte und nur noch eine in 3,25 (was uns wirklich als 3,5 verkauft wurde) hatte. Wir (meine Mutter und ich) hatten übrigens schon früher eine Nadelschablone von der strickenden Westverwandtschaft. Ja, ja …;-)
LG Susanne
Irgendwann werde ich das gnadenlose aufgeribbelte Teilchen auch nochmal stricken, schon weil die Maschenprobe mitmachen darf; ich bin gespannt auf die Passform.
Simone