Heute morgen ging es mit einer Vorlesung zu internationaler Politk los. Das war sehr interessant. Das Nachdenken ueber so einfache Fragen wie: „Wie misst man oekonomische oder politische Macht?“ kann sehr anregend sein.
Es hat wirklich Spass gemacht. Nur eine Anekdote erzaehlte er, die ich historisch nicht bestaetigen kann: dass die Kinder in der DDR in den 80er Jahren in der Schule jeden Tag gefragt wurden, wie die Uhr im Fernsehen aussieht. Ich kenne diese Geschichte, allerdings datiert auf die spaeten 60er, fruehen 70er Jahre, aber ich kenne definitiv keinen, der das jemals gefagt wurde. Ist unter den Blogbesuchern jemand, dem diese Frage gestellt wurde???? Ich bin ehrlich daran interessiert!
Dann wanderten wir zu Kettles Yard. Das ist ein Ensemble von Haeusern, die ein Kunstsammler der Universitaet Cambridge hinterlassen hat inklusive seiner Kunstsammlung. Mir hat das gesamt Ambiente im Haus sehr gefallen, viele Ecken zum Sitzen, schauen und schmoekern. Aber die dargebotente moderne Kunst erschliesst sich mir noch nicht komplett. Auch nach den Vorlesungen der Lady nicht. Aber da Kunst im Auge resp. Hirn des Betrachters entsteht…. Aber in dem Haus gab es auch viele interessante Steine, Muscheln, alte asiatische Skulpturen und Geschirr. Auch ohne die moderne Kunst gab es also genug zu gucken. Interessant finde ich zu beobachten, dass die vorlesende Dame immer die gleichen Klamotten traegt (eine braune Hose und einen langaermligen Leinenkittel mit Kapuze). Wir haben heute schon herumgewitzelt: Hat sie nur diese Kleidungsstuecke (man stelle sich einen Schrank voller gleichartiger Leinenkittel vor!) oder ist das einfach ein Statement? Ist ihre ganze Erscheinung damit Kunst? Und nun bin ich erstens gespannt, was sie morgen auf dem Ausflug nach London anhat und was zweitens ihr Gatte traegt, der mogen dabei sein wird.
Wie ich dieser Tage schon bemerkte…. die Umwelt formt den Menschen….. im universitaeren Ambiente werden wir wieder alberne Studenten….
Jetzt gibt es eine Vorlesung zur Oekonomie, dann eine zur Geschichte des Churchill-Colleges (das ist das, wo wir sind) und dann geht es auf zu einem Konzert. Ein Klavierkonzert in einer Scheune mit anschliessendem Supper. Klingt gut, gelle?!