Vor 16 Jahren habe ich für einen Laptop, der längst das Zeitliche gesegnet hat, eine Tasche gestrickt und gefilzt.
Die Tasche passte gut für genau einen Laptop, mit dem ich auch oft auf Reisen war…. aber nun lag ide Tasche wirklich seit damals ungenutzt herum in meinem Wollschrank. Es ist sehr robuster dicker Filz (das Garn ist ein Alpaka-Woll-Gemisch). Und dann habe ich nun heute die Transformation der Tasche in was Nützliches vollzogen – durch Zerschneiden habe ich aus der Tasche zwei wunderbar große und dicke Topflappen gezaubert.
Mir hat zwar etwas das Herz geblutet, aber die Topflappen waren vorhin gleich in Benutzung, als ich die Frühstücksbrötchen aus dem Ofen holte… Und an sich ist es aj wirklich besser, wenn die Tasche aus ihrer Dunkelhaft befreit wurde und nun ein neues, transfomiertes, sinnvolles Leben führt. Aus der Klappe wurde übrigens ein Untersetzer geschnitten.
Nun aber noch was ganz Anderes…. Die kleine Prinzessin hatte immer mal mit Hautproblemen zu tun. Der Kinderarzt hat es auch neulich noch als „trockene Haut“ abgetan – nun hat aber ein anderer Arzt die Vermutung bestätigt: die Puppi hat Neurodermitis. Damit ist natürlich erst mal angesagt, keine Wolle mehr in direkten Hautkontakt zu bringen. Wie gut, dass die Oma ein gut sortiertes Wolle-Lager hat – ich habe noch „Seta di mare“ im Vorrat. Ein Garn aus 70% Seide und 30% Viskose aus Algen (Seacell). Das Garn ist fantastisch glatt und weich, ich habe daraus ein paar Sommershirts. Ein Shirt musste ich völlig frusrtiert trennen, als es fertig war – weil mir beim Stricken nicht aufgefallen war, dass meine verwendeten Stränge Farbunterschiede hatten. Ich finde auch nicht mal mehr ein Foto von dem fertigen Shirt, nur einen Zwischenstand, wo ich offenbar schon mal trennte.
Naja, jedenfalls braucht die Kleine ja dringend eine neue Mütze. Da dieses Garn nicht wirklich wärmt, habe ich an eine Doppelmütze gedacht. Innen eine Mütze aus der See-Seide, außen dann noch eine Wollhülle drauf für die Wärme. Für die Shirts habe ich das Garn immer mit Nadel 3,5 verstrickt, bei der Mütze bin ich dnan mal auf ein dichteres Gestrick aus gewesen, habe also kleinere Nadeln genommen (2,75mm hatte ich grade zur Hand). Nun bin ich nur am Grübeln, wie ich das mit der „Außenmütze“ vernünftig hinbekomme, es soll ja auch ein bisschen nett aussehen und es muss aber vor allem mit der maschenprobe gut dazu passen. Nun habe ich mir aus dem Vorrat ein paar Reste gegriffen, mal sehen, wie es wird.
Und natürlich habe ich dann mal noch Garn bestellen müssen, es gibt von Katia und von Lana Grossa ein Garn mit 75% Baumwolle und 25% Seacell. Lana Grossa hat das Garn „Wakame“ offenbar schon wieder aus dem Verkehr gezogen, ich finde in diversen Online-Shops nur Reste davon. Wenn mir meine Probe-Bestellung gefällt, dann werde ich wohl davon noch mal mehr odern, damit ich eine Kuscheldecke für die Prinzessin stricken kann oder ein Kissen. Aber ich habe ja so meine Probleme mit dem Stricken von Baumwolle….. mal sehen, wie das Garn ist.
Hat noch jemand Erfahrung im Stricken für Menschen mit Neurodermitis? Garnempfehlungen? Milchgarn will ich mal noch probieren, aber da weiß ich noch nicht genau, welche Marke ich mir da bestelle. Ich würde mich über Tipps dazu freuen.
Es muss nicht unbedingt von der Wolle kommen, ich habe als Neurodermitikerin keine Probleme mit Wolle, ich reagiere auf verschiedene Lebensmittel. Nüsse z.B. gehen gar nicht, Erdbeeren leider auch nicht, Sahne im geschlagenen Zustand verleitet mich zu extatischem Kratzen, Sahne im gekochten zustand tut mir nix….. die Liste ist unendlich lang, lang ist aber auch der Weg rauszufinden was geht und was nicht. Die Psyche spielt z.B. auch eine Rolle oder Stress, Unzufriedenheit, Überforderung – du siehst es gibt viele verschiedene Varianten und trotzdem, kann man damit ziemlich gut Leben.
LG Elke
PS Fertigfutter ist auch nicht unbedingtangesagt
naja, der Kinderarzt hat erst mal alles aus Wolle verboten und wir können das ja zumindest mal ausprobieren… Allergietest ist noch nicht ausgewertet für die Puppi.
Genau die gleiche Geschichte hat unsere Tochter.
Wolle am Kopf und an den Füßen verträgt sie ohne Probleme, am Hals ist sie empfindlich. Es kratzt. Das ist bei mir aber auch der Fall, außer es handelt sich um Merinowolle.
Man kann Mützen und Loops ja auch mit einer Fleece-Innenseite ausstatten. Das hält auch schön warm.
Also gar nicht so viele Gedanken machen, in meinen Augen wird die Wolle zu schnell vetäufelt.
Unsere Tochter hat auch Allergietests machen müssen. Außer spätblühende Gräser und Nagerhaare wurde nichts gefunden.
Sie reagiert aber auf Süßstoffe/Zuckeraustauschstoffe, Zitronen und Orangen und ganz besonders auf Fertigprodukte. Wir kochen halt alles frisch, der Naturjoghurt wird selbst mit frischem Obst oder (selbstgekochtem) Kompott und evtl. ein bisschen Zucker angerührt. Vorsicht auch bei Bonbons, man findet kaum noch welche mit reinem Zucker, sondern oft Süßstoffen.
Man muss am Ende ausprobieren.
Winterluft, Stress usw. spielen auch noch eine Rolle.
Liebe Grüße
Sandra
Hallo liebe Angela,
wenn du dich nicht mit dem Verstricken von Baumwolle quälen möchtest, würde ich mich als Stricksklavin für eine Kuscheldecke für dein Enkelmädchen gerne zur Verfügung stellen.
Einfach so, weil du mich über deine Anleitungen oder direkt an deiner Erfahrung und deinem Wissen teilhaben lässt und weil du immer wieder so hübsche Dinge verschenkst (wie z. B. die tolle Rundstricknadel neulich).
Liebe Grüße
Anna
Vielen Dank fuer die ganzen lieben Kommentare und Ratschlaege — es scheint ja so zu sein, dass es 1001 Krankheitsbild der Neurodermitis gibt und jeder Arzt verschiedene Meinungen hat, was am besten ist. Wir werden uns allmaehlich vortasten und Wollsocken z.B. weiterhin beibehalten (an den Fuessen war bislang sowieso noch kein Problem. Wenn es Internetseiten gibt, die ihr empfehlen koennt in Bezug auf serioese, praxisnahe Tipps fuer betroffene Kleinkinder, nehmen wir die gerne an. Vielen Dank schon mal fuer eure Anteilnahme!