Von Ariane Kuck von Knitting Fever bekam ich eine Lykke-Rundstricknadel zu Verfügung gestellt zum Ausprobieren.
Die Lykke-Nadeln waren mir schon eher in diesem Jahr mal aufgefallen – sie sahen auf den BIldern immer so toll aus.
„Lykke“ bedeutet „Glück“ auf norwegisch (so steht es zumindest geschrieben). Hergestellt werden diese Stricknadeln aber auch wie die von KnitPro in Indien. Das Prinzip der Seilbefestigung an den Spitzen ist hier aber komplett anders als bei anderen Nadeln. Meistens wird das Seil in die Nadelspitze eingeführt und dort befestigt. Hier ist es so, dass das Seil auf die Nadelspitze geschoben wird. Ich vermute, dass das ein thermisches Verfahren bei der Herstellung ist – das Seil ist ein Schlauch, der dann einfach gedehnt wird. Auf der Nadelspitze selbst mekrt man das kaum, die Maschen gleiten gut über die Verbindungsstelle hinweg. Allerdings vermute ich, dass es eine „Sollbruchstelle“ gibt – dort wo das Ende der Nadelspitze im Seil ist. Da fühlt es sich jetzt schon nach nur wenigen Stricktests so an, als ob das bald durchpieksen wird. Auf der Verpackung steht was von lebenslanger Garantie. Hm. Ob ich tatsächlich in sagen wir 18 Jahren reklamieren kann, dass ein Produktionsfehler vorliegt? Aus meiner Sicht ist das eine dieser Werbungen, die eigentlich in Deutschland verboten sind (So wie Land’s End in Deutschland auch nicht mit lebenslanger Rückgabe werben darf).
Das Seil ist relativ straff, auf jeden Fall nicht zu labberig, es ist deutlich dicker als ein Seil bei KnitPro. Es muss isch einfach zeigen, wie das Seil „altert“, denn die Weichmacher werden über die Zeit das Plastik verlassen. Und ob bei diesem Material der alte Trick mit dem warmen Wasser greift, den man bei den alten Nylon-Seil-Rundstricknadeln aus den 80er Jahren anwenden kann, weiß ich nicht. Auf dem Teil des Seils, das auf die Nadelspitzen aufgeschoben ist, kann man die Nadelstärke sowohl in US als auch in metrischer Größe lesen. Mit welcher Technik die Beschriftung angebracht wurde, weiß ich nicht, da es sich erhaben anfühlt, denke ich, dass es bedruckt ist. Wie lange das hält, muss man bei Gebrauch sehen.
Das Holz ist angenehm glatt, die Spitzen gut gearbeitet. Die Nadeln sind natürlich nicht aus Treibholz gearbeitet, auch wenn das der Name und die Optik suggerieren wollen, sie sind aus Birkenholz.
Die Nadelspitzen mit auswechselbaren Seilen sehen den KnitPro-Nadeln sehr ähnlich, zur Haltbarkeit der Schraubverbindung oder so kann ich nichts sagen, weil ich ja nur die normale Rundstricknadel getestet habe.
Mein Fazit: die Nadeln machen einen guten Eindruck, zur Langlebigkeit kann ich in 5 Jahren dann mal was schreiben.
Ich habe gestern anlässlich des zweiten Advents so ein richtiges freudbetontes Strickwerk begonnen. Aus dem Rest vom dunkelroten Kaschmirgarn wollte ich kombiniert mit einem Rest Kaschmir-Merino-Garn in wunderschönen Rosa-Tönen eine Mütze stricken. Das Garn fühlt sich so herrlich an – pure haptische Freude. Da wir unterwegs waren, wuchs das Teilchen auch gleich ein bisschen…
Aber ich habe es letztlich wieder getrennt wegen eines ganz faszinierenden Effekts: durch das Muster („Broken Seed Stitch“) erhielt das Gestrick eine gewisse Körnigkeit, die die Weichheit des Kaschmirgarns verschwinden ließ. Es fühlte sich einfach nicht weich und kuschelig an. Bislang kannte ich nur den Effekt, dass das Garn ein Muster frisst – dass aber umgekehrt die Muster auch Garneigenschaften fressen können, war mir bislang nicht begegnet.
Und wie ist das ausgegangen? Beim Tatort habe ich dann einfach eine Streifenmütze angefangen. Langweilig vom Design, sieht aber nett aus und fühlt sich nun wieder richtig schmusig an.
…mir würde die mütze sehr gut gefallen 😉
lg
annette
welche jetzt?