Für das Enkelkind #2 wurde eine dickere Strickjacke gewünscht, also eine, die auch draußen getragen werden kann im Herbst. Das freut natürlich die Großmama, solche Aufträge werden sehr gern erfüllt. Die Schwiegertochter findet „Lino’s Coat“ so schick – also soll es sowas werden.
Soweit so gut. Ich bin ja kein Fan von Kaputzen bei Kinderkleidung, aber wenn die junge Mutter das so möchte….
Nun beginnen die Probleme.
Diese Jacke muss definitiv mit etwas dickerem als Sockenwolle gestrickt werden…. aber ein Garn – wie in der Anleitung – für Nadelstärke 6 halte ich dann wirklich für zu fett für einen Einjährigen. Die Anleitung ist …aehm…. extrem sparsam. Meine Anleitungen sind ja schon sehr knapp, aber dort wird ohne Maschenprobe munter losgestrickt mit 28 Maschen für den Ärmel. Es fehlt jegliche Zentimeterangabe und wenn man die fertigen Projekte anschaut, sieht man auch einige wirklich sehr missraten proportionierte Jacken.
Bei mir gehen die Probleme aber vorher los: bei der Garnauswahl. Entweder das Garn ist nicht passend in der Stärke oder es ist in der falschen Farbe…. wirklich NICHTS findet sich im Vorrat in der geeigneten Menge. Dann begann ich mich mental mit der Möglichkeit „2fädig“ auseinander zu setzen…
Das untere Knäuel ist mein liebstes Merino-Sockengarn, dazu dann einen Faden eines Kaschmir-Mischgarnes in hellgrau… das hat sich nicht schön gestrickt. Ich habe schon bei der Maschenprobe permanent nur einen der beiden Fäden gestrickt. Dann habe ich das hellgraue Garn doppelfädig genommen – das ist mit Nadelstärke 3,25mm ziemlich gut. Das Gestrick ist schmuseweich, aber dennoch etwas fest, wegen der kleinen Nadelstärke. Ich könnte das vermutlich auch mit 3,75-4mm verstricken, aber dann würde es zu labberig.
Ich denke mal, ich mache mir Noitzen beim Stricken, damit ich das dann mal als Anleitung in die Sammlung stellen kann. Neben der oben verlinkten kostenlosen Anleitung gibt es ja eine „verbesserte“ Version – allerdings dann als Kaufanleitung für 5,95€.
Auf jeden Fall habe ich bei der Sichtung meines Vorrates wieder gemerkt, dass ich eigentlich mal wieder noch einige Mützen stricken müsste. Ich habe so viele Kleinmengen von Garnen… für die Zukunft sollte ich vielleicht wirklich mehr projektbezogen Wolle kaufen. Dann muss ich halt einfach geduldiger werden. Denn es sit ja immer so – ich sehe etwas und will das dann haben. Sofort anschlagen. Und für dieses Vorgehen fehlt mir extrem oft einfach die Vielfalt im Vorrat. Da ich ja aber kein Wollgeschäft in der Nähe habe, bin ich im Dilemma gefangen. Wenn ich dann anfange, online nach Garn zu suchen…. bis das Garn dann bei mir ist, habe ich längst eine neue Idee, was ich unbedingt stricken möchte.
Bei der mausgrauen Babyjacke laufe ich gleich sehenden Auges in das nächste Problem – die Knöpfe. Natürlich findet sich auch da absolut nichts passendes….
Ja, ich jammere auf extrem hohen Niveau 😉
Kapuzen sind gerade bei kleinen Kindern, die evtl mal ihre Muetze nicht tragen wollen (oder wenn die Eltern sie vergessen haben), ganz, ganz praktisch…