Heute mal was Neues – ein Gastbeitrag auf bestrickendes.de. Herr Bacher hatte mich angeschrieben und fragte an, ob er einen Artikel bei mir veröffentlichen könnte. Viel Spaß damit – und er freut sich bestimmt über Kommentare von StrickerInnen!
Die edelsten Wollsorten und ausgefallene Strickmöglichkeiten
Wer gerne strickt, hat die Qual der Wahl schon beim Kauf der passenden Wolle. Denn nicht nur Farbe und Dicke sind wichtig, auch das Material an sich ist nicht ganz unbedeutend. Es macht einfach einen Unterschied, ob man mit herkömmlicher Schafwolle oder mit edlem Kaschmirgarn strickt, vor allem im Tragegefühl schlagen sich die Unterschiede nieder. Doch welches Garn ist das beste? Nun, das kommt natürlich immer auf die eigenen Präferenzen an. Ein paar kann man jedoch besonders positiv hervorheben.
Vikunjawolle
Die Wolle von den kleinsten Kamelen der Welt ist leider auch gleichzeitig das teuerste Garn auf dieser Erde. 900 Euro muss man für 100 Gramm der exklusiven Vikunjawolle schon ausgeben und dann hat man immer noch nicht genügend Wolle für einen ganzen Pullover. Doch was bekommt man hier für sein Geld? Ganz einfach: Den wohl weichsten und edelsten Zwirn dieser Welt.
Bei Vikunjawolle kratzt nichts, sie ist sogar noch feiner als die allseits beliebte Kaschmirwolle und punktet mit ihrer wunderschönen natürlichen Farbe und dem leichten Glanz. Ob man bereit ist, den Preis zu zahlen, ist eine persönliche Entscheidung. Wer es sich nicht leisten möchte, hat zum Glück noch andere luxuriöse Alternativen.
Kaschmirwolle
Kaum zu glauben, aber im Vergleich mit Vikunja ist Kaschmir relativ billig. Hier bekommt man 100 Gramm schon um 60 Euro. Also deutlich erschwinglicher. Kaschmir ist besonders beliebt im Luxussegment und kaum ein edler Schal oder Pullover kommt ohne den exklusiven Zwirn aus.
Nicht zu Unrecht: Schließlich ist Kaschmir deutlich feiner als Schafwolle und andere edle Wollsorten (von Vikunja mal abgesehen) und wärmt auch sechsmal besser als Schafwolle. Schon allein, wenn man seine Hand über einen Kaschmir Wollknäuel gleiten lässt, merkt man, wie fein die Wolle ist, und man wird mit einem tollen Tragegefühl belohnt.
Angorawolle
Rheumatische Beschwerden sind für Betroffene eine sehr unschöne Angelegenheit, denn Rheuma ist nicht gerade angenehm. Allerdings ist die flauschige Angorawolle dafür bekannt, die Beschwerden etwas lindern zu können. Der Preis ist etwas niedriger als der von Kaschmir – auf 100 Gramm kommen rund 50 Euro.
Wer sich für Angorawolle entscheidet, sollte nur darauf achten, dass sie nicht aus China kommt, denn dort werden den Häschen die feinen Haare ohne Betäubung brutal ausgerupft. Lieber auf Made in Germany setzen und guten Gewissens schmerzlos gewonnene Wolle kaufen.
Coole Strickideen
Schals mit rechten Maschen kann ja jeder stricken. Vielen Strickbegeisterten wird da schnell mal langweilig und sie suchen nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, sich auszutoben. Mal was Anderes wären beispielsweise:
- Fäustlinge mit abnehmbarem Oberteil: Wer im Winter gerne auf warme Fäustlinge setzt, kennt das Problem – man kriegt eine Nachricht aufs Smartphone und muss erst umständlich den Handschuh ausziehen, bevor man darauf antworten kann. Das muss nicht sein, denn bei diesen Fäustlingen kann man die Finger schnell und einfach vom störenden Stoff befreien und kann dennoch die restliche Hand vor der Kälte schützen. Eine Anleitung gibt’s hier.
- Lampenschirm: Warum nicht auch mal einen Lampenschirm stricken? Ein gestrickter Lampenschirm verleiht dem Raum gleich viel mehr Gemütlichkeit und taucht das Zimmer in ein sanfteres Licht. Besonders schick sieht er natürlich in einem Raum aus, in dem sich schon viel Strick findet. Hier geht’s zur Anleitung.
- Nikolausstiefel: Kinder lieben den Nikolaus, aber auch der Partner, die Eltern oder die beste Freundin freuen sich über einen süßen mit Leckereien gefüllten Stiefel. Und wenn der dazu noch selbstgemacht ist, ist die Freude gleich doppelt so groß, denn dann weiß man, dass das Geschenk wirklich von Herzen kommt. Und toll aussehen tut so ein selbstgestrickter Stiefel obendrein. Hier geht es zur kostenlosen Anleitung.
Wer einmal gestrickt hat und merkt, wie einfach es sein kann, schöne Ergebnisse zu produzieren, ist schnell mit dem Strickvirus infiziert. Vor allem mit edler Wolle zu stricken, ist ein absolutes Highlight, denn der Tragekomfort ist gleich um ein vielfaches höher und somit hat man meist noch mehr Freude am Ergebnis – auch wenn es sich dabei „nur“ um ein Deko Objekt handelt. Wem die Stricklust gepackt hat, der kann sich ja mal an einem unserer Vorschläge versuchen.
Autorenname: Gerald Bacher
Der begeisterte Outdoor-Sportler Gerald Bacher informiert auf seinem Online-Ratgeber für teure Wolle EdlerZwirn, über die exklusivsten Wollarten der Welt. Bei EdlerZwirn findet man umfangreiche Berichte über Produkte, Hersteller und Pflege von den verschiedenen Wollsorten. Abgesehen davon berichtet er detailliert und unzensiert über das so wichtige Thema Tierschutz!
Facebook: https://www.facebook.com/edlerzwirn/?ref=ts&fref=ts
Ich finde das Konzept von gestrickten Lampenschirmen doch ziemlich gestrig: erst helle Lampen reinschrauben, dann mit Gestrick verdunkeln. Man sollte sich im Klaren sein, ob diese Lampe etwas beleuchten soll oder nicht, und dementsprechend Glühbirnen kaufen, oder sich die Lampe gar nicht erst hinstellen. Hingegen fände ich Entwürfe für Lampenschirme aus Spitzenmuster etwas stimmiger. Das dicke Gestrick kann ja auf Decken, Kissen und Teppiche gehen.