Vor drei Jahren um diese Zeit steckte ich kopfüber in viel zu viel Arbeit für eine Publikation – letztes Jahr um diese Zeit ebenfalls. Im Jahr dazwischen kamen wir gerade zurück von unserer vierwöchigen Auszeit in Neuseeland. Und jetzt sitze ich in New York (und sollte eigentlich planen, wie ich mein Gepäck in unsere zukünftige Wohnung transportiert bekomme) – das wäre ohne die Publikationen genauso wenig passiert wie ohne den Roadtrip auf der anderen Seite der Welt.
Der Flug mit Singapore Airlines im großen Airbus war eher unspektakulär, im Gegensatz zu dem Blick, den ich gerade habe.
Das ist wirklich der Blick vom Sofa von Freunden von Freunden, die vor drei Jahren aus Deutschland hier her kamen und dass ich ihn gerade genießen darf, ist eines von vielen Beispielen für die Hilfsbereitschaft, die uns hier von zum Teil Fremden (was ja auf Freunde von Freunden zutrifft) entgegen gebracht wird – ich bin überzeugt, dass in den nächsten Tagen und Wochen noch viele weitere Beispiele folgen werden. Viele Erfahrungen erinnern mich sehr an meine Anfangszeit bei couchsurfing.org, das ich in England kennen lernte, und es ist toll, mal wieder hautnah zu erleben, wie viele hilfsbereite, selbstlose und offene Menschen es gibt, die einem einfach helfen, ohne davon einen Vorteil zu haben und die einem schlichtweg vertrauen. Das Leben ist so viel einfacher, wenn man anderen vertrauen kann. Ich schweife ab. Back to the facts. Als ich gestern vormittag am JFK Flughafen ankam und drei Minuten mit mir selbst gerungen hatte (6 Dollar für den Gepäcktrolley!), musste ich feststellen, dass beide Koffer stark unter dem Transport gelitten hatten: bei einem war der einzige Griff abgebrochen, beim anderen die Räder lädiert. Glücklicherweise wurde ich von einem (bereits bezahlten!) Taxifahrer abgeholt, den mir die Eltern eines Freundes aus Studienzeiten sozusagen als Willkommensgeschenk organisiert hatten. Er fuhr mich direkt vor die Tür des Hochhauses, in dem Freunde von Freunden wohnen, die mir netterweise für den ersten Tag Asyl gewährten, denn da gestern Feiertag war, konnte ich noch nicht in unsere zukünftige Wohnung einziehen. Da die beiden trotzdem arbeiteten, hatten sie ihren Schlüssel beim Concierge hinterlegt – samt WLAN Passwort und Schecks über einen mittelgroßen vierstelligen Betrag, den ich für meine Miete brauche – ihr seht, was ich oben meinte mit Vertrauen und Hilfsbereitschaft einer Fremden gegenüber?
Mein Plan war, mich etwas auszuruhen und direkt mal einen Handyvertrag abzuschließen, um am Abend dann am Time Square die beiden zum Essen einzuladen. Leider wurde dieser Plan auf spektakuläre Art von deutschem Klopapier vereitelt. Aber das ist eine neue Geschichte, die ich später erzählen werde, denn jetzt heißt es, einzuziehen, auf Arbeit Hallo zu sagen und meine beachtliche To Do und To Ask Listen abzuarbeiten.
schoen zu lesen , dass du hilsbereite Menschen hast.Und nuneinen ganz guten Start.
Wir denken und umaermeln dich.
Deine Grosseltern
Hi Friedi!
Gratuliere zur gelungenen Ankunft!
Wie mag`s dir nun im Institut ergehen? Das ist ja – vermutlich – schon nochmal eine andere Welt als am MPI. Oder?
Ciao!