Das schlechte Wetter und meine immer noch schwelende Erkältung zwangen mich in den letzten Tagen, viel im Haus zu sein. Und wo geht es mir da am besten? Entweder in der Küche beim kreativen Werkeln oder natürlich in meiner Strick-Ecke.
Ich backe ja seit vielen Jahren unser Brot und die Brötchen komplett daheim. Selbst wenn wir mit dem Wohnwagen unterwegs sind, haben wir eigentlich immer selbst gebackenes Brot dabei. Und in Namibia beim Campen habe ich auch schon in der Pfanne Brötchen gebacken…. ich schweife ab, also in letzter zeit hatte ich Probleme mit der Qualität meiner Brote, also habe ich mich mal auf Forschertour begeben und mich im Internet belesen. Dabei bin ich über die Rezepte von Marcel Paa gestoßen und bin schwer begeistert. Er hat eine sehr entspannte Art, mit den notwendigen Randbedigungen für gutes Brot umzugehen (im Gegensatz zu dem „Brotpapst“ Lutz Geißler, vor dessen Rezepten ich Angst habe). Mit Hilfe der neu erworbenen Kenntnisse habe ich dann auch gleich wunderbare Brötchen gebacken. Witzigerweise haben die Frühstücksbrötchen nahezu die gleichen Zutaten wie mein Standard-Brötchenrezept – aber der Herstellungsprozess ist anders und führt zu einem komplett anderem Ergebnis.
Die Brötchen auf dem Bild sind ein anderes Rezept, dieses hier. Der Bäckermeister gibt die Arbeitszeit mit 15 min an…. das ist etwas untertrieben, finde ich.
Dann habe ich den Dukkah-Vorrat aufgefüllt. Ihr wisst nicht, was das ist?! Eine wunderbare Gewürzmischung, die man am besten zu frischem Brot ißt: Das Brot in Olivenöl tauchen und in Dukkah stippen – göttlich! Oder zu Röstgemüse…. hier ist das Rezept, das ich dafür seit Jahren verwende. Ich hatte nicht genügend Haselnüsse im Haus und wollte wegen des schlechten Wetters und der schwelenden Erkältung nicht mit dem Fahrrad los – also habe ich Walnüsse hinzugefügt. Ich mache immer gleich die doppelte Menge des Rezeptes und habe damit immer ein nettes Geschenk parat. Sogar in Namibia habe ich schon Dukkah-Fans werben können.
Außerdem habe ich ja letzten Herbst begonnen, Erfolge bei der Essigzubereitung zu erzielen. Wir haben ein Buch zur Essigherstellung – darin habe ich immer mal gelesen und ich fand es extrem anstrengend und kompliziert, so dass ich es nie versucht habe. Aber mein aus Apfeltrester-Abfällen angesetzter Essig ist so wunderbar geworden, dass er auch eine große Essigmutter gebildet hat, mit der ich weiter gearbeitet habe. So habe ich einen herrlichen Birnen-Essig mit der Essigmutter produziert und in meinem Gefäß entstand ein wahres „Frauenhaus“ an Essigmüttern. Wenn jemand Interesse an einer Essigmutter hat – ich kann gern was abgeben. Hinterlasst einfach einen Kommentar. An sich ist es dann kein großes Hexenwerk – man braucht nur etwas Wein oder eine Mischung aus Saft und Alkohol und dann setzt man das Essigmütterlein rein und wartet, kostet jeden Monat mal und wenn es schmeckt, dann ist der Essig fertig.
Und dann ist da noch süße Chili-Sauce. Ich liebe die, gerade für meine Erkältungssuppe kommt sie immer zum Einsatz. Ich habe diese Sauce immer gekauft. Irgendwann habe ich mir mal die Zutatenliste angeschaut…. und war entsetzt über die Menge an -aus meiner Sicht überflüssigen – Zusatzstoffen. Also dachte ich, dass man das doch auch selber machen kann bestimmt. Denn die thailändische Hausfrau hat vor 100 Jahren bestimmt auch schon süße Chilisauce verwendet, konnte die aber nicht im Supermarkt kaufen. Und natürlich geht das total einfach mit einem hervorragendem Geschmacksergebnis. Und es geht echt fix, die zu kochen, viel einfacher, als Barbeque-Sauce selber zu machen. Und damit ihr mir das auch glaubt, zeige ich hier das Rezept, das ich verwende.
Ich habe so ca. 5 Chilis normaler Schärfe genommen und noch ein paar „Späne“ einer rattenscharfen Habanero-Frucht. Alle Chilis waren eingefroren. Und natürlich habe ich meinen hausgemachten Apfelessig verwendet, Weißweinessig geht aber auch.
Schlussendlich wollte ich mal wieder was mit Andaliman-Pfeffer machen. Ich mag diesen prickelnden Geschmack, den dieser Pfeffer bietet. Kennengelernt habe ich den mal durch dieses Produkt. Und auch da gilt wieder: das muss man doch selber machen können! Ich habe da schon einige Versuche unternommen in den letzten Jahren. Man findet im deutschsprachigen Bereich aber nahezu keine Rezepte, und selbst die Texte zu dem Pfeffer in den einzelnen Gewürzshops sind wörtlich die gleichen. Bei englischsprachigen Blogs wird man eher fündig mit interessanten Infos. So finden sich in diesem Bog beispielsweise sehr gute Informationen zu verschiedenen Sambals. Hier ist ein gut klingendes Rezept und hier habe ich schon wieder ganz viel Neues gelernt. Ich kannte bis heute den Lichtnussbaum nicht und seine Früchte. Ich habe nun mal zwei Dinge ausprobiert: zum einen so etwas wie die o.g. käuflich zu erwerbende Würzpaste und zum anderen so ein Sambal, das ich dann mal zum Marinieren von Hühnerbeinen nehmen werde.