Schon sehr lange habe ich immer mal im Hinterkopf die Idee gehabt, dass ich „Thrummed mitts“ stricken will. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man das geeignet übersetzen kann. Die Vorschläge von DeepL zur Übersetzung finde ich leider auch völlig unbrauchbar:
Wir stoßen also mal wieder an die Grenzen der KI. Also, es geht um Handschuhe, wo man kleine Stücke von Kammzug mit einstrickt, die dann auf der Außenseite ein nettes Pünktchenmuster ergeben und innen einfach nur kuschelige Wärme bieten. Ich las über diese Art von Handschuhen, dass die seit Urzeiten in den kalten Regionen der Erde gestrickt werden und dabei die Reste vom Spinnen – die kleinen thrumms – aufbrauchen. Heute würde der:ie Strickinfluencer:in das dann gleich upcycling project nennen. Ein thrumm ist quasi ein kleines Stück Kammzug, das dann eingestrickt wird. Soweit so gut. Wenn nun der moderne Gegenwartsgermane, der nicht der Kunst des Spinnens frönt, solche Handschuhe stricken möchte, dann muss er in meditativer andächtlicher, geduldiger Arbeit sich erst die thrumms erzeugen. Und da haben wir das Problem: das Wort Geduld kommt vor. Wenn ich alles mögliche bin – geduldig gehört nicht dazu. Außerdem ist es ja auch ein bisschen widersinnig, einen schönen Kammzug mühsam in kleine Fitzelchen zu zerlegen. Als ich die ersten beiden thrumms hatte, wusste ich, dass das nicht meine Technik ist. Das Zurechtzupfen der thrumms würde Stunden dauern….. Aber dann las ich irgendwo, dass man ja auch Dochtgarn verwenden könne. Es gibt ja Dochtgarn, das noch sehr nah am Kammzug ist.
Und da sah ich meine Stunde gekommen – Garnreste habe ich! Und für das Zuschneiden von kleinen Stücken davon reicht sogar meine Geduld.
Hier sehen wir meine Vorbereitung für den zweiten Handschuh, weil ich die Pünktchen in der gleichen Reihenfolge bei beiden Handschuhen haben wollte. Also habe ich gleich die Fäden für beide Handschuhe zugeschnitten.
Hier sehen wir nun die guten Stücke. Ich bin total happy damit und das Stricken war ein Fest. Ich habe ungefärbte dicke Schafwolle vom Finkhof verwendet und Restefädchen aus meiner Filzwolle-Kiste. Wie gut, dass ich auch kleine Reste von 5g aufbewahre – für so einen Zweck sind sie perfekt einsetzbar.
Hier mal ein „innen-außen“ Vergleich.
Die Fäden kann man auch noch etwas kürzen, aber das überlasse ich der Empfängerin dieser Handschuhe. Sie hatte Handschuhe mit extra langem Armbündchen gewünscht…. ich denke, das habe ich umgesetzt. Bei den meisten Anleitungen, die ich dazu fand, wurde der Daumen nachträglich und gerade eingestrickt. Ich habe den Daumen mit normalen Daumenkeil gearbeitet und auch den Daumen mit abgefüttert.
Mein Fazit: wenn ihr Dochtwolle-Reste habt, dann kann ich diese Technik wirklich sehr empfehlen. Es geht einfach, schnell und ergibt herrlich kuschelige Fäustlinge. Ich will sowieso noch mal eine Anleitung für einfache Fäustlinge aufschreiben, vielleicht kombiniere ich das dann gleich mit diesen Fadenresten-Handschuhen.
Sieht toll aus!
Ich habe aber nicht verstanden, was man jetzt innen tut – die Fäden bleiben doch nicht so??