Ich habe diverse neue Strickereien begonnen, die alle den kleinen Haken haben, eher Langzeitprojekte zu sein, da kann ich hier immer nur wenig Fortschritt zeigen.
Das ist ein Strickprojekt, das schon extrem lange in meinem Hirn herumwabert. Seit die Anleitung „Clapotis“ in der knitty erschienen war, wollte ich etwas Derartiges stricken. Allerdings störte mich dabei immer, dass die beiden Seiten unterschiedlich sind; ich habe ja diese Macke, dass Schals bei mir beidseits schön/gleich sein müssen. Ich hatte das dann natürlich mit kraus rechts probiert, aber das funktioniert nicht – die Spannfäden bei den Fallmaschen liegen nicht „in einer Ebene“. Dann habe ich irgendwann mal ausprobiert, neben der Fallmasche eine rechte Masche zu stricken – und damit funktioniert es. Diese Erkenntnis ist auch schon wieder ein paar Jahre alt, es fehlte noch das passende Garn. Und nun verstricke ich endlich das wunderbare Yak-Merino-Garn von Poshyarn, das ich neulich für einen Schal verwendet habe, wo dann aber meine analytische Ader nach wenigen Zentimetern erkannte, dass das Garn nicht reichen wird. Jetzt hat das Garn eine Bestimmung gefunden und ich setze endlich die Clapotis-Idee um.
Tja, und ansonsten werde ich heute mal noch eine Geschichte erzählen…. die Geschichte eines meiner größten Fehlers im Leben. Ein typischer Fall davon, dass man bei eienr vermeintlich kleinen Entscheidung die Langzeitfolgen nicht beachtet.
Anno 1993 im Herbst kaufte ich eine Kücheneinrichtung. Diese gefällt mir immer noch, sie ist zweimal umgezogen mit mir, wurde dabei erweitert und hat auch inzwischen die 3. Arbeitsfläche – aber im Grundsatz ist es immer noch meine Küche von damals. Kurz vor dem Erwerb der Küche, kauften wir damals eine Mikrowelle. Die war also ganz neu und damals high-tech… also war die Entscheidung: diese Mikrowelle wird in die Küche integriert. Das war ja in der Zeit vor ebay-Kleinanzeigen… man konnte noch nicht einfach so etwas verkaufen… Wir mochten diese damals nagelneue Mikrowelle einfach nicht aussondern.
Und das war der Fehler.
Diese Mikrowelle wurde mit einem Rahmen versehen aus dem Frontmaterial und eingebaut. Das war auch völlig ok, bis die Mikrowelle ca. im Jahre 2003 kaputt ging. Da dachte ich mir noch nix Böses… kauft man halt eine neue… Dabei stellte sich dann heraus, dass das alte Gerät eine absolut untypische Form hat – es gab keine Mikrowelle am Markt, die in dieses Loch in der Küche passte. Dann gab es aber schon ebay und dort wurde ich fündig – ich konnte so eine Mikrowelle gebraucht erwerben.
Jetzt dachte ich, dass ich besonders schlau bin…. ich habe also für den Fall, dass auch das Zweitgerät kaputt geht, noch ein weiteres dieser Geräte erworben (15€) und auf den Boden gestellt.
Das war mein zweiter Fehler.
Zwischenzeitlich gibt es die Küchenfront nicht mehr und auch die Firma Alno hat sich ja wohl abgewickelt. Einen neuen Rahmen um eine andere Mikrowelle mit einem anderen Format zu bauen, ist also gar nicht so einfach. Es ist kein Schrank hinter der Blende – man kann durchgucken an die untapezierte Wand…. es wäre optisch ein größeres Problem, diese Küchenlücke als Regal zu nutzen.
Diese Woche trug es sich nun zu, dass die Mikrowelle ihren Geist aufgab.
Na, da denke ich mir doch, alles kein Problem, auf dem Dachboden steht das Ersaztgerät…. als wir dieses dann gestern auspackten, ergriff mich das nackte Entsetzen…. diese Mikrowelle war an uns im total versifften Zustand verschickt worden (wir hatten das Paket damals gar nicht aufgemacht). Als wir das Teil dann näher betrachteten, haben wir beschlossen, dass dieses Dreckding nicht in unsere Küchenlücke einzieht. Man könnte es zwar reinigen, aber der Duft, den der Lüfter versrpühte würde uns sehr lange erfreuen, fürchte ich.
Nun fand der Gatte gestern eine Mikrowelle im Handel, die vom Hersteller als REVOLUTION gepriesen wird aufgrund ihrer Form – die Vorderfront passt exakt in unser Loch – was sind wir Trendsetter im Mikrowellendesign gewesen!!!! Allerdings müssen wir sehen, ob das funktioniert, denn die Tür der neuen Welle geht seitlich auf und deshalb muss das Gerät ein paar Zentimeter aus der Blende herausragen.
Jedenfalls ist das Fazit…. die damals eingepsarten ca. 300DM haben sich echt gerächt…. wenn wir jetzt eine Einbaumikrowelle nutzen wollen, wird das alles ziemlich teuer und anspruchsvoll, damit es optisch nicht die gesamte Küche beeinträchtigt.
Aber letztlich ist es eigentlich klasse, dass ich diese Story als so ziemlich den schwersten Fehler meines Lebens sehe, oder?! Ein, zwei andere Entscheidungen, die ich retrospektiv als Fehler sehe, haben sich auf jeden Fall einfacher korrigieren lassen.
Und nun zum Abschluss dieses monsterlangen Beitrages noch ein Foto, das ich heute morgen auf meiner Radrunde schoss – die blauen Disteln sehen einfach toll aus, finde ich.
Disteln sollten zur Blume des Jahres 2022 erklärt werden… Kann man diese Kugeldisteln eigentlich selbst aussäen? Ich habe reichlich distelgeeignete Plätze im Garten, und SChmetterlinge gehen da ja wohl auch drauf ?
Wirklich ein tolles Foto von den Disteln – und nach dem Lesen Deiner Geschichte bin ich doppelt froh, dass unser Kücheneinrichtungsberater uns vor 22 Jahren von einer eingebauten Mikrowelle abgeraten hat. Hier steht sie hinter einer nach oben aufklappbaren Schrankfront und kann problemlos ausgetauscht werden.
Aber Du hast natürlich recht – wenn das das schwerste Problem ist, hast Du alles richtig gemacht ❤️
Liebe Grüße nicht mehr nur aus dem Sauerland, sondern verstärkt auch aus Norden sendet Dir
Andrea
Liebe Grüße
Andrea
Für was braucht man/frau eine Mikrowelle????????
Hauptsächlich zum Auftauen
Der Haupteinsatzpunkt der Mikrowelle bei uns ist, dass der Gatte sich gegen kalte Füße solche Körnergefüllten Schuhe warm macht (ist energetisch definitiv besser als im Backofen 😉 )
Oder ein kalt gewordenes Getränk erwärmen oder zum Auftauen…
Auch wir haben 1998 eine Mikrowelle mir Einbaurahmen in die Küche einbauen lassen. Und nachdem das Gerät 18 Jahre später den Geist aufgegeben hat, einfach eine nach oben schwenkbare Tür in Stahldesign einsetzen lassen. Fügt sich gut ein. Und andere Geräte passen dahinter.
Viele Grüße von Frauke