Wenn ich zu DDR-Zeiten aus Gründen des Mangels einfach mit irgendeinem Garn strickte, so habe ich in den letzten 20 Jahren sehr viel über die unterschiedlichen Eigenschaften der Garne gelernt. Jedes Garn gibt ein anderes Maschenbild, damit wirken Muster unterschiedlich. Strickstücke bekommen eine unterschiedliche „Festigkeit“ – es geht um so etwas, wie ein fertiges Strickstück „fällt“ oder so. Die Haltbarkeit schließt manche Garne für gewissen Anwendungsbereiche aus… also ich werde z.B. nicht wieder ein Garn mit Kaschmiranteil für Socken nehmen: auch wenn das explizit Sockengarn heißt, es neigt einfach extrem stark zum Pilling. Ich finde das wunderbar, diese unterschiedlichen Eigenschaften der Garne entsprechend zu kennen und zu nutzen. Diese Fragen konnte ich mir damals zu DDR-Zeiten gar nicht stellen, weil es einfach die Vielfalt der Garne gar nicht gab. Ich weiß noch, dass das zweite Paar Socken, das ich strickte, ein gefachtes „irgendwas“ war. Ziemlich dicke Socken waren das, aber trotzdem erstunlich haltbar.
Ich habe die 5. Mütze nach der Anleitung „Mafic“ gestrickt und bin wirklich völlig überrascht, wie unterschiedlich das fertige Strickstück wirkt. Dieses mal ist es aber einfach nur die Farbverteilung.
Das einfarbige Garn ist Drops Merino Extrafine und das bunte Garn ist von Lang Yarns „Viva“. Im folgenden Foto sieht man nun sehr schön, wie unterschiedlich die Mütze wirkt in den verschiedenen Garnen.
Ich müsste glatt mal die anderen Mützen raussuchen, die ich nach dieser Anleitung gestrickt habe, um den Vergleich noch auszuweiten. Aber ich weiß nicht mehr, ob ich davon schon welche ans Krankenhaus gegeben habe.
Ich habe gerade mal nachgezählt…. ich habe dieses Jahr schon 93 Mützen gestrickt. Ich denke, da muss ich die 100 noch voll machen, ist dann einfach so eine schöne Zahl. Aber das könnte eng werden, im Urlaub auf dem Beifahrersitz auf den staubigen Pisten Namibias werde ich erfahrungsgemäß nicht so viel stricken können und wenn wir wieder kommen, ist ja schon Advent. Die Zahl 93 hat mich jetzt selber überrascht. Das sind ja mehr als 2 Mützen pro Woche. Ich war ja auch sehr lange krank und hatte wirklich viel Strickzeit.
Aber an meinem ältesten Langzeitprojekt aus dem Jahr 2015 habe ich trotzdem wenig gestrickt.
Diesem Tuch aus einem dünnen Kaschmirgarn fehlen immer noch so ca. 50cm in der Länge. Ich wollte es 2015 meiner Freundin zu Weihnachten schenken…. wir können ja vielleicht mal Weihnachten 2023 als halbwegs realistisch anpeilen. Gestern Abend habe ich immerhin 8 Reihen gestrickt daran (40 Reihen sind ein Musterstreifen).