Wir sind ja nun ganz plötzlich für eine Woche nach Rhodos geflogen, weil das Wetter für Wohnwagenurlaub definitiv zu mies ist diese Woche in Deutschland. Wir sind mit einem 20 Jahre alten Reiseführer unterwegs. Unsere sehr hektische last minute – Buchung hat uns immerhin ein relativ kleines Hotel etwas außerhalb des Trubels beschert. Das ist voll auf Design ausgerichtet. Unser Bett befindet sich beispielsweise auf einem ca. 70cm hohen Podest, das für ältere Menschen schon etwas schwer zu erklimmen ist. Die Dusche hingegen ist in einem runden Becken, das in den Boden eingelassen ist ( man muss 50cm in die Tiefe hinab steigen).
Das Design Konzept unseres Zimmers umfasst aber beispielsweise kein Lichtkonzept – es ist so dermaßen düster in der Bude, dass Stricken nicht möglich ist. Aber die Lampen sind sehr stylish, immerhin.
Ich bin von den ersten Eindrücken der Insel immer noch etwas schockiert – man hat durch den Bau von Touristenherbergen, Kneipen und Shops jeglichen Charakter der Insel gekillt. Es ist so dermassen voller Beton…. Unglaublich. Und auch extrem viele Betonruinen – halbfertig gebaut und schon wieder verfallen oder auch ehemals benutzt und nun am Verrotten… Wir haben ja einen Mietwagen, damit ist es uns gelungen, im Inneren der Insel dann doch einige nette postkartenidyllische Flecken zu finden.
Da waren wir dann oft auch ganz allein. Wobei die Straßen sehr herausfordernd sind und selbst mir als beifahrersitzerprobter Strickerin fällt das Stricken hier extrem schwer. Ich habe in 4 Tagen eine halbe Socke fabriziert.
Das obige Bild ist beim Essens-Stopp in einem Panorama -Restaurant entstanden. Man merkt schon, dass hier alles auf deutlich mehr Touristen ausgelegt ist, aber wegen Corona scheint hier nichts geschlossen zu haben. Unser alter Reiseführer beschreibt manchmal etwas als verschlafenes Dorf, was dann doch von Appartementhäusern verunstaltet ist…. Morgen werden wir mal versuchen, einen Markt zufinden. Wobei wir immerhin schon einige Liter Olivenöl direkt vom Erzeuger gekauft haben und natürlich auch Wein.
Kitschige Sonnenuntergänge haben wir auch reichlich.
Ach, und das Hotelleben…. Wir haben ja so gar keine Erfahrung als Pauschaltouristen für eine Woche in einem Hotel zu sein…. Es ist ja wirklich so, dass die Menschen vor dem Frühstück schon ihre Liegestatt für den Poolaufenthalt mit Handtüchern blockieren, wie man das aus Filmen kennt. Und das sind mehrheitlich junge deutsche Touris, von denen auch keiner ohne großflächige Tattoos durchs Leben wandert. Zum Glück ist es mir in der Sonne am Pool eh zu heiss. Egal, das Wetter ist toll, das Essen auch und es tut mir jetzt schon leid, dass ich nächste Woche dann meine braunen Arme und Beine in Winter Klamotten hüllen muss.
So schöne Bilder! Ich war schon lange nicht mehr reisen. Und wenn man die Wollsocken mit nimmt ist auch eine kalter Urlaub schön 🙂
Liebe Grüße Alisa