Ich mag ja Wortspiele…. und heute geht es mal um die Probleme mit dem Rand, die aber keineswegs Randprobleme sind, sondern ziemlich zentral. Aber der Reihe nach.
Ich habe Garn zum Testen von einer südafrikanischen Spinnerei. Es ist ein 100% Merino-Garn, etwa in der Stärke von 6fachem Sockengarn. Ich wollte daraus diese Weste stricken, weil ich die Formgebung so witzig und gelungen finde. Der Ausschnitt wird durch einfache Zunahmen durch Umschläge mitten im Vorderteil gebildet.
Ich habe mich an die Vorgaben des Fotos der Anleitung gehalten und einen „Knötchenrand“ gestrickt. Zum Zusammennähen von kraus-rechts gestrickten Teilen ist der ganz praktisch. der haken daran ist nur: ich kann ihn nicht wirklich ordentlich und sauber stricken. Irgendwie wird das bei mir immer zu locker. Allerdings liegt das auch oft am Garn und dieses hier verwendete Garn gefällt mir auch nicht, wie sich das Maschenbild so entwickelt bei kraus rechts.
Und so habe ich Reihe für Reihe vor mich hingestrickt und gedacht „ach, wird schon“… aber es sieht einfach zu grumpelig aus. Also habe ich wieder getrennt. An der Innenkante am Ausschnitt habe ich dann jetzt meinen Standard-Rand gestrickt, bei dem die letzte Masche eienr Reihe immer links gestrickt wird und dann am Anfang der nächsten Reihe einfach abgehoben.
Das sieht schon mal deutlich besser aus. An der äußeren Kante kann ich ja nix mehr ändern, dazu müsste ich die Weste komplett trennen.
Wenn ich noch etwas besser nachgedacht hätte, dann hätte ich gleich einen iCord-Abschlussrand gestrickt.
Hier habe ich erklärt, wie das geht.
Aber so clever war ich nicht. Nun hat die kleine Weste also nur den einfachen Rand, aber zumindest sieht es halbwegs ordentlich aus.
Am unteren Rand habe ich auch einfach nur abgekettet ohne einen iCord-Abschluss zu stricken, wie er hier erklärt ist.
Und um die Sammlung interessanter Abschlüsse mal noch zu komplettieren in diesem Beitrag, hier noch der Mausezahn-Rand. Den nehme ich sehr gern bei Socken, die von unten gestrickt werden oder auch bei Baby-Schuhen.
Auf jeden Fall fasziniert mich mal wieder dieses Garn, das so ganz normal und unschuldig aussieht, sich aber beim Stricken irgendwie als zickig entpuppt. Ich vermute, dass es beim Waschen dann schön aufblüht. Wir werden sehen, erst mal muss ich ja noch die Weste fertig stricken.
In der Tat ist ein Rand bei Krausrechts nicht trivial, weil die Höhe durch den Rippenstrick verkürzt wird.
Es sieht gut aus, wenn man den Querfaden zwischen der vorletzten und der Randmasche zusammenstrickt und die erste Masche wie zum Rechtsstricken abhebt.
Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Andrea
das klingt so, als ob ich es mal versuchen sollte.