ich habe ja mit viel Begeisterung die Sakura – Socken begonnen zu stricken. Im Vergleich zu den finnischen Karussel-Socken erschien mir bei diesen Socken die Fußgestaltung eleganter. Aber ich bin nicht wirklich glücklich damit und werde das Experiment vorfristig abbrechen.
Zunächst ist da die Anleitung insgesamt…. das ist ein mehrbändiges Werk, in dem quasi jede Masche ausgeschrieben ist (und dabei gibt es dann aber wieder Unschärfen, wann man einen Umschlag verschränkt strickt und wann nicht z.B.). Solche Anleitungen sind nichts für mich – ich brauche klare Hinweise auf das Prinzip, dann kann ich es mir vorstellen. Hier hingegen soll ich stumpf jeder Maschenanweisung folgen und weiß nicht, wozu das führt.
Mit der Ferse hatte ich mich dann irgendwann arrangiert. Dann sollte man ein Stück Oberfuß stricken, dann den Schaft und dann den Fuß zu Ende. Ich habe als erstes den Schaft gestrickt und habe das nach Gutdünken mit verkürzten Reihen gemacht, das hat halbwegs geklappt. Ich hätte nur noch ein paar Reihen mehr stricken können, um den Schaft etwas zu verlängern.
Aber der Fuß…. da wird in jeder Reihe akribisch an diversen Stellen zugenommen (mal 4, mal 5 Maschen pro Reihe) – die Maschenzahl pro Reihe schwankt immer zwischen 63 und 58. Und dann wird durch Abnahmen in jeder Reihe eine optische Naht auf dem Oberfuß erzeugt. Der Haken daran ist, dass das eine sehr feste, unelastische Stelle im Gestrick ergibt. Ich habe da nun immer weiter dranrumgestrickt, aber ich glaube, dass über Nacht jetzt doch die Erkenntnis gereift ist, dass ich diese Form des Fußes nicht mag. Ich werde wohl trennen. So schwer mir das auch fällt.
Ich tappe ja immer wieder in diese Falle: ich merke an einem Strickstück, dass es nicht so wird, wie ich mir das vorstelle. Diese Gedanken verdränge ich mit Beschwichtigungen „ach, das wird schon!“.
Aber es wird eben meistens dann doch nichts.
Schade eigentlich.
Und nun? Probiere ich es noch mal mit der Ferse – jetzt gleich mit den Abnahmen und Löchern so, wie ich es besser finde?! Dann müsste ich mir aber auch für den Fuß einfallen lassen, wie ich das mit verkürzten Reihen besser hin bekomme. Habe ich so viel Forscherdrang? Der Antreiber ist ja, dass das Töchterchen sich so ein Paar Socken zum Geburtstag gewünscht hat.
Tja, ich sollte mir eingestehen, dass ich doch eher der Typ für simple Socken mit Ringelgarn bin. Ich habe seit mehr als einem Jahr auch noch ein Paar Socken mit Zopfmuster in Arbeit… Das geht einfach nicht vorwärts. Und dann habe ich am Sonntag die erste Socke vollendet, um dann festzustellen, dass sie mir zu klein ist. Nein, ich habe keine Lust, die Spitze noch mal aufzumachen…. denn die Socken sind durch das Allover-Zopfmuster auch nicht so schön elastisch, wie das glatt rechts gestrickte Socken sind. Ich bewundereja gerne bei anderen Socken mit hochkomplexen, komplizierten, aufwändigen Mustern…. aber ich selbst stricke lieber die einfachen und ich trage auch lieber die einfachen Socken. Die sitzen besser, rutschen nicht, es drückt nichts in den Schuhen.
Ich glaube, ich muss erst mal Ringelsocken stricken (da sind auch zwei Paar angefangen).
Ja, aber vielen Dank für das Ausprobieren – das kommt uns Anderen dann zugute!
Ich selbst brauche vor allem Wanderstrümpfe, und da muss ich es mir selbst sehr überlegen, ob die alternativen Konstruktionen das Wandern auch aushalten (besonders bergab, oh oh).
Was die Zopfmuster betrifft, so kann Norah Gaughan ja nicht alles ausgerechnet haben; aber gibt es nicht eine Art Formel, die man anwenden könnte?
Da bin ich ganz bei Dir, was die Art von Anleitung betrifft – ich brauche auch einen prinzipiellen Überblick und will nicht beim Stricken decodieren müssen, was die einzelnen Zeilen nun bewirken sollen. Also schonmal danke für den Hinweis, denn ich fand diese Socken auch sehr interessant, werde sie mir nun aber ersparen 😉
LG, Silke