Wie konnte ich nur 55 Jahre alt werden ohne Salzzitronen in meinem Leben zu haben?! Gelesen hatte ich über diese marokkanische Spezialität schon öfter, aber noch nie hatte ich sie probiert.
Zu Weihnachten bekam ich das Kochbuch „Simple“ von dem von mir sehr hoch geschätzten Koch Yotam Ottolenghi. Und die Rezepte dieses Kochbuchs kommen quasi nicht ohne Salzzitronen aus. Das Buch ist wirklich allen zu empfehlen, die die orientalische Küche mögen. Der Kochbuchtitel folgt dem Prinzip, dass jeder Buchstabe etwas bedeutet – das ist ansonsten ein Vorgehen, das mir aus dem Geschäftsleben wohl bekannt ist – jede neue Methode für irgendwas wird mit derartigen Abkürzungen versehen. Für diesen Kochbuchtiel gilt damit:
1. S (short on time): Schnell fertig.
2. I (10 ingredients or less): Nicht mehr als 10 Zutaten.
3. M (make ahead): Lässt sich vorbereiten.
4. P (pantry): Aus dem Vorrat.
5. L (lazy): Macht sich fast von allein.
6. E (easier than you think): Einfacher als gedacht.
Wie auch immer, zurück zur Salzzitrone. Wegen des Kochbuchs war mir nun klar, ich brauche welche. Zum Glück hatte der Weihnachtsmann auch einen Gutschein für den örtlichen Delikatessen-Laden mitgebracht…. da gab es dann sozusagen kein Halten mehr und ich erwarb Salzzitronen.
Den Geschmack kann ich nur schwer beschreiben, zitronig, aber nicht zu sauer, etwas bitter-ölig. Mich erinnert es in etwa an den Geschmack, den man mit Limonen-Öl auch an Dressings bekommt.
Ich habe in der letzten Zeit damit schon folgendes probiert:
- etwas Salzzitrone mit Minze und Salz und Joghurt verrührt ergibt einen tollen Dip zu Couscous z.B.
- Salzzitrone ans Dressing von einem Hirse-Salat – dabei die Salzzitrone mit Paprikamus verrührt
- Kichererbsensalat mit ziemlich viel Salzzitrone – einfach nur noch Gemüsepaprika, ein paar getrocknete, eingelegte Tomaten und ein paar Kräuter dazu
Das Gute an den Salzzitronen ist, dass sie sich ewig halten und man sie sozusagen immer als Basis-Zutat im Kühlschrank haben kann wie Senf oder Harissa. Und noch besser: es ist total einfach, sie selber herzustellen. Das hat im Falle von Salzzitronen auch den Vorteil, dass es wirklich deutlich günstiger ist, denn ich hatte mir die immer nicht gekauft, weil sie so unverschämt teuer sind. Benutzt einfach die Suchmaschine eurer Wahl und schaut nach einem Rezept – im Prinzip ist es wirkilch einfach so, dass man Zitronen einschneidet und mit viel Salz zusammen eng in ein Glas stopft.
Ich hoffe, ich habe euch neugierig gemacht – die Zitronen sind es definitiv wert! Ein Hoch der Salzzitrone!