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Philosophisches rund um Mützen

Wenn man anfängt zu stricken, ist man heilfroh, wenn man die maschen halbwegs so sortiert bekommt, wie das fertige Strickstück das erwartet. Man hat damit zu kämpfen, dass man die richtige Masche an den richtigen Platz stellt, dass es halbwegs gleichmäßig aussieht usw. Zum Stricken nimmt man entweder ein Garn, das man zusammen mit der Anleitung gekauft hat – man hat sich einfach in ein bestimmtes Modell verliebt und will das unbedingt stricken. Oder aber man greift beim Wochenendeinkauf neben Möhren, Käse und Eiern noch schnell ein Knäuel Garn vom Grabbeltisch. Auf die ZUSAMMENSETZUNG der zu verarbeitenden Wolle und damit auf die unterschiedlichen Eigenschaften des Garns achtet man typischerweise nicht. Aus meiner DDR-Vergangenheit weiß ich noch, dass mir aus ganz anderen Gründen die Zusammensetzung egal war: es gab einfach nix… so habe ich oft Pullover aufgetrennt. Legendär ist, dass ich einen Strickmantel meiner Urgroßmutter aus schwarzem Boucle-Garn auftrennte, als ihn jemand wegwerfen wollte.  Dieses Garn habe ich dann zu Pullovern weiter verarbeitet. Oder ich war froh, wenn ich mal eine schöne Farbe hatte, aus der ich meinem Töchterchen einen Pullover stricken konnte. Auf den Shetlandinseln konnte man früher sicher auch nicht den Traum träumen, ein kuschelweiches Kaschmirgarn für einen Schal zu verwenden, weil es einfach die Garnquellen nicht gab. Aber heute…. ach was haben wir heute für Möglichkeiten! Was gibt es nicht alles an Garnen! Und dann kommen wirklich langsam die Eigenschaften der einzelnen Materialien ins Spiel, die man beachten sollte, wenn es ein gutes Strickstück werden soll.

Und hierfür sind Mützen wirklich hervorragende Versuchsobjekte, weil man da sowohl „stabile“, dicke Mützen gebrauchen kann oder watteweiche, fluffige leichte Mützchen. Man kann Wert auf ein exaktes Maschenbild legen oder aber es kommt nur darauf an, eine warme kuschelige Hülle für den Kopf zu stricken. Vom Anfassen eines Knäuels merkt man oft nicht, wie sich so ein Garn verhält. Für Mützen kann man schon mal unterschiedliche Muster und Passformen ausprobieren. Man merkt dann auch schnell nach der Wäsche, wie sich das Garn im gewaschenen Zustand hinsichtlich Griffgefühl und Maschenbild verändert.

Ich hatte noch ein Garn vom Bloggertreffen zum Ausprobieren, es ist ein Garn von Louisa Harding. Leider habe ich die Banderole nicht mehr, ich weiß aber noch, dass es Merino mit Viskose war. Mit diesem Garn hatte ich direkt in Berlin gestrickt und das war das Garn, mit dem ich in Kombination mit den neuen Prym-Nadeln am besten klar kam. Oh, das wäre ein weiteres Thema…. das Material der Stricknadeln…. aber erst mal zu meiner aktuellen Mütze.

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Die Anleitung ist das Backtrap Cap, frei bei ravelry. Hier sieht man wieder schön, wie sehr das Garn das Muster frisst. Aber mir gefällt die fertige Mütze sehr gut, das Garn ist die ideale Kombination aus „weich“ und dennoch „griffig-stabil“.

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Und dann habe ich durch die exzessive Mützenstrickerei noch etwas ganz Entscheidendes gelernt: Mützen muss man lieber etwas größer stricken. Bei Socken achte ich darauf, dass die eher kleiner und enger gestrickt werden, damit sie dann am Fuß im Schuh gut sitzen und keine Falten werfen. Denn eine frisch gewaschene Socke dehnt sich aus, wenn sie getragen wird. Für Mützen habe ich jetzt gemerkt, dass etwas locker und größer besser ist. Natürlich sind dehnbare Muster das Allerbeste.

Also, ich kann nur sagen, dass ich in dieser meiner Mützenphase sehr viel gelernt habe über unterschiedliche Fasern und ihre verstrickten Eigenschaften. Ja natürlich hat auch die Zwirnung noch Einfluss….und Kaschmir ist nicht gleich Kaschmir. Ich meine ja nur, dass mir das Ausprobieren der unterschiedlichen Garne grade wirklich richtig viel Spaß macht. Und immer wenn ich jetzt dachte, dass das nun meine letzte Mütze war fürs erste, fällt mir beim Blick in den Wollschrank noch ein einsames Knäuel auf, das sehr gern eine Mütze werden will.

 

 

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23. Oktober 2016 angela

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