und wieder erreichte uns eine Nachricht aus dem Busch:
Mit etwas Sonne sieht gleich alles viel freundlicher aus.
Wir haben nach unserer aufregenden Flussueberquerung dann endlich das hiesige typische Fruehstueck gegessen- Gallo pinta- , gebratener Reis mit Ei oder Huhn. Dazu frittierte Kochbanane oder Brtotfrucht, da bin ich nicht ganz sicher.
Dann haben wir uns erst ein bisschen die Gegend angeschaut und dann einen botanischen Garten besucht. Wobei botanischer Garten etwas irrefuehrend ist. Die zuechten Bromelien und bauen Pfeffer und Vanille an und haben diverse tropische Fruechtebaeume. Es war wirklich interessant und zum Abschluss gab es noch Fruchtsaft und Fruechte und natuerlich Schokolade. War eine sehr schlammige Angelegenheit, hat aber viel Spass gemacht.
Wir haben auch viele Pfeilgiftfroesche gesehen, sind harmlos aussehende kleine Froeschlein. Im Laufe des Nachmittags kam dann auch die Sonne raus und das Leben in den kuuestendoerfern schien zu erwachen. Der Einheimische faehrt hier hauptsaechlich Fahrrad. Auf wundersamen alten Drahteseln strampeln die in aller Gemuetsruhe die Hauptstrasse auf und ab.
Natuerlich waren wir auch schon Lebensmittel einkaufen. Es ist alles ziemlich teuer, verglichen mit unseren deutschen Preisen, ist kaum was billiger.
Ach, Klamotten: ich mag ja daheim keine Leinenkleidung. Aber in tropischen Laendern ist Leinen einfach nur fantastisch: es traegt sich gut und ist immer glatt. Man muss die Sachen nicht mal vorm Kofferpacken buegeln, die glaetten sich in feuchtwarmer Luft ganz magisch von allein.
Morgens 5:10 uhr am Strand
Heute Nacht habe ich mich in der totalen Schwaerze auf die Terrasse gestellt und die unheimlichen Geraeusche der Dschungelnacht belauscht. Und da kann einem ganz schoen das Gruseln kommen. Gegen 4:30 waren dann offenbar die Bruellaffen wach, zumindest begann dann maechtiges Gebruelle. Und mir kommen dann schon gerne mal philosophische Gedanken. Ohne Strom und diverse zivilisatorische Errungenschaften (WC, supermarkt) Waere es um meine Ueberlebenschancen nicht wirklich gut bestellt. Und viel Wissen der Naturvoelker, das ihnen das Ueberleben im Dschungel ermoeglicht, fehlt uns einfach, die wir uns ja fuer so hoch zivilisiert halten. Aber ohne google oder Wikipedia waere es oft schlecht um uns bestellt.
Aber andernseits ist es auch wirklich toll, dass ich hier am Strand sitzen kann und den Bericht davon koennen in wenigen Stunden die Daheimgebliebenen lesen (und muessen nicht monatelang in Ungewissheit leben, ob wir die gefaehrliche Reise ueberhaupt ueberlebt haben).
Jetzt warte ich auf den Sonnenaufgang, aber das wird wohl nix werden, weil zu viele Wolken da sind.
Das Strandbild ist toll – blauer Himmel, Wasser, Palmen