Ich mach mir ja durchaus so Gedanken über das Universum und die Welt und den ganzen Rest. Aber ich bin natürlich kein Experte zB für Volkswirtschaft.
Seit langem habe ich aber so meine eignen Auffassungen rund um dieses ewige Wachstumsdogma der Wirtschaft. Ich erlebe das ja durchaus im Job und habe da so meine Auffassungen dazu. Heute nun las ich in der aktuellen „Zeit“ einen Artikel, den ich einfach nur empfehlen kann „Sind das Spinner?“
Den ganzen Wahnsinn unserer aktuell weit verbreiteten Wirtschaftsdenke kann man in dem Zitat wieder finden: „Ereignet sich beispielsweise heute ein Unfall, wird ein Auto zu Schrott und landet der Fahrer im Krankenhaus, dann wächst die Wirtschaft – obwohl doch das Ereignis dem Mann wie der Gesellschaft schadet.“
Danke fuer den Artikel – drueckt sehr schon aus, was auch denke – und als Oekologin weiss ich a) dass es unbegrenztes Wachstum nicht geben kann, und b) es allerallerhoechste Zeit wird, dass die gesamte Menschheit umdenkt.
Viele Gruesse
Connie
…charakterisiert das, wofür wir uns entschieden haben. Wir hätten mit unser kleinen freiberuflichen 2-Mann-Klitsche weit über unsere Kapazitäten hinaus wachsen können: Aufträge sind genug da. Aber dann hätten wir Büros anmieten müssen, Personal einstellen müssen, um 8 Uhr im Büro sitzen müssen. Mit fragwürdigem Erfolg, weil wir mehr organisiert/verwaltet hätten, als unseren ureigenen Job (der vor allem für meinen Mann mehr eine Berufung als ein Beruf ist) zu machen.
So müssen wir zwar hin und wieder mal einen Auftrag ablehnen und ganz häufig an Mitbewerber verweisen, aber wir fühlen uns weiter wohl in unserer Haut, haben über unser kleines Unternehmen nach wie vor den Überblick und verbocken auch die Fehler selbst. Und verdienen das an Geld, das wir für uns als notwendig erachten.
Mit dieser Einstellung fühlt man sich häufig als Außenseiter. Und auch wieder nicht, wenn man mitbekommt, daß Kollegen, die ihr Unternehmen auf 24 Mann aufgeblasen haben, sich im eigenen Unternehmen nicht mehr wohlfühlen, auch wenn der Umsatz in schwindelerregende Höhen krabbelt. Was fachlich in unserem Bereich vorgeht, wissen sie gar nicht mehr. Dafür kennen sie Personalrecht, Verwaltungsrecht, Steuerrecht und die neuesten Marketing-Tricks. Wachstum um diesen Preis? Nein danke.
Da habe ich den passenden Buchtipp:
„Exit: Wohlstand ohne Wachstum“ von Meinhard Miegel.
Wir leben auch lieber ohne großen Reichtum, aber mit mehr Zufriedenheit und Zeit. Ich könnte zwar als Ingenieurin viel Geld verdienen, aber das müsste ich dann für ein zweites Auto, Bürokleidung und Kinderbetreuung ausgeben. Und was hätte ich davon? Mehr Stress im Alltag und weniger Zeit für mein Kind. Da fahre ich lieber Bus und verzichte auf große Reisen oder schicke Klamotten. Da bin ich lieber Abends entspannt, wenn mein Mann nach Hause kommt. Ich mache Abendessen und er spielt mit dem Kind. Was kann schöner sein? Dienstreisen??? Gewiss nicht!